Manchmal ist es ein kleiner, scheinbarer Makel, der etwas Schönes vollkommen macht. Wie die schiefen Zähne in Freddie Mercurys elegantem Gesicht oder ein kleines Knacken in der Rille einer alten Horace Silver-Platte. Und so verhält es sich auch mit der Stimme der in Portugal aufgewachsenen, kapverdischen Sängerin Carmen Souza, die mit ihrem aktuellen Album „The Silver Messengers“ am Samstag im Jazzclub das Publikum in Welt und Werk des amerikanischen Pianisten und Mitgründer der Jazz Messengers entführte. Sie ist weich, klar und voller Soul, bei langgezogenen Tönen oder improvisierter Vokalakrobatik aber erklingt manchmal ein leichtes Kratzen und Krächzen, das Souzas warme Altstimme zu etwas ganz Besonderem macht.
Konzert in Augsburg