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Konzert: Glanz und Stärke mit „Benedikt“

Konzert

Glanz und Stärke mit „Benedikt“

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    Als der letzte Ton verklungen war, wich nur langsam die Anspannung bei den jungen Musikern. Zu sehr blieben sie gefangen in der Musik, die sie glanzvoll uraufgeführt hatten. Dann machte sich glückliches Strahlen auf den Gesichtern des Chores und des Orchesters des Gymnasiums bei St. Stephan breit, auch Stolz auf eine großartige Leistung der rund 150 Beteiligten am Oratorium „Benedikt“ von Meinrad Schmitt. Glücklich ein Gymnasium, das seinen Schülern, aber auch den Zuhörern so etwas bieten kann: das für sie komponierte Werk eines namhaften Komponisten aufzuführen mit entsprechender Vorbereitungszeit, die die Schulgemeinschaft ja mittragen muss. Denn neben den musikalischen Proben (musikalische Leitung: Ulrich Graba) beschäftigten sich die Schüler auch im Kunstunterricht mit dem Oratorium „Benedikt“, das ausdrucksstarke Plakat (von Sophie Nehm, 8.Klasse) zeugt davon.

    Vor gut 50 Jahren war der Komponist selbst Lehrer an der Schule, bevor er Professor an der Münchner Musikhochschule wurde. Seine Idee eines Oratoriums ließ sich mit dem Leben des heiligen Benedikt besonders gut verwirklichen, eine Referenz auch an die benachbarte Benediktiner-Abtei. Schmitt schuf seine Musik in 40 Dialogen und Szenen, gestaltet mit Spannung, Stimmung und Kontrast. Dank ausgezeichneter Sprecher vermittelte sich das Leben des Ordensgründers Benedikt (Pater Emmanuel Andres), dessen Geschichte Papst Gregor I. (Heinrich Röbe) anekdotisch erzählt. Dramaturgisch geschickt setzte Schmitt eine kritische Journalistin (Alina Bauer, 10. Klasse) als Gegenüber ein, Benedikt Müller aus der Q11 kommentierte das Geschehen. Großartig sangen die Ehemalige Sabrina Steinbichler (Sopran) und der Lehrer Josef Kellermann (Tenor) ihre schwierigen Solo-Arien.

    Der Komponist, bei der Uraufführung im Kleinen Goldenen Saal anwesend, schuf hier eine halbszenisch eingerichtete, anspruchsvolle Komposition für großes Orchester. Die lebendige und abwechslungsreiche musikalische Sprache mit starken Bildern enthielt dramatische, ja theatrale Effekte. Den Bläsern, aber auch den Schlagwerkern waren dabei markante Höhepunkte zugewiesen wie beim Gewitter. Leicht swingend klangen dagegen die Versuchungen. Auch die Chöre, zu Beginn eher gregorianisch, später auch als rhythmische Turba-Chöre, zeigten große Stärke.

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