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Die Richtung stimmt

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Die Richtung stimmt

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    Mehr als 100 Premieren und Uraufführungen hat das Sensemble Theater seit seiner Gründung vor 20 Jahren auf die Bühne gebracht – unter großem Zuspruch des Publikums, denn meist sind die Vorstellungen in der Theaterfabrik in der Bergmühlstraße ausverkauft. „Die Richtung stimmt“ lautet denn auch selbstbewusst der Titel einer Gala, mit der das Sensemble am Samstag, 30 Mai, sein Jubiläum mit den Höhepunkten der vergangenen 20 Jahre feiert. Vier weitere Premieren gibt es außerdem in dieser Spielzeit:

    In Jörg Menke-Peitzmeyers Monolog geht es um Jürgen, ein klassisches Mobbing-Opfer. Aus vielen Schulen ist der 16-Jährige bereits hinausgeworfen worden, jetzt startet er einen letzten Versuch, sich zu sozialisieren und „gibt gleich in der ersten Stunde seinen Klassenkameraden die Chance, ihn in jeder Hinsicht zu mobben, damit er es dann hinter sich hat“, fasst Theaterleiter Sebastian Seidel die Situation zusammen. Daniela Nerig inszeniert das Stück, es spielt Lisa Fertner. Die Premiere ist an diesem Mittwoch, 25. September, um 19.30 Uhr. „Die erste Stunde“ bildet zusammen mit den Wiederaufnahmen „Annabelle“, „Klamms Krieg“ und „Ich bin ein guter Vater“ die Reihe der Klassenzimmerstücke, die sich mit gesellschaftsrelevanten Schulthemen befassen. Immer mittwochs sind diese in der Studiobühne des Sensemble Theaters zu sehen.

    Die musikalische Szenencollage zum 30-jährigen Mauerfall hat Dörte Trauzeddel zusammengestellt. Die Geschichte der DDR-Popmusik ist der Rahmen für drei Schauspielerinnen, die vom Alltag in der DDR erzählen. Unter anderem wird dabei auch der Lipsi wiederbelebt, ein eigener Tanzstil, der in der DDR dem verpönten rock´n´Roll Konkurrenz machen sollte. Premiere ist am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit, die letzte Vorstellung am 9. November, dem Tag des Mauerfalls. In diesem Zusammenhang gibt es auch eine Kooperation mit dem Staatstheater mit Lesungen und einem Filmabend auf der Brechtbühne.

    Das neue Stück von Sebastian Seidel, das der Theaterleiter auch selbst inszeniert, ist nicht als Historienspiel über Mathias Klostermayr, den Wilderer, und Sozialrebellen aus Kissing, angelegt, sondern als zeitloses Stück, in dem es um die Werte geht, für die Klostermayr einstand. Im Mittelpunkt steht die Gerichtsverhandlung, in der er für Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit kämpft. Wer sich dabei auch an „Die Räuber“ erinnert fühlt, liegt nicht falsch, stellt Seidel dar, denn nachdem sich Schiller für sein Stück durch den Hiasl inspirieren ließ, machte Seidel seinerseits nun Anleihen bei dem Klassiker. Die Musik stammt von Rainer von Vielen, neben Forian Fisch (Hiasl), Sarah Hieber (Staatsanwältin) und Olaf Ude (Richter) steht auch ein 16-köpfiger Bürgerchor auf der Bühne. Premiere ist am Samstag, 16. November.

    Das Stück des englischen Autors Dennis Kelly ist eine Mischung aus Krimi und Sozialstudie. Die Ausgangssituation ist das romantische Abendessen eines Paars, bei dem der Bruder der Frau auf einmal blutüberströmt hereinplatzt und eine wilde Geschichte erzählt, was ihm passiert ist. „Erst im Laufe des Stücks kommt heraus, was tatsächlich geschehen ist“, stellt Seidel dar und deutet an, dass sich die Rollen zwischen Täter und Opfer vertauschen. Premiere ist am Samstag, 7. März.

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