Interaktive Karte zeigt: So groß sind Bildungsunterschiede in Augsburg
Plus Schüler in Oberhausen, Lechhausen und Herrenbach müssen sich stadtweit den größten Herausforderungen stellen, wenn sie im Unterricht mithalten wollen. Programme sollen helfen.
Sprachliche Defizite, Förderbedarf und eine unzureichende Ernährung: Manche Lehrer würden Brote schmieren und auch Suppe kochen, weil Schüler nichts mit in die Schule gebracht hätten, berichtet Birgit Löffler Moody, Leiterin der Löweneckschule in Oberhausen, aus dem Schulalltag. An der Schule fand kürzlich ein Diskussionsabend statt, den die Augsburger Armutskonferenz organisiert hatte. "Bildungsgerechtigkeit zwischen Anspruch und Wirklichkeit" lautete das Thema. Löffler Moody schilderte eindrücklich die Sachlage an ihrer Schule, wo der Migrationsanteil der Schülerinnen und Schüler bei knapp 100 Prozent liegt. Am Ende dieses Schuljahrs werden nur fünf Prozent ihrer Schüler auf das Gymnasium übertreten können. In den Augsburger Stadtteilen ist die Lage höchst unterschiedlich.
In der Statistik steht es schwarz auf weiß. Im Schuljahr 2018/2019 lag in Bayern die durchschnittliche Übertrittsquote von der Grundschule auf das Gymnasium bei 41 Prozent – an der Löweneckschule schafften es damals 15 Prozent der Schüler. Laut Löffler Moody liegen die Gründe an der sprachlichen, sozialen und geistigen Entwicklung der Kinder. Von 55 Erstklässlern, die ab September die Löweneckschule besuchen, gäben lediglich zehn Kinder an, dass die deutsche Sprache ihre gesprochene Sprache zu Hause ist, so die Schulleiterin. Bei 16 Kindern, die bereits getestet sind, sei ein Förderbedarf festgestellt worden. "Wir gehen davon aus, dass sich bis zum Schulanfang wesentlich mehr Kinder herauskristallisieren, die einen Förderbedarf haben." Herausforderungen gibt es daneben in vielen Bereichen: Die Kinder hätten Nachteile durch beengte Wohnverhältnisse, die sprachlichen Schwierigkeiten und schulischen Defizite ihrer Eltern, bürokratische Hürden und oft auch die eigenen unzureichende oder ungesunde Ernährung, zählt die Schulleiterin auf. Beim Brotprojekt erhalten rund 100 Mädchen und Buben an der Schule ein Frühstück.
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Nicht verwunderlich. Mit der Migrationswelle sind Familien nach DEU gekommen, die oft gerade sich so viel deu Sprache aneignen, dass sie einem Beruf nachgehen können. Daheim wird grundsätzlich Muttersprache gesprochen- durch die Familienstruktur und teilweise traditionsbedingt ist Bildungsferne festzustellen, so dass Kinder aus diesen nur geringe gesellschaftliche Aufstiegschancen haben, wenn die Schule nicht gegensteuert. Es besteht die Gefahr, dass Heranwachsende in eine soziale Ghetto Lage kommen- man bleibt unter seinesgleichen.
Betrachtet man sich die Sachlage im Detail, so wird man feststellen, dass eine Chancengleichheit durchaus gegeben ist. Die Probleme liegen doch im eigenen Umfeld bzw. in der Familie, bei den Eltern, etc. Jedes Kind kann bei Eignung, Leistung, etc. seinen Weg machen. Aber das Problem liegt in der Umsetzung. Wenn zuhause keine Landessprache gesprochen wird, schon ein Fehler. Wenn das Kind nicht unterstützt, gefördert wird, ein Fehler. Wenn keine Integration stattgefunden hat, ein Fehler. Usw., usw. Manchmal erscheint es so, dass bestimmte politische Richtungen eine 100%ige Anpassung und folglich Assimilation an bestehende Gegebenheiten möchten; welch ein Blödsinn. Möglichkeiten sind vorhanden, nur müssen sie eigenverantwortlich genutzt werden.
Das Problem mit den schlechten deutschen Sprachkenntnissen haben die Familien mit Migrationshintergrund selbst zu verantworten. Oft wird zu Hause aus Bequemlichkeit oder Nationalstolz nur die Heimatsprache gesprochen. Die Kinder bevorzugen dann auch soziale Kreise mit der eigenen Heimatsprache. Bei der Einschulung ist deutsch eine Fremdsprache. Damit verbauen die Eltern ihren Kindern die berufliche Zukunft.
Was die schlechte Versorgung betrifft, manchen Eltern müsste man vielleicht auch Unterricht geben, wie man Kinder gesund ernährt, ihnen Ordnung und Struktur beibringt. Zugegeben das letztere ist nicht einfach, wenn die Eltern nie Selbstdisziplin erlernt haben.
Sprachlichen Defizite sind leider stark zunehmend und in erheblichem Maße angestiegen. Ich meine damit keine grammatikalischen Probleme, sondern die zunehmend fehlende Fähigkeit ganze Sätze zu bilden oder sich zumindest verständlich auszudrücken. Zeitlich würde ich einen starken Anstieg dieses Problems in den letzten drei Jahren verorten.
Sheesh, alda, isch bin mit streifenkarte auf Plärrer gefahren, omer war auch dabei, voll geil, bro!
So oder so ähnlich hört sich das in einer Strassenbahn mittlerweile an.
Thomas K., da mögen Sie schon Recht haben. Allerdings zieht sich das durch alle Herkunft Bereiche und betrifft auch diejenigen, "die schon länger da sind".