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Städtische Kunstsammlungen: Museen: Die Maximilianausstellung war der Spitzenreiter

Städtische Kunstsammlungen

Museen: Die Maximilianausstellung war der Spitzenreiter

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    Die Panzerhandschuhe des Kaisers kamen für die große Maximilian-Ausstellung aus Wien.
    Die Panzerhandschuhe des Kaisers kamen für die große Maximilian-Ausstellung aus Wien. Foto: Städtische Kunstsammlungen

    Wenn Christof Trepesch, der Direktor der Augsburger Kunstsammlungen, über diese abschließende Tabelle des Jahres 2019 blickt, dann ist da ein Lächeln in seinem Gesicht zu sehen. „Das sind gute Zahlen“, sagt er, „sehr gute Zahlen.“ Mehr als 322000 Besucher konnten die acht Häuser der Kunstsammlungen im abgelaufenen Jahr für sich verbuchen. Und: Das Mozarthaus fiel in der Jahresbilanz komplett wegen des Umbaus aus. Das bedeutet, dass dieses Plus von 18000 Besuchern im Vergleich zum Vorjahr noch etwas stärker glänzt, denn in den Jahren vor dem Umbau waren es im Mozarthaus etwa 6500 Gäste jährlich.

    Das Schaezlerpalais führt die Bilanz an

    Spitzenreiter im Reigen der Publikumsgunst ist das Schaezlerpalais, das mit fast 142000 Besuchern die Bilanz anführt, danach folgt das Maximilianmuseum mit 126000 Gästen. Dort präsentierten die Kunstsammlungen auch ihre besucherstärkste Sonderausstellung des Jahres 2019 – die Maximilian-Schau, die einzige Ausstellung zum 500. Todestag des Habsburgerkaisers in Deutschland, wie es bei den Kunstsammlungen heißt. Fast 46000 Besucher kamen allein dafür in den drei Ausstellungsmonaten ins Maximilianmuseum.

    Auffällig auch an der Statistik für 2019, dass das Römische Museum und das H2 – Zentrum für Gegenwartskunst bei Zahlen zwischen 17000 und 18000 Besuchern fast gleichauf liegen und für Christof Trepesch ein Hinweis, dass auch die Ausstellungen im Glaspalast ihr Publikum finden.

    Im Dauereinsatz war im vergangenen Jahr auch die Kunstvermittlung – in allen Häuern gab es 2019 fast 1400 Führungen und Veranstaltungen (392 Schulklassen- und Kinderführungen, 1005 Erwachsenenführungen und Sonderveranstaltungen).

    Die Putten geben nach wie vor Rätsel auf

    Bei den Neuanschaffungen des vergangenen Jahres ragt vor allem ein Ankauf heraus: Im Mai ersteigerten die Kunstsammlungen bei Sotheby’s in Paris zwei steinerne Putten für einen Millionenbetrag, die der Renaissancekünstler Hans Daucher für die Fuggerkapelle in der Annakirche in Augsburg geschaffen hatte. Mit diesem Ankauf ist das Ensemble nicht nur komplettiert worden, vielmehr stellt dieser Ankauf Kunsthistoriker vor ein Rätsel. Denn bislang ging man davon aus, dass Daucher sechs Putten für die Grablege der Fugger geschaffen hat, tatsächlich waren es aber sieben (eine zu viel für den ursprünglich in der Kapelle vorgesehenen Platz).

    Und was erwartet die Besucher der Kunstsammlungen in diesem Jahr? Eine große Fotoausstellung mit Arbeiten des Briten Simon Annand, der über Jahrzehnte hinweg in London Schauspieler kurz vor ihren Auftritten fotografiert hat, darunter Weltstars wie Cate Blanchett, Daniel Craig, John Goodman und Elisabeth Moss (vom 6. März bis zum 31. Mai im Schaezlerpalais).

    Deutschlands erster Fashionblogger

    Einen Schwerpunkt des kommenden Jahres stellen auch zwei Modeausstellungen dar. Drei Jahrhunderte Modegeschichte werden in der Schau „Um angemessene Kleidung wird gebeten“ vorgeführt, vom Blaumann bis zur Bühnenkleidung von Roy Black und Guildo Horn (Schaezlerpalais, 26. September bis Februar 2021). Flankierend dazu wird das Maximilianmuseum Deutschlands erstem Fashionblogger eine Schau widmen. Allerdings hat Matthäus Schwarz sein Modetagebuch im 16. Jahrhundert natürlich noch analog geführt. „Dressed for Success. Matthäus Schwarz. Ein Augsburger Modetagebuch des 16. Jahrhunderts“ läuft vom 28. November bis zum 28. Februar 2021.

    Im H2 – Zentrum für Gegenwartskunst ist im März die Bedrohung der Erde durch den Menschen ein Thema. „The blue planet – Der blaue Planet“ heißt es dort vom 19. März bis zum 19. Juli.

    Und im Grafischen Kabinett gibt es eine Ausstellung zu sehen, die den Kunstsammlungen besonders am Herzen liegt. In „Home sweet home“ werden vom 6. März bis zum 31. Mai 250 Jahre Schaezlerpalais gefeiert.

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