
Nach Rassismus-Debatte im Fugger und Welser Erlebnismuseum: Aus Entdeckern werden Eroberer

Plus Das Fugger und Welser Erlebnismuseum reagiert auf Kritik und weitet den Blick auf die Vergangenheit der Augsburger Handelshäuser. Wie Hunger, Seuchen und Gewalt thematisiert werden.
War das schon immer so, oder ist das neu? Wer regelmäßig das Fugger und Welser Erlebnismuseum besucht, mag sich jetzt, nachdem es wieder geöffnet hat, an manchen Stellen verwundert die Augen reiben. Denn in den vergangenen Monaten hat sich hier eine Menge verändert. Nach der Kritik an einer bisher eurozentrierten Sichtweise der Darstellung der Fugger und Welser vor zwei Jahren, die die blutige Ausbeutung Südamerikas, den Handel mit Sklaven, die Kinderarbeit in den Kupfer- und Silberminen und die Kehrseiten des wirtschaftlichen Erfolgs zu wenig angesprochen hatte, hat das Museum nun erste große Schritte getan, den Blick zu weiten. „Es war richtig, diesen Perspektivwechsel vorzunehmen“, sagt Tourismusdirektor Götz Beck, „wir haben uns auf den Weg gemacht“. Götz Beck und Museumsleiterin Wiebke Schreier zeigten vor Ort die ersten Veränderungen.
Eine Wandmalerei aus dem 16. Jahrhundert zeigt im Fugger und Welser Erlebnismuseum die indigene Perspektive
Am deutlichsten sichtbar ist diese neue Perspektive jetzt im Raum „Die Welser in Venezuela – Augsburger Handelshäuser in der Neuen Welt“. Es fällt eine große Wandmalerei ins Auge, im Vordergrund ein angedeutetes Schiff. Es ist eine Felszeichnung aus dem 16. Jahrhundert, die erst vor wenigen Jahren in La Lindosa, im Süden Kolumbiens, entdeckt wurde. Sie zeigt erstmals eine indigene Perspektive auf die Ankunft der Europäer. Im selben Museumsraum finden sich Ausschnitte aus diesen Felszeichnungen unter dem Titel „Kriegszüge und Menschenhandel“.
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