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Stadtkultur: Hochzoll bekommt eine Telefonbuchzelle

Stadtkultur

Hochzoll bekommt eine Telefonbuchzelle

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    Gregor Lang (links) und Thomas Zingler befestigen die 350 Kilogramm schwere Telefonzelle an einer Betonmauer. Hier können Bürger einmal Bücher tauschen und ausleihen.
    Gregor Lang (links) und Thomas Zingler befestigen die 350 Kilogramm schwere Telefonzelle an einer Betonmauer. Hier können Bürger einmal Bücher tauschen und ausleihen. Foto: Oliver Wolff

    Dort, wo jahrzehntelang eine gelbe Telefonzelle stand, steht erneut eine – allerdings leer geräumt und zukünftig in neuer Funktion. Und zwar am Platz in der Nähe des verlassenen Postgebäudes neben der Kunstwand. Ein Zettel, der im Inneren angeklebt ist, verrät: „Hier entsteht die erste Telefonbuchzelle Hochzolls.“ Es ist ein Gemeinschaftsprojekt des Bürgertreffs Holzerbau und der Aktionsgemeinschaft Hochzoll. Die Idee dazu ist schon vier Jahre alt. Im letzten Jahr haben die Hochzoller Ehrenamtler einen Antrag bei der Stadt gestellt. Und nun wird die Mini-Bücherei Wirklichkeit.

    Gregor Lang, Vorstand des Bürgertreffs, erklärt: „Wir befestigen gerade die Telefonzelle an der Betonwand, damit sie nicht umgestoßen werden kann.“ Auch für die nächsten Arbeitsschritte steht bereits der Plan fest: Die Außenhülle, also der Metallrahmen, bekommt einen neuen Anstrich, und im Inneren werden Regale montiert. Anstelle des alten Telekom-Logos wird einmal „Telefonbuchzelle“ stehen. In ihr sollen einmal Hochzoller Bürger ihre bereits gelesenen Bücher einlegen und können dann im Gegenzug andere wiederum ausleihen beziehungsweise tauschen.

    Ein ähnliches Konzept kennt man bereits vom Bücherregal im Hofgarten, nur dass in Hochzoll künftig eine Telefonzelle als kleine stationäre Bücherei dient. Die ausgediente Telefonzelle stammt aus Berlin und ist käuflich erworben worden. Für den Kauf und die Transportkosten habe man fast einen vierstelligen Betrag bezahlt, so Lang. Die Anschaffung sei mitunter durch Spendengelder ermöglicht worden. Vergangene Woche wurde die rund 350 Kilogramm schwere Telefonzelle geliefert. Abladen und Aufbau seien problemlos verlaufen, so Lang.

    Voraussichtlich erst im Herbst wird die Hochzoller Telefonbuchzelle mit einem offiziellen Akt eröffnet. Inwiefern das Telefonhäuschen seinen bürgerverbindenden Zweck erfüllt, bleibt abzuwarten. „Es kommt darauf an, was die Hochzoller daraus machen“, sagt Lang. Ziel sei, ein Angebot an Büchern für alle Generationen zu schaffen. Um den Bücherbestand vor Vandalismus zu schützen, werde die Telefonbuchzelle abends abgeschlossen.

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