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Hausbrand: In einem Feuer so vieles verloren

Hausbrand

In einem Feuer so vieles verloren

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    Die Spuren des Brands sind unübersehbar. Christine Metz kann den ersten Stock des Hauses nicht mehr nutzen. Mit einer Benefizausstellung versucht die Künstlerin nun, Geld für einen Neuanfang zu sammeln.
    Die Spuren des Brands sind unübersehbar. Christine Metz kann den ersten Stock des Hauses nicht mehr nutzen. Mit einer Benefizausstellung versucht die Künstlerin nun, Geld für einen Neuanfang zu sammeln. Foto: Peter Stöbich

    Im Polizeibericht vom 8. Dezember 2017 sind es nur ein paar knappe Sätze: „Am frühen Sonntagmorgen gegen 1.15 Uhr gab es in Ried (bei Friedberg) am Postweg Alarm. Das Feuer brach in einem Zimmer im ersten Stock aus und weitete sich aus. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell unter Kontrolle bringen. Verletzt wurde niemand. Die Ursache steht momentan noch nicht fest.“

    Für die Künstlerin Christine Metz verbirgt sich dahinter eine dramatische und eine existenzielle Katastrophe. Metz ist passiert, was sonst Stoff für Alpträume ist. Hätte sie in dieser Dezembernacht zum Beispiel schon geschlafen, sie weiß nicht, was ihr passiert wäre, ob sie rechtzeitig aufgewacht wäre. So bemerkte sie den Brand noch rechtzeitig. Allerdings verursachte das Feuer einen hohen Sachschaden – der es in sich hat. „Viele meiner künstlerischen Arbeiten aus drei Jahrzehnten wurden ein Raub der Flammen, und das ganze Gebäude muss komplett saniert werden.“

    In einem der ältesten Gebäude in Ried

    Nun veranstaltet der Berufsverband Bildender Künstler in seinen Galerieräumen im Kulturhaus Abraxas eine Benefizausstellung zugunsten von Metz. Dort will sie Geld sammeln, um einen kleinen Grundstock für ihren Neubeginn zusammenzubekommen. Die 1953 geborene freischaffende Künstlerin hat an der Augsburger Fachhochschule für Gestaltung studiert und lebt seit 30 Jahren zur Miete in einem der ältesten Gebäude von Ried am Postweg gegenüber des Feuerwehrhauses.

    „In der Unglücksnacht saß ich in der Küche und hörte ungewohnte Geräusche“, erzählt sie. Ahnungslos sah sie im ersten Stock nach, der bereits stark verraucht war. Dann lief sie in Panik zu ihren Nachbarn, die dann die Feuerwehr verständigten. Als Ursache steht mittlerweile nach Einschätzung der Kripo wohl fest, dass ein elektrisches Kabel gebrannt hat.

    „Was Feuer und Rauch nicht zerstört haben, wurde durch das Löschwasser stark in Mitleidenschaft gezogen“, sagt Metz. Eine Mappe mit Fotonegativen konnte sie aus dem Brandschutt bergen, aber viele Werke ihres Schaffens sind für immer verloren: Acrylbilder, Fotos, Zeichnungen und anderes mehr.

    Ihre Existenz neu aufbauen

    Der erste Stock, in dem sie ihr Atelier eingerichtet hatte, ist unbewohnbar, im Erdgeschoß lässt sich unter improvisierten Bedingungen mehr hausen als wohnen. „Nichts ist hier mehr so, wie es mal war!“ Trotz allen Unglücks machte sie auch sehr positive Erfahrungen, als Freunde, Nachbarn und der Berufsverband Bildender Künstler vielfältige Unterstützung anboten. „Mit ihrer Hilfe versuche ich, das Beste aus der Situation zu machen.“

    Um ihre Existenz neu aufzubauen, hat Christine Metz die übrig gebliebenen Skizzenbücher zerlegt und die einzelnen Bleistiftzeichnungen gerahmt. Darunter sind eindrucksvolle Landschaften aus der Umgebung von Ried, aber auch Straßenszenen und andere Skizzen der Künstlerin. Diese sind jetzt in der Benefizausstellung zu erwerben. Sie hofft, dass diese Verkaufsausstellung einen Beitrag zu ihrem schwierigen Neustart leisten kann.

    Die Vernissage findet am Freitag, 6. April, um 19 Uhr in den BBK-Räumen im Kulturhaus Abraxas statt. Dazu tritt die Band „Cooltone“ auf. Die Ausstellung von Christine Metz in der Galerie des Berufsverbands Bildender Künstler ist am Samstag, 7. April, von 14 bis 20 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr zu sehen.

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