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Theater: Warum dieses Stück?

Theater

Warum dieses Stück?

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    „Ziemlich beste Freunde“ kam als Stück im Parktheater.
    „Ziemlich beste Freunde“ kam als Stück im Parktheater. Foto: F. Schöllhorn

    Welches Anliegen außer der Aussicht auf ein volles Haus dank populärem Stücktitel treibt Autoren und Tourneetheater wie den „Thespiskarren“ dazu, erfolgreiche Kinofilme für die Bühne zu adaptieren? Im Fall des auf einer wahren Geschichte basierenden Megahits „Ziemlich beste Freunde“, der 2011 in Frankreich herauskam und wenig später auch in Deutschland Millionen Zuschauern begeisterte, ist das durchaus fragwürdig. Zumal das Original derart gut vom Duo Eric Toledano/Olivier Nakache mit Francois Cluzet und Omar Sy besetzt worden ist. Was genau soll eine Bühneninszenierung (Regie Gerhard Hess), die sich auf ein raffiniert gebautes Einheits-Pflegezimmer-Interieur (Ausstattung: Cornelia Brey) beschränken muss, besser machen?

    Natürlich bleibt die Geschichte des Unternehmers Philippe, dessen Unlust auf Mitleid Schauspieler Timothy Peach im E-Rollstuhl hervorragend verkörperte, auch auf der Bühne berührend. Aber alles ist absehbar. Man weiß, wie sich die Freundschaft zwischen Intensivpfleger Driss (Felix Franken) und seinem Patienten bewährt. Dazu stützt sich die Bühnenfassung von Gunnar Dreßler auf eher seichte Dialoge und weidet – zum Vergnügen des Publikums – die „Ohrogenen“ Zonen förmlich aus. Szenen wie das gemeinsame Kiffen oder die Rasierschaumorgie ziehen sich in die Länge. Die Inszenierung schöpft sämtliche Klischees aus, um Driss in überdrehter Sprache als Vorzeige-Kleinkriminellen vorzuführen. Dennoch sehr beherzter Beifall für die Schauspieler, zu denen Sara Spennemann als dezent im Hintergrund stehende „Magalie“ und André Lassen mit Kurzauftritten kommen.

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