"Wir sind verheizt worden": Warum diese Uniklinik-Beschäftigten streiken
Plus Knapp 500 Beschäftigte am Augsburger Uniklinikum (UKA) schließen sich den Verdi-Streiks im öffentlichen Dienst an. Es wird deutlich: Da hat sich viel angestaut.
Ein bisschen vorsichtig trippelt Hannelore Pröll über den Platz vor der Uniklinik, zwischen all den Menschen in Warnwesten und das Getriller der Pfeifen hindurch. Über 80 Jahre alt ist die Augsburgerin, sie muss regelmäßig zur Behandlung ins größte Krankenhaus der Region. Auch an diesem Montagmorgen hat sie einen Termin – die Szenerie vor dem Eingang ist diesmal aber eine komplett andere. Hunderte, meist gelb gekleidete Menschen haben sich im Nieselregen versammelt, sind laut, halten Schilder hoch, skandieren, die Stimmung irgendwo zwischen Trotz und Aufbruch. Es ist kein gewöhnlicher Tag am UKA - für Patientinnen und Patienten wie Hannelore Pröll, vor allem aber für die Beschäftigten.
Die Streiks im öffentlichen Dienst haben in Augsburg an diesem Montag eine neue Stufe erreicht. Nachdem in den vergangenen Wochen bereits verschiedene Bereiche bestreikt wurden – etwa der öffentliche Nahverkehr, die Müllentsorgung, Kitas oder die Verwaltung -, ist nun die Uniklinik dran. Und mit ihr auch ein Umfeld, das mit Blick auf Streiks als besonders sensibel gilt, geht es doch auch um mögliche Abstriche in der medizinischen Versorgung. Hannelore Pröll bringt es auf den Punkt: "Ich kann komplett verstehen, warum die Leute am Krankenhaus mehr Lohn wollen. Die verdienen das", sagt sie. "Aber natürlich macht man sich schon auch Sorgen, ob Menschen wie ich noch versorgt werden können." Sie können - vor allem dank einer Notdienst-Vereinbarung zwischen Verdi und UKA-Leitung, die vorab die personelle Besetzung während des Warnstreiks geregelt hatte. Lebensnotwendige und dringend notwendige Eingriffe finden statt.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Auch ich verstehe die Forderung nach grundsätzlich besserer Entlohnung und vor allem eine Gleichbehandlung über die verschiedenen Aufgabengebiete hinweg.
Hinsichtlich der Wertschätzung sehe ich aber weniger die Arbeitgeber als vielmehr die Gesellschaft in der Pflicht.
Als Krebs-Patient erlebe ich seit 1 1/2 Jahren in verschiedenen Kliniken, Praxen und Therapieeinrichtungen in und um Augsburg, in welchem Ton und überzogenen Forderungen Patienten und deren Angehörige mit den Pflegenden und Behandlern sprechen.
Wenn dann auch noch der "superschlaue, von Dr. google informierte Schlabberhosenträger" die Therapie-Maßnahmen kommentiert und hinter jeder Handbewegung einen potentiellen Behandlungsfehler sieht, dann verstehe ich so manch genervten Blick oder Kommentar.
Dieses teilweise anmaßende Verhalten kann man inzwischen fast überall im öffentluchen Leben und insbesondere in den Bereichen wo Mitarbeiter mit Kundenkontakt arbeiten (müssen). Fragen Sie mal eine Mitarbeiterin an der Kasse in einem Supermarkt, eine Lehrkraft, einen Mitarbeiter in der öffentlichen Verwaltung
Wir alle wollen Wertschätzung, doch die entsteht nicht nur durch Geld!
Da haben Sie Recht. Respektlosigkeit ist in unserer Gesellschaft Mode. Sieht man auch daran, was Einsatzkräfte alles erleben müssen.
Sarkasmus an: "Während der Pandemie ist doch genügend geklatscht worden!" Sarkasmus aus.
Genauso habe ich es mir gedacht! Wertschätzung gleich Null! Mich wundert es, dass überhaupt noch jemand bereit ist, diesen Job zu machen. An der Bezahlung kann es ja nicht liegen! Baerbock fliegt weltweit in der Gegend rum und verteilt unser Geld während unser Gesundheitssystem (nicht nur das) an die Wand gefahren wird!