Eine Studentin kommt zur Sprechstunde des Professors. Sie hat eine Frage, er wird grundsätzlich. Eine Ewigkeit lang reden sie aneinander vorbei. In einer großen Geste zweifelt er grundsätzlich alle Noten und das ganze System an und macht ihr das Angebot, ihr eine 1 zu geben, wenn sie fortan zum Privatunterricht bei ihm kommt - weil sie ihm sympathisch ist. Sie fühlt sich komplett missverstanden. Harmlos, alltäglich, eine Lappalie, möchte man meinen. Das Gegenteil ist der Fall, es ist der erste Akt zu David Mamets Zwei-Personen-Stück "Oleanna - ein Machtspiel", mittlerweile schon 19 Jahre alt, aber immer noch aktuell, wenn man mal davon absieht, dass Präsenzunterricht an Universitäten in Zeiten der Pandemie die absolute Ausnahme darstellen wird.
Staatstheater Augsburg