Jeder hat das Recht, seine Meinung kund zu tun. Es ist deshalb richtig, dass die Corona-Demonstrationen stattfinden dürfen. Die Protestzüge mögen manchen Anwohner und manche Autofahrerin nerven, die Parolen mögen teils wissenschaftsfeindlich und wirr sein - das alles muss man aushalten. Was aber nicht zu akzeptieren ist, ist Gewalt. Der Vorfall nach der Corona-Demonstration vom Samstag macht betroffen. Eine junge Frau, ehrenamtlich als Sanitäterin engagiert, wurde offensichtlich nur deshalb zur Zielscheibe von Hass und Wut, weil sie eine Jacke mit Rot-Kreuz-Emblem trug. In welches Weltbild hat man sich verstrickt, wenn man deshalb mit einem Stein auf einen Menschen wirft? Tatsächlich sind die Corona-Demos in Augsburg bisher weitgehend friedlich abgelaufen. Es sind viele dabei, die Gewalt ablehnen und ein konkretes Anliegen haben - etwa Bedenken gegen eine mögliche Impfpflicht. Es sind Menschen aus vielen Schichten - und beileibe nicht nur Radikale.
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