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Gottes Geist weht durch St. Anna

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Gottes Geist weht durch St. Anna

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    „Erschallet, ihr Lieder“ BWV 172 ist eine Kantate von J. S. Bach in schönstem Froh-Barock. Mit Pauken, virtuosen Trompeten und berührend lyrischen Streicherpassagen in der Mitte erfüllt sie vorbildlich ihren freudig-festlichen Zweck, ähnlich der Kantate „Jauchzet Gott in allen Landen“. Wie diese am Anfang, so beginnt hier die Bass-Arie „Heiligste Dreifaltigkeit“ mit nachdrücklich programmatischem Dreiklang. Die beseelte Tenoraria dann erinnert in den Gesangs-Melismen, an das besungene Wehen von Gottes Geist. Anschließend duettieren berührend innig Seele (Sopran) und Heiliger Geist (Alt), umgarnt vom Pfingstchoral in der Oboe und dem solistisch tragenden Cello. Der folgende Choral, die vierte Strophe von Philipp Nicolais „Wie schön leuchtet der Morgenstern“, wird von der Violine gekrönt und erinnert so bildmalerisch an das Pfingstereignis. Zuletzt wird der Eingangschor wiederholt.

    Hier gelang dem Kantatenchor in der Kirche St. Anna am Sonntag das kurze Crescendo in „O seligste Zeiten“ besonders eindrucksvoll. Zur Einstudierung mit Kirchenmusikdirektor Michael Nonnenmacher hatten die Teilnehmer des Projekts „Bach-Kantate zum Mitsingen“ – darunter auch einige Mitglieder des regulären Madrigalchors – nicht viel Zeit. Das Ergebnis war dennoch hervorragend, wie aus einem Guss, der Klang ein schön ausgewogener, homogen auch in den einzelnen Stimmen und die Aussprache deutlich. Auch die Solisten – Susanne Simenec (Sopran), die kurzfristig eingesprungene Altistin Carolin Cervino, Gábor Molnár (Tenor) und Manuel Wiencke (Bass) – betörten mit beweglichen und ausgewogen schönen Stimmen, die Capella

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