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Kino: Es gibt wieder Kurzfilmtage

Kino

Es gibt wieder Kurzfilmtage

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    Im Liliom Kino wird es vom 21. bis 23. März wieder Augsburger Kurzfilmtage geben.
    Im Liliom Kino wird es vom 21. bis 23. März wieder Augsburger Kurzfilmtage geben. Foto: Annette Zoepf

    Es muss ja nicht immer alles zu Ende erzählt sein... Bestes Beispiel ist der Kurzfilm, der in weniger als einer halben Stunde eine Geschichte auf den Punkt bringt und den Zuschauer für ein Thema einnimmt. Michael Hehl und Daniela Bergauer teilen eine große Leidenschaft für Kurzfilme und im Liliom Kino, das sie seit Beginn des Jahres betreiben, können sie ihr freien Lauf lassen. Schon jetzt zeigen sie vor ihren Hauptprogrammen Kurzfilme, die zum Thema passen. Mit Kurzfilmtagen wollen sie nun das Genre wieder stärker ins Blickfeld rücken. Zur Erinnerung: Im Rahmen der Tage des unabhängigen Films, die Kino-Dreieck-Betreiber Franz Fischer bis zum Jahr 2015 veranstaltete, gab es schon regelmäßig Kurzfilmtage, kuratiert von Erwin Schletterer. Nun wollen Bergauer und Hehl das Genre in Augsburg wieder etablieren. „Die Konkurrenz ist durch die Clips auf Youtube zwar größer geworden, aber wir setzen auf die Faszination des Gemeinschaftserlebnisses Kino“, meint Michael Hehl.

    Seine Begeisterung für das kleine Format geht auf eigene Erfahrungen zurück. In der Münchner U-Bahn sah er einen Mann am Boden liegen und sprach ihn an. Es entspann sich eine kumpelhafte Freundschaft zwischen den beiden, erzählt Michael Hehl. „Wir hatten ähnliche Ansichten, aber völlig andere Lebenswege“, erzählt Hehl. So beeindruckt war er von der Geschichte des Mannes, dem die Stabilität in seinem Leben abhandengekommen war, dass er einen zehnminütigen Film über Karl, so auch der Titel des Films, drehte. Hehl hatte kurze Zeit Regie an der Filmhochschule in München studiert und bereits einen Dokumentarfilm über Istanbul gedreht. Mit seinem Kurzfilm „Karl“ erhielt der Autodidakt 2012 sogar eine Einladung zu den Filmfestspielen in Cannes. „Allein dort zu laufen ist eine Auszeichnung“, stellt er immer noch zufrieden fest.

    Michael Hehl kennt das Genre also von beiden Seiten. Als Filmer weiß er, dass die Erzählweise eine andere sein muss als im Langfilm. Dass ein Thema, ein Charakter innerhalb weniger Minuten umrissen sein müssen, um das Publikum zu fesseln. Als Zuschauer hat er die Erfahrung gemacht, dass man sich auf einen Kurzfilm einlassen muss, weil eben nicht alles von A bis Z erzählt werden kann. „Am besten ist ein Kurzfilm, wenn man gar nicht merkt, wie die Zeit vergeht“, stellt Michael Hehl fest.

    „Und wenn man sich eigentlich wünscht, dass es noch nicht zu Ende ist“, ergänzt Daniela Bergauer. Bei ihren Kurzfilmtagen, die von Donnerstag, 21. März, bis Samstag 23. März, stattfinden, zeigen Hehl und Bergauer ein „Genre-Potpourri“. Von der Komödie bis zur Doku, darunter auch Klassiker wie „Stapelfahrer Klaus“ und „Copy-Shop“, sind in drei Blöcken internationale Kurzfilme zu sehen: am Donnerstag und Freitag um 20 Uhr und am Samstag um 22 Uhr.

    Die Zuschauer haben die Möglichkeit, sich für einen Lieblingsfilm zu entscheiden. Welcher die meisten Stimmen bekommt, erhält einen (undotierten) Publikumspreis.

    Zur Primetime am Samstag (20 Uhr) freuen sich die beiden Kinobetreiber auf ein Schmankerl: die Kurzfilme regionaler Filmemacher. „Wir wollen Nachwuchs-Regisseuren und -Produzenten eine Möglichkeit geben, sich zu präsentieren“, sagt Michael Hehl. Auch für sie wird es einen Preis geben – sogar mit Preisgeld.

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