"Hatte eisernen Willen zu leben": Was ein Augsburger in Auschwitz erlebte
Plus Der Augsburger Ludwig Frank kam 1942 ins Konzentrationslager Auschwitz. Seine Schilderungen sind gerade in ihrer Sachlichkeit erschütternd.
„In der Mitte des Ankunftsplatzes stand ein Kastenwagen mit grossem aufgemaltem roten Kreuz. Die Lastwagen mit den Ungluecklichen setzten sich inzwischen in Bewegung und den Schluss der Kolonne bildete dieser Rote Kreuz-Wagen, der nichts anderes als die Gasbomben fuer die Vergasung enthielt. Kein Mensch hatte natürlich davon eine Ahnung, im Gegenteil, durch die Anwesenheit des R.K.-Wagens hielt man sich etwas geborgen“. Die Sätze schildern eine Ankunft im Konzentrationslager Auschwitz und stammen aus einem Bericht des Augsburgers Ludwig Frank, den dieser, nachdem er 1945 befreit wurde, verfasst hatte. Für seine Familie und Freunde, um die Schrecken der nationalsozialistischen Vernichtungsmaschine an die Nachwelt weiterzugeben.
Ludwig Frank: Sieben eng beschriebene Seiten
„In seiner Sachlichkeit und Distanz ist dieser Bericht eines der erschütterndsten Dokumente, die ich kenne“, sagt Barbara Staudinger, die Direktorin des Jüdischen Museums Augsburg Schwaben. Ihr fielen die sieben eng beschriebenen Seiten in die Hände, als sie zu einem anderen Thema im Archiv von Gernot Römer forschte. Der ehemalige Chefredakteur unserer Zeitung hat sich über Jahrzehnte mit der Geschichte der Juden in Schwaben beschäftigt und dazu eine umfangreiche Sammlung an Zeitzeugnissen und Dokumenten zusammengestellt, die er dem Jüdischen Museum Augsburg überließ. Sofort, so Staudinger, sei ihr aufgefallen, dass es sich dabei um ein für das Museum besonderes Dokument handle. „Berichte wie diesen haben wir in Augsburg bisher nicht gehabt“, erklärt Staudinger.
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