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Videokunst: An der Moritzkirche leuchten Wasserbilder auf

Videokunst

An der Moritzkirche leuchten Wasserbilder auf

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    An der Fassade von St. Moritz war eine Videoprojektion von Gregor Grahe zu sehen.
    An der Fassade von St. Moritz war eine Videoprojektion von Gregor Grahe zu sehen. Foto: Michael Hochgemuth

    Rituale werden lebendig, wenn sie von anderen Menschen geteilt werden. Genau daran mangelte es allerdings bei der Präsentation des letzten Elements des diesjährigen Friedensfest-Programms. Die Projektion der Videoarbeit „abwaschbar“ auf der Giebelwand der Moritzkirche hatte am Werktagsabend nicht allzu viele Zuschauer. Maria Trump, die künstlerische Projektleiterin von „Plan A“ am Staatstheater, tröstete sich mit den Worten: „Gerade in dieser Zeit kommt es darauf an, Kunst und Kultur sichtbar zu machen. Man läuft daran vorbei, kann es anschauen und sich hineindenken“, sagte sie.

    Die Videoarbeit von Gregor Grahe beschäftigt sich im weitesten Sinne mit Reinigungsritualen. Er lässt eine Reihe von kurzen Szenen abspielen – einzeln, paarweise und sich durchdringend. Wie aus dem Zufallsgenerator ändern sich ständig die Konstellationen. Es ergibt sich ein meditativer Bilderstrom, den allenfalls das Rascheln der Blätter im abendlichen Wind untermalt.

    Alles ist Dynamik, nie gibt es Stillstand, ewig wiederholen sich ritualisierte Momente

    Hände waschen sich im Wasserschwall oder empfangen ein dickflüssiges, blaues Fluidum. Wasser perlt lebhaft in Luftblasen oder läuft kreisrund zur Silhouette einer Erdkugel ein. Geometrische Wellenstrukturen wogen, flauschige Blasen schweben im Raum, eine gerührte milchige Flüssigkeit wird gezeigt und über eine digital generierte Brunnenanlage fallen immer wieder zwei Tropfen. Alles strömt, alles ist in Dynamik, es gibt nie Stillstand, ewig wiederholen sich ritualisierte Momente.

    Schon im Sommer hätte die Projektion laufen sollen, jetzt im Herbst fehlte ihr die Einbindung ins gesamte Programm. Und, vielleicht auch mit Rücksicht auf die neuerlich brisante Pandemie-Lage, wurde der Termin vom Augsburger Friedensbüro nicht auffälliger beworben.

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