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Fotoserie: Ansichtssachen - Augsburg einmal anders

Fotoserie

Ansichtssachen - Augsburg einmal anders

Fußabdrücke gibt es jede Menge in den Straßen der Stadt. Manchmal tritt einer in den noch nassen Beton, den weichen Asphalt oder auf den noch frischen weißen Markierungsstreifen am Fahrbahnrand und hinterlässt seine Spur so ziemlich dauerhaft. Im Schnee halten sich hinterlassene Sohlenprofile nicht so lange, das gilt auch für matschigen Untergrund auf Spazierwegen. Als eher unergiebig für Fährtenleser, die dem Flüchtigen auf der Spur sind, erweisen sich diese beiden aufgemalten Fußabdrücke, die zwischen Nässe und Trockenheit platziert sind und beim Finanzamt anzeigen, wo man festen Boden unter den Füßen erwarten darf und wo es korrekt entlanggeht.
1/37Fußabdrücke gibt es jede Menge in den Straßen der Stadt. Manchmal tritt einer in den noch nassen Beton, den weichen Asphalt oder auf den noch frischen weißen Markierungsstreifen am Fahrbahnrand und hinterlässt seine Spur so ziemlich dauerhaft. Im Schnee halten sich hinterlassene Sohlenprofile nicht so lange, das gilt auch für matschigen Untergrund auf Spazierwegen. Als eher unergiebig für Fährtenleser, die dem Flüchtigen auf der Spur sind, erweisen sich diese beiden aufgemalten Fußabdrücke, die zwischen Nässe und Trockenheit platziert sind und beim Finanzamt anzeigen, wo man festen Boden unter den Füßen erwarten darf und wo es korrekt entlanggeht. Foto: Michael Schreiner
Am Anfang braucht es die Idee: Was wem schenken, jedes Jahr wieder vor Weihnachten. Dann etwas selbst machen oder etwas kaufen oder beides. Zum weihnachtlichen Dreiklang gehört dann: Verpacken, verpacken, verpacken. Ohne Verpackung kein Geschenk. Und wenn man dann alles verhüllt hat, alles bereitet hat, aber noch nicht genug davon hat? Einfach weiter verpacken? Der Weihnachtsbaum, unter den die Objekte auf dieser Ansichtssache gelegt werden könnten, müsste jedenfalls sehr groß ausfallen. Die anderthalb bis zwei Meter Nordmanntanne im Wohnzimmer reichen da nicht. Gelungen die Idee, ein rotes Absperrband zum Verschnüren zu benutzen, als kleinen Farbakzent.
2/37Am Anfang braucht es die Idee: Was wem schenken, jedes Jahr wieder vor Weihnachten. Dann etwas selbst machen oder etwas kaufen oder beides. Zum weihnachtlichen Dreiklang gehört dann: Verpacken, verpacken, verpacken. Ohne Verpackung kein Geschenk. Und wenn man dann alles verhüllt hat, alles bereitet hat, aber noch nicht genug davon hat? Einfach weiter verpacken? Der Weihnachtsbaum, unter den die Objekte auf dieser Ansichtssache gelegt werden könnten, müsste jedenfalls sehr groß ausfallen. Die anderthalb bis zwei Meter Nordmanntanne im Wohnzimmer reichen da nicht. Gelungen die Idee, ein rotes Absperrband zum Verschnüren zu benutzen, als kleinen Farbakzent. Foto: Silvio Wyszengrad
Heutzutage werden viele vertraute Alltäglichkeiten auf Englisch formuliert. Daran haben wir uns gewöhnt. Dass der Winterschlussverkauf längst als „Sale“ firmiert und der Kaffeebecher stets als „to go“, ist so normal wie der mit irren Deals lockende Billigheimertag, der als „Black friday“ ums Eck kommt. Und wessen Akku flackert, der hat kein „load“ mehr. Und doch klingt die Liebeserklärung auf einer Regenrinne beim Hofgarten anders, weniger formelhaft, weniger marketinggriffig. Grün, handschriftlich und mit einem Herzen signiert: da mag jemand Augsburg, seine Stadt - will's aber so direkt dann doch nicht sagen.
3/37Heutzutage werden viele vertraute Alltäglichkeiten auf Englisch formuliert. Daran haben wir uns gewöhnt. Dass der Winterschlussverkauf längst als „Sale“ firmiert und der Kaffeebecher stets als „to go“, ist so normal wie der mit irren Deals lockende Billigheimertag, der als „Black friday“ ums Eck kommt. Und wessen Akku flackert, der hat kein „load“ mehr. Und doch klingt die Liebeserklärung auf einer Regenrinne beim Hofgarten anders, weniger formelhaft, weniger marketinggriffig. Grün, handschriftlich und mit einem Herzen signiert: da mag jemand Augsburg, seine Stadt - will's aber so direkt dann doch nicht sagen. Foto: Michael Schreiner
Ist jetzt schon wieder Sonntagabend, 20.15 Uhr, Tatort-Zeit? Ist das der Schauplatz eines Verbrechens, das in den nächsten 90 Minuten aufgeklärt werden muss? Muss die Leiche noch schnell verschwinden? - Nein, in diesem Fall können die Ermittler zu Hause bleiben, müssen sie nicht raus in den Schneeregen, kann Entwarnung gegeben werden. Der Schaufenster-Dekorateur ist ein harmloser Geselle und verwendet Schaufensterpuppen.
4/37Ist jetzt schon wieder Sonntagabend, 20.15 Uhr, Tatort-Zeit? Ist das der Schauplatz eines Verbrechens, das in den nächsten 90 Minuten aufgeklärt werden muss? Muss die Leiche noch schnell verschwinden? - Nein, in diesem Fall können die Ermittler zu Hause bleiben, müssen sie nicht raus in den Schneeregen, kann Entwarnung gegeben werden. Der Schaufenster-Dekorateur ist ein harmloser Geselle und verwendet Schaufensterpuppen. Foto: Silvio Wyszengrad
Wo das gestern ein Zuhause hat - Eine Reihe individueller Häuser an einer Seitenstraße in Lechhausen, deren Kamine wie Finger und deren spitze Dächer wie Pfeile in den blauen Himmel zeigen. Häuser? Zumindest eines, das in der Mitte, ist mehr ein Häuschen, fensterlos, winzig. Vielleicht bloß ein Schuppen, der aber seinen Platz in diesem Ensembel sehr bestimmt behauptet. Die ganze Zeile atmet Geschichte und Vergangenheit – und passend zu dieser Patina gibt es auf zwei Dächern noch Antennen, was heutzutage eine große Seltenheit ist. So wie das winzige, märchenhaft der Zeit trotzende Häuschen, das wir gerne unter Denkmalschutz sähen.
5/37Wo das gestern ein Zuhause hat - Eine Reihe individueller Häuser an einer Seitenstraße in Lechhausen, deren Kamine wie Finger und deren spitze Dächer wie Pfeile in den blauen Himmel zeigen. Häuser? Zumindest eines, das in der Mitte, ist mehr ein Häuschen, fensterlos, winzig. Vielleicht bloß ein Schuppen, der aber seinen Platz in diesem Ensembel sehr bestimmt behauptet. Die ganze Zeile atmet Geschichte und Vergangenheit – und passend zu dieser Patina gibt es auf zwei Dächern noch Antennen, was heutzutage eine große Seltenheit ist. So wie das winzige, märchenhaft der Zeit trotzende Häuschen, das wir gerne unter Denkmalschutz sähen. Foto: Michael Schreiner
Generalsanierung auf ein Bild gebracht: Es ist schon ein paar Jahre her, als das Staatstheater Augsburg „Geistzeit“ zum Motto der Saison ausrief. Das war, bevor die Pandemie große Teile der Welt lahmlegte und auch in Augsburg den Spielbetrieb ein ums andere Mal zum Stillstand brachte. Eines hat sich seit der Geistzeit-Saison aber nicht verändert - das Große Haus des Staatstheaters ist immer noch Großbaustelle. Wer für dieses Langzeitprojekt, das sich noch bis 2028 hinziehen soll, einen Sinn hat, darf Platz nehmen. Aber Achtung, man braucht Geduld und sehr viel Sitzfleisch für diesen mehrjährigen, aber notwendigen Kraftakt - dafür hat man aber den einzigen Logenplatz.
6/37Generalsanierung auf ein Bild gebracht: Es ist schon ein paar Jahre her, als das Staatstheater Augsburg „Geistzeit“ zum Motto der Saison ausrief. Das war, bevor die Pandemie große Teile der Welt lahmlegte und auch in Augsburg den Spielbetrieb ein ums andere Mal zum Stillstand brachte. Eines hat sich seit der Geistzeit-Saison aber nicht verändert - das Große Haus des Staatstheaters ist immer noch Großbaustelle. Wer für dieses Langzeitprojekt, das sich noch bis 2028 hinziehen soll, einen Sinn hat, darf Platz nehmen. Aber Achtung, man braucht Geduld und sehr viel Sitzfleisch für diesen mehrjährigen, aber notwendigen Kraftakt - dafür hat man aber den einzigen Logenplatz. Foto: Silvio Wyszengrad
Auch wenn sich viele Menschen heute im Internet durch das unendliche Warenangebot unserer Zeit klicken – an die Aura von Schaufenstern reicht kein noch so flacher Monitor heran. Und das Herumwischen auf Smartphones kann kein Ersatz für den Schaufensterbummel sein, der viele Straßen in der Stadt wie Bildergalerien erscheinen lässt. Das Angebot ist vielfältig – von spartanisch bis überladen, von klassisch bis innovativ. Und manchmal auch verwirrend. So wie dieses halb abgehängte Schaufenster einer Boutique im Bahnhofsviertel, die auch noch mit dem Slogan „Look up“ überrascht. Wir sehen eine Hand, ahnen ein grünes Kleid. Der Vorhang zu und viele Fragen offen.
7/37Auch wenn sich viele Menschen heute im Internet durch das unendliche Warenangebot unserer Zeit klicken – an die Aura von Schaufenstern reicht kein noch so flacher Monitor heran. Und das Herumwischen auf Smartphones kann kein Ersatz für den Schaufensterbummel sein, der viele Straßen in der Stadt wie Bildergalerien erscheinen lässt. Das Angebot ist vielfältig – von spartanisch bis überladen, von klassisch bis innovativ. Und manchmal auch verwirrend. So wie dieses halb abgehängte Schaufenster einer Boutique im Bahnhofsviertel, die auch noch mit dem Slogan „Look up“ überrascht. Wir sehen eine Hand, ahnen ein grünes Kleid. Der Vorhang zu und viele Fragen offen. Foto: Michael Schreiner
Wie das Wohlgefällige, Gelungene, Schöne doch immer wieder reizt, Maß an ihm zu nehmen! Auch die Ornamentik macht da keine Ausnahme. Man sehe sich nur dieses Gitter an – welch sanfter Schwung, welch stilisierter Anklang an die Natur, an Schneckenformen, züngelnde Gebilde, ja selbst an den Akanthus großer Kunstzeitalter! Sichtlich war auch der Gestalter des davor lehnenden Fahrgeräts bemüht, das Metall des Zweirads in ebenso ansehnliche Form zu bringen. Was ihm jedoch nicht wirklich überzeugend glücken wollte, gar zu kantig mutet das Speichen-Zickzack an. Das Auge jedenfalls schwenkt lieber wieder nach oben: Ist da nicht auch ein Herz und darin eine Knospe zu entdecken?
8/37Wie das Wohlgefällige, Gelungene, Schöne doch immer wieder reizt, Maß an ihm zu nehmen! Auch die Ornamentik macht da keine Ausnahme. Man sehe sich nur dieses Gitter an – welch sanfter Schwung, welch stilisierter Anklang an die Natur, an Schneckenformen, züngelnde Gebilde, ja selbst an den Akanthus großer Kunstzeitalter! Sichtlich war auch der Gestalter des davor lehnenden Fahrgeräts bemüht, das Metall des Zweirads in ebenso ansehnliche Form zu bringen. Was ihm jedoch nicht wirklich überzeugend glücken wollte, gar zu kantig mutet das Speichen-Zickzack an. Das Auge jedenfalls schwenkt lieber wieder nach oben: Ist da nicht auch ein Herz und darin eine Knospe zu entdecken? Foto: Silvio Wyszengrad
Man kennt das vielleicht von zu Hause. Plötzlich kommen die beiden großen Kartons an, ganz ungünstiger Moment, also schnell noch entgegengenommen und abgestellt. Aber abends reicht die Zeit dann auch nicht, weil langer Tag und so. Bis zum Morgen gewartet, doch da stehen die Dinger wieder nur im Weg rum und an Aus- und Wegpacken ist immer noch nicht zu denken. Schnell zur Seite geschoben, weil jetzt muss man an den Schrank mit den Schuhen. Und dann wieder zurück. Man schwört sich, abends wird das behoben. Doch es hört nicht auf, denn draußen geht es gerade so weiter. Die Außenmöbel des Lokals wuchern gerade den EC-Automat zu, an den man dringend muss, um ein paar Scheine zu ziehen.
9/37Man kennt das vielleicht von zu Hause. Plötzlich kommen die beiden großen Kartons an, ganz ungünstiger Moment, also schnell noch entgegengenommen und abgestellt. Aber abends reicht die Zeit dann auch nicht, weil langer Tag und so. Bis zum Morgen gewartet, doch da stehen die Dinger wieder nur im Weg rum und an Aus- und Wegpacken ist immer noch nicht zu denken. Schnell zur Seite geschoben, weil jetzt muss man an den Schrank mit den Schuhen. Und dann wieder zurück. Man schwört sich, abends wird das behoben. Doch es hört nicht auf, denn draußen geht es gerade so weiter. Die Außenmöbel des Lokals wuchern gerade den EC-Automat zu, an den man dringend muss, um ein paar Scheine zu ziehen. Foto: Silvio Wyszengrad
Wir sehen einige in den Hof geöffnete Türen des Zeughauses und erkennen: alles hat zwei Seiten. Da ist die unauffällige Schauseite – und es gibt Innenseiten, die mit einer wundervollen Patina aufwarten. Manche Türflächen erscheinen wie abstrakte Landschaften, sind Spurenbilder als großes Rechteck. Die alte Farbe blättert ab, der Anstrich ist scheckig, fleckig, ein zerfleddertes Geschichtsbuch. Andere sind noch ganz gut und grau im Lack wie die Türen in einem alten Gefängnisverlies. Und je länger man alle diese Türinnenseiten betrachtet, desto mehr zweifelt man, was denn nun die interessanteren Schauseiten sind...
10/37Wir sehen einige in den Hof geöffnete Türen des Zeughauses und erkennen: alles hat zwei Seiten. Da ist die unauffällige Schauseite – und es gibt Innenseiten, die mit einer wundervollen Patina aufwarten. Manche Türflächen erscheinen wie abstrakte Landschaften, sind Spurenbilder als großes Rechteck. Die alte Farbe blättert ab, der Anstrich ist scheckig, fleckig, ein zerfleddertes Geschichtsbuch. Andere sind noch ganz gut und grau im Lack wie die Türen in einem alten Gefängnisverlies. Und je länger man alle diese Türinnenseiten betrachtet, desto mehr zweifelt man, was denn nun die interessanteren Schauseiten sind... Foto: Michael Schreiner
Verschlossene Türen, vereiteln unsere Pläne in erbarmungsloser Statik, ertränken in uns die Zuversicht. Wenn der Bus, der einem um Haaresbreite entgeht, seine Reise ins Unbekannte ohne uns antritt, das keimende Klassenzimmer am Nachmittag zum erstickenden Gefängnis mutiert und trotz größter Bemühungen die Zukunft verschlossen bleibt. Welcher Taugenichts soll sich der Ernüchterung entziehen können? Dieses Gesicht, obgleich ein bisschen blau hinter den Ohren, schaut mit seinen offenen Augen, seinem rotzfrechen Lächeln hinter verschlossenen Toren hervor, denn wie der Schriftsteller Ernst Ferstl betont: „Offenheit ist ein Schlüssel, der viele Türen öffnen kann.“
11/37Verschlossene Türen, vereiteln unsere Pläne in erbarmungsloser Statik, ertränken in uns die Zuversicht. Wenn der Bus, der einem um Haaresbreite entgeht, seine Reise ins Unbekannte ohne uns antritt, das keimende Klassenzimmer am Nachmittag zum erstickenden Gefängnis mutiert und trotz größter Bemühungen die Zukunft verschlossen bleibt. Welcher Taugenichts soll sich der Ernüchterung entziehen können? Dieses Gesicht, obgleich ein bisschen blau hinter den Ohren, schaut mit seinen offenen Augen, seinem rotzfrechen Lächeln hinter verschlossenen Toren hervor, denn wie der Schriftsteller Ernst Ferstl betont: „Offenheit ist ein Schlüssel, der viele Türen öffnen kann.“ Foto: Silvio Wyszengrad
Straßenecken sind kleine Bühnen für Strandgut des Stadtlebens. Was wären wir ohne diese Zwischendepots, in denen sich alles Mögliche auf Zeit ansammelt? Zerfledderte Regenschirme, durchgesessene Stühle, aufgeweichte Umzugskartons, angeschlagenes Sonntagsgeschirr – solche Sachen. Und dann steht da plötzlich dieses Ur-Bild des Kitsches, schwülstig gerahmt in der ganzen Pracht des Billigen: ein röhrender Hirsch am Seeufer im Gebirge. Doch jemand hat dieses ausrangierte Werk angepinselt, hat es mit gestisch wild verteiltem Grün verwandelt, gebrochen. Hing das so schon an der Wand? Oder ist die grüne Übermalung erst spontan auf der Straße geschehen?
12/37Straßenecken sind kleine Bühnen für Strandgut des Stadtlebens. Was wären wir ohne diese Zwischendepots, in denen sich alles Mögliche auf Zeit ansammelt? Zerfledderte Regenschirme, durchgesessene Stühle, aufgeweichte Umzugskartons, angeschlagenes Sonntagsgeschirr – solche Sachen. Und dann steht da plötzlich dieses Ur-Bild des Kitsches, schwülstig gerahmt in der ganzen Pracht des Billigen: ein röhrender Hirsch am Seeufer im Gebirge. Doch jemand hat dieses ausrangierte Werk angepinselt, hat es mit gestisch wild verteiltem Grün verwandelt, gebrochen. Hing das so schon an der Wand? Oder ist die grüne Übermalung erst spontan auf der Straße geschehen? Foto: Michael Schreiner
Einkaufswagen sind praktisch. Sie fassen ganze Hamsterkäufe. Und sie tauchen (und das war übrigens schon in der Zeit vor den heute allgegenwärtig quer herumstörenden Leihrollern so) praktisch an allen möglichen und unmöglichen Orten leer wieder auf – jenseits all der Supermärkte und Einkaufszentren, wo sie eigentlich angekettet sind und hingehören. Die verschobenen Drahtkörbe auf Rädern stehen verwaist vor Hauseingängen, sie stranden an Straßenrändern oder in Einfahrten. Und gar nicht so selten gehen sie baden. Liegen in Flussbetten oder in Stadtbächen. Hier als Stillleben mit dem Titel: Konsumflaute im Herrenbach.
13/37Einkaufswagen sind praktisch. Sie fassen ganze Hamsterkäufe. Und sie tauchen (und das war übrigens schon in der Zeit vor den heute allgegenwärtig quer herumstörenden Leihrollern so) praktisch an allen möglichen und unmöglichen Orten leer wieder auf – jenseits all der Supermärkte und Einkaufszentren, wo sie eigentlich angekettet sind und hingehören. Die verschobenen Drahtkörbe auf Rädern stehen verwaist vor Hauseingängen, sie stranden an Straßenrändern oder in Einfahrten. Und gar nicht so selten gehen sie baden. Liegen in Flussbetten oder in Stadtbächen. Hier als Stillleben mit dem Titel: Konsumflaute im Herrenbach. Foto: Michael Schreiner
Hat man hier eine künstlerische Installation vor Augen? Als Kommentar zu einem Bedürfnis, das seinen bekanntesten Ausdruck findet in der Redewendung „Doppelt genäht hält besser“? Wobei hier von doppelt keine Rede mehr sein kann – schon das schwarze Kabel, welches das Gatter fest verschlossen hält, ist mindestens doppeldoppelt geschlungen. Und dann die Schilder, als ob eines nicht genügte! Statt dessen dreifach vorgebrachter Imperativ mitsamt Hinweis, was im Falle der Zuwiderhandlung geschieht. Das ist dann doch etwas zu viel gesagt – weshalb man eben auf den Gedanken verfallen könnte, ein launiger Kopf gebe hier ein Statement zu so viel Regulierungswillen ab.
14/37Hat man hier eine künstlerische Installation vor Augen? Als Kommentar zu einem Bedürfnis, das seinen bekanntesten Ausdruck findet in der Redewendung „Doppelt genäht hält besser“? Wobei hier von doppelt keine Rede mehr sein kann – schon das schwarze Kabel, welches das Gatter fest verschlossen hält, ist mindestens doppeldoppelt geschlungen. Und dann die Schilder, als ob eines nicht genügte! Statt dessen dreifach vorgebrachter Imperativ mitsamt Hinweis, was im Falle der Zuwiderhandlung geschieht. Das ist dann doch etwas zu viel gesagt – weshalb man eben auf den Gedanken verfallen könnte, ein launiger Kopf gebe hier ein Statement zu so viel Regulierungswillen ab. Foto: Silvio Wyszengrad
Das Auge erfreut sich in der Stadt an Farben, Schnörkeln, Pittoreskem, Zierrat und kühnen Formen. Aber die Abwesenheit von all dem tut auch mal gut. Das Schmucklose, Schlichte, Kahle und Flächige entfaltet eine Wirkung, die wie Durchatmen ist. Und ja: mal keine „Ich-war-hier“-Graffiti-Kritzeleien, mal kein Markieren, keine Schilder, kein Aufgepfropfe von irgendwas – das entlastet und beruhigt den Blick. So wie hier auf der wunderbar unscheinbaren Rückseite des Glaspalastes, wo die schöne Rhythmisierung ein Musterbeispiel an durchdachter und unaufdringlicher Gestaltung darstellt.
15/37Das Auge erfreut sich in der Stadt an Farben, Schnörkeln, Pittoreskem, Zierrat und kühnen Formen. Aber die Abwesenheit von all dem tut auch mal gut. Das Schmucklose, Schlichte, Kahle und Flächige entfaltet eine Wirkung, die wie Durchatmen ist. Und ja: mal keine „Ich-war-hier“-Graffiti-Kritzeleien, mal kein Markieren, keine Schilder, kein Aufgepfropfe von irgendwas – das entlastet und beruhigt den Blick. So wie hier auf der wunderbar unscheinbaren Rückseite des Glaspalastes, wo die schöne Rhythmisierung ein Musterbeispiel an durchdachter und unaufdringlicher Gestaltung darstellt. Foto: Michael Schreiner
Und heute mal ein Blick ins Schaufenster, um nostalgisch zu werden und um zu sehen, wie sich die Welt immer weiter und weiter entwickelt. Vorhang auf also für dieses Fenster in Oberhausen in der Donauwörther Straße. Dort finden sich Juwelen der anderen Art, sie nehmen einen zurück in die 1950er Jahre. Das rote Stück stammt aus Neuburg an der Donau. Die Neuburger Eisenwerke unter Firmenchef Georg Kammerl stellten ab 1950 Kindernähmaschinen her, die ersten Stücke aus Aluminium, später dann in leuchtenden Farben. Und wer dachte die Zeiten seien vorbei, der möge ein Schaufenster weiter schauen. Dort glänzen die heutigen, elektronischen Kindernähmaschinen.
16/37Und heute mal ein Blick ins Schaufenster, um nostalgisch zu werden und um zu sehen, wie sich die Welt immer weiter und weiter entwickelt. Vorhang auf also für dieses Fenster in Oberhausen in der Donauwörther Straße. Dort finden sich Juwelen der anderen Art, sie nehmen einen zurück in die 1950er Jahre. Das rote Stück stammt aus Neuburg an der Donau. Die Neuburger Eisenwerke unter Firmenchef Georg Kammerl stellten ab 1950 Kindernähmaschinen her, die ersten Stücke aus Aluminium, später dann in leuchtenden Farben. Und wer dachte die Zeiten seien vorbei, der möge ein Schaufenster weiter schauen. Dort glänzen die heutigen, elektronischen Kindernähmaschinen. Foto: Silvio Wyszengrad
Noch ist nicht Herbst, aber von den Bäumen in der Stadt fällt schon die Zukunft. Doch diese Saat – es sieht nach Ahorn aus – wird nicht aufgehen. Die Motorhaube eines Auto ist kein guter Nährboden fürs Wachstum. Pflanzliches und Blech, Lebendes und Totes gehen nur schwerlich eine fruchtbare Verbindung ein. Aber vielleicht kommt ja noch ein Windstoß oder eine ordnende Hand ... Dass die Zeit auf dauergeparkten Autos eine Art organisches Tarnkleid webt, ist übrigens an vielen Straßenrändern in Augsburg zu sehen. Verwittern braucht seine Zeit, um zu wachsen. So wie kleine Bäumchen.
17/37Noch ist nicht Herbst, aber von den Bäumen in der Stadt fällt schon die Zukunft. Doch diese Saat – es sieht nach Ahorn aus – wird nicht aufgehen. Die Motorhaube eines Auto ist kein guter Nährboden fürs Wachstum. Pflanzliches und Blech, Lebendes und Totes gehen nur schwerlich eine fruchtbare Verbindung ein. Aber vielleicht kommt ja noch ein Windstoß oder eine ordnende Hand ... Dass die Zeit auf dauergeparkten Autos eine Art organisches Tarnkleid webt, ist übrigens an vielen Straßenrändern in Augsburg zu sehen. Verwittern braucht seine Zeit, um zu wachsen. So wie kleine Bäumchen. Foto: Michael Schreiner
Eine Ecke der Technischen Hochschule. Wissenschaft verpackt in Glas, Chrom, Blech. Hier lernen sie Maschinenbau und Ingenieur und sicher auch, wie all die silbernen Schlote im Bild funktionieren. Aber noch mehr nimmt vielleicht das „dritte Auge“ wahr, das da von der Decke hängt: Kamera eins und zwei, eine dritte in der Mitte. Was so ein magisches „drittes Auge“ alles sehen kann, besagt die Glaubenslehre des Hinduismus: Visionen! Energien! So gar nichts Hochschultechnisches. Hier sieht es, wie sich Dinge spiegeln. Lamellen werfen Licht in Fisch-Kiemen-Muster an die weiße Wand. Pflastersteine schwimmen im roten Glas. Und dann, Selbstbespiegelung: drei wachsame Augen.
18/37Eine Ecke der Technischen Hochschule. Wissenschaft verpackt in Glas, Chrom, Blech. Hier lernen sie Maschinenbau und Ingenieur und sicher auch, wie all die silbernen Schlote im Bild funktionieren. Aber noch mehr nimmt vielleicht das „dritte Auge“ wahr, das da von der Decke hängt: Kamera eins und zwei, eine dritte in der Mitte. Was so ein magisches „drittes Auge“ alles sehen kann, besagt die Glaubenslehre des Hinduismus: Visionen! Energien! So gar nichts Hochschultechnisches. Hier sieht es, wie sich Dinge spiegeln. Lamellen werfen Licht in Fisch-Kiemen-Muster an die weiße Wand. Pflastersteine schwimmen im roten Glas. Und dann, Selbstbespiegelung: drei wachsame Augen. Foto: Silvio Wyszengrad
Was die Leute alles verlieren oder fallenlassen, wenn sie sich durch die Stadt bewegen! Ganze Regale in den Fundbüros füllen sich mit Dingen und „herrenlosem Gut“, von der Brille bis zum Plüschtier. Der große Rest ist meist ein Fall für die Stadtreinigung. Wir kennen den Effekt aus dem Museum, wenn sich ein aus dem Zusammenhang seiner Dienst- und Nutzbarkeit gerissenes Objekt im „White Cube“ isoliert mit einer Aura auflädt, die es uns ganz neu betrachten lässt. Ein bisschen ist das auch mit diesem Bündel Lauchzwiebeln so, ausgestellt im Rahmen einer Gehwegplatte. Stadtgemüse, zum Verzehr nicht mehr geeignet. Aber zur kleinen Wegesrandverzauberung durchaus.
19/37Was die Leute alles verlieren oder fallenlassen, wenn sie sich durch die Stadt bewegen! Ganze Regale in den Fundbüros füllen sich mit Dingen und „herrenlosem Gut“, von der Brille bis zum Plüschtier. Der große Rest ist meist ein Fall für die Stadtreinigung. Wir kennen den Effekt aus dem Museum, wenn sich ein aus dem Zusammenhang seiner Dienst- und Nutzbarkeit gerissenes Objekt im „White Cube“ isoliert mit einer Aura auflädt, die es uns ganz neu betrachten lässt. Ein bisschen ist das auch mit diesem Bündel Lauchzwiebeln so, ausgestellt im Rahmen einer Gehwegplatte. Stadtgemüse, zum Verzehr nicht mehr geeignet. Aber zur kleinen Wegesrandverzauberung durchaus. Foto: Michael Schreiner
Die Oberfläche rau und rissig, die schützende Hülle aufgeplatzt, den Elementen preisgegeben wie die kahlen Äste, die sich in der Fensterscheibe spiegeln … Wir können schon gar nicht mehr anders, als bei einem solchen Anblick an das Klima zu denken, das uns nicht mehr wie früher einmal wärmt, ein andermal erfrischt (uns also wohlgesonnen ist), sondern uns nun ersichtlich auf dem Kieker hat. Zumal so eine Fassade nicht nur von der sengenden Gewalt der Sonne kündet, sondern perfiderweise auch gleich an den nächsten Winter erinnert, wo wir bei brüchigen Läden bestimmt ordentlich zu bibbern haben wird. Frostig-glühende Aussichten also. Mag der Himmel auch noch so blau erstrahlen.
20/37Die Oberfläche rau und rissig, die schützende Hülle aufgeplatzt, den Elementen preisgegeben wie die kahlen Äste, die sich in der Fensterscheibe spiegeln … Wir können schon gar nicht mehr anders, als bei einem solchen Anblick an das Klima zu denken, das uns nicht mehr wie früher einmal wärmt, ein andermal erfrischt (uns also wohlgesonnen ist), sondern uns nun ersichtlich auf dem Kieker hat. Zumal so eine Fassade nicht nur von der sengenden Gewalt der Sonne kündet, sondern perfiderweise auch gleich an den nächsten Winter erinnert, wo wir bei brüchigen Läden bestimmt ordentlich zu bibbern haben wird. Frostig-glühende Aussichten also. Mag der Himmel auch noch so blau erstrahlen. Foto: Silvio Wyszengrad
Wer sich im urbanen Raum bewegt, bewegt sich in einer Zufallsgalerie der Bilder. Sieht illustrierte Schaufenster, sieht
Plakate, sieht Motive auf Fahnen und Reklamebilder auch auf vorbeifahrenden
Straßenbahnen. Die Stadt ist zugepflastert mit Bildbotschaften. Diese hier,
die XXL-vollgepackt ist mit den üblichen Platitüden, zeigt: Sonne, Wasser und jemanden, der sich freut im samtenen Licht und mit den Händen ein Herz bildet. Eine Geste, die längst inflationär und international geworden ist und uns täglich aus den sozialen Medien entgegenquillt. Merkels Raute hat es nicht so weit gebracht. Aber sie lief auch nicht so oft ins Leere wie das Herzhändchen.
21/37Wer sich im urbanen Raum bewegt, bewegt sich in einer Zufallsgalerie der Bilder. Sieht illustrierte Schaufenster, sieht Plakate, sieht Motive auf Fahnen und Reklamebilder auch auf vorbeifahrenden Straßenbahnen. Die Stadt ist zugepflastert mit Bildbotschaften. Diese hier, die XXL-vollgepackt ist mit den üblichen Platitüden, zeigt: Sonne, Wasser und jemanden, der sich freut im samtenen Licht und mit den Händen ein Herz bildet. Eine Geste, die längst inflationär und international geworden ist und uns täglich aus den sozialen Medien entgegenquillt. Merkels Raute hat es nicht so weit gebracht. Aber sie lief auch nicht so oft ins Leere wie das Herzhändchen. Foto: Michael Schreiner
Jeden Tag Weihnachten feiern: Heinrich Böll hat das in seiner Erzählung „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ als Satire aufgespießt. In ihr geht es darum, wie die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und die Nazijahre ausgeklammert werden. Heutzutage bekommt man ein Gefühl von ganzjähriger Weihnacht zum Beispiel, wenn man im Hochsommer einen Weihnachtsshop betritt, der 365 Tage im Jahr Kugeln, Deko und Kitsch zum Fest verkauft. In so einem Shop geht es dann ganz schnöde um Weihnachtsgeschäft. Kein doppelter Boden wie bei Böll. Auf diesem Bild wirkt der Stern wie ein wie eine Mahnung im Sommer: Genießt die warmen Tage! Die kalten kommen schnell zurück.
22/37Jeden Tag Weihnachten feiern: Heinrich Böll hat das in seiner Erzählung „Nicht nur zur Weihnachtszeit“ als Satire aufgespießt. In ihr geht es darum, wie die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und die Nazijahre ausgeklammert werden. Heutzutage bekommt man ein Gefühl von ganzjähriger Weihnacht zum Beispiel, wenn man im Hochsommer einen Weihnachtsshop betritt, der 365 Tage im Jahr Kugeln, Deko und Kitsch zum Fest verkauft. In so einem Shop geht es dann ganz schnöde um Weihnachtsgeschäft. Kein doppelter Boden wie bei Böll. Auf diesem Bild wirkt der Stern wie ein wie eine Mahnung im Sommer: Genießt die warmen Tage! Die kalten kommen schnell zurück. Foto: Silvio Wyszengrad
Wie vom Wind verwehte Zeitungen oder verlorene Geldmünzen gehören auch Pfützen zu den vergänglichen Erscheinungen auf der Straße. Die einen werden aufgeklaubt, die anderen trocknen aus. Mulden, Vertiefungen, Löcher, Gräben, Unebenheiten, Senken füllen sich schnell mit Regenwasser und Glanz. Der Formenreichtum der Pfützen ist groß. Wer nach einem ordentlichen Regen sehenden Auges durch die Stadt geht, kann nicht nur über die Vielgestaltigkeit und Anmut der Wasserstellen staunen, manche tief, die meisten seicht, sondern durch ein Spiegelkabinett wandern. Pfützen verdoppeln die Stadt.
23/37Wie vom Wind verwehte Zeitungen oder verlorene Geldmünzen gehören auch Pfützen zu den vergänglichen Erscheinungen auf der Straße. Die einen werden aufgeklaubt, die anderen trocknen aus. Mulden, Vertiefungen, Löcher, Gräben, Unebenheiten, Senken füllen sich schnell mit Regenwasser und Glanz. Der Formenreichtum der Pfützen ist groß. Wer nach einem ordentlichen Regen sehenden Auges durch die Stadt geht, kann nicht nur über die Vielgestaltigkeit und Anmut der Wasserstellen staunen, manche tief, die meisten seicht, sondern durch ein Spiegelkabinett wandern. Pfützen verdoppeln die Stadt. Foto: Michael Schreiner
Leser und Leserin, auch wenn Ihnen die Stadt um die Ohren braust, die Hitze ihre Sinne benebelt und Sie vom Glauben abfallen, dass noch einmal genug Regen fallen wird, um diese Erde zu kühlen, die über Tempolimit in den Klimawandel rauscht – bitte atmen Sie jetzt tief durch. Dreimal. Und dann murmeln Sie: „Metta! Samatha! Vipassana!“ Diese Worte stehen für drei Tugenden des Buddhismus: die Güte. Das ruhige Verweilen. Die Einsicht in unsere Fehlbarkeit. Dieser Buddha, gedruckt auf schnödes Plastik, hat das Nirwana offenbar erreicht, also die Höchststufe des Bewusstseins. Zerknüllt, aber keineswegs zerknirscht, die Augen sanft verschlossen, aber nicht blind für die Welt.
24/37Leser und Leserin, auch wenn Ihnen die Stadt um die Ohren braust, die Hitze ihre Sinne benebelt und Sie vom Glauben abfallen, dass noch einmal genug Regen fallen wird, um diese Erde zu kühlen, die über Tempolimit in den Klimawandel rauscht – bitte atmen Sie jetzt tief durch. Dreimal. Und dann murmeln Sie: „Metta! Samatha! Vipassana!“ Diese Worte stehen für drei Tugenden des Buddhismus: die Güte. Das ruhige Verweilen. Die Einsicht in unsere Fehlbarkeit. Dieser Buddha, gedruckt auf schnödes Plastik, hat das Nirwana offenbar erreicht, also die Höchststufe des Bewusstseins. Zerknüllt, aber keineswegs zerknirscht, die Augen sanft verschlossen, aber nicht blind für die Welt. Foto: Silvio Wyszengrad
Farben, Bewegung, Vielfalt und Abwechslung machen den Reiz einer Stadt aus, sagt man. In Augsburgs Altstadt gibt es davon reichlich, und Kanäle, idyllische Winkel, schöne Häuser und viel Grün noch dazu. Insofern ist diese Aufnahme eher untypisch. Viel Stein, wenig urbane Romantik. Aber diese puristische Ecke vermittelt doch gleichwohl so etwas wie Ruhe, Ausgewogenheit, Stabilität. Solche Räume braucht die Stadt. Die beiden kleinen Fenster in der Hausfassade schaffen es sicher in keinen Architekturführer. Aber auch sie sind hier genau am richtigen Platz.
25/37Farben, Bewegung, Vielfalt und Abwechslung machen den Reiz einer Stadt aus, sagt man. In Augsburgs Altstadt gibt es davon reichlich, und Kanäle, idyllische Winkel, schöne Häuser und viel Grün noch dazu. Insofern ist diese Aufnahme eher untypisch. Viel Stein, wenig urbane Romantik. Aber diese puristische Ecke vermittelt doch gleichwohl so etwas wie Ruhe, Ausgewogenheit, Stabilität. Solche Räume braucht die Stadt. Die beiden kleinen Fenster in der Hausfassade schaffen es sicher in keinen Architekturführer. Aber auch sie sind hier genau am richtigen Platz. Foto: Michael Schreiner
Iiiiääääng, Bam-bam-bam-bam, grrrrrr, biep-biep – Bauarbeiten klingen selten wie Musik in den Ohren. Da quietscht und rattert, klopft und donnert es, wenn Maschinen ihr Werk tun, wenn Steine in Form gebracht, Stahlträger verschweißt und Beton gemischt werden. Stein auf Stein, Wand an Wand entsteht ein Gebäude, dem irgendwann, wenn es seinen Zweck nicht mehr erfüllt, ein Bagger zu Leibe rückt. Krawumm! Zurück bleibt ein Trümmerhaufen. Steine und Betonklumpen, Stahlträger und Blechteile, Tapetenreste und Kabel, die auf irgendeiner Deponie enden. Und auf der Strecke geblieben ist dabei wohl auch der Lärmschutz. Rumps, Donner, Krach!
26/37Iiiiääääng, Bam-bam-bam-bam, grrrrrr, biep-biep – Bauarbeiten klingen selten wie Musik in den Ohren. Da quietscht und rattert, klopft und donnert es, wenn Maschinen ihr Werk tun, wenn Steine in Form gebracht, Stahlträger verschweißt und Beton gemischt werden. Stein auf Stein, Wand an Wand entsteht ein Gebäude, dem irgendwann, wenn es seinen Zweck nicht mehr erfüllt, ein Bagger zu Leibe rückt. Krawumm! Zurück bleibt ein Trümmerhaufen. Steine und Betonklumpen, Stahlträger und Blechteile, Tapetenreste und Kabel, die auf irgendeiner Deponie enden. Und auf der Strecke geblieben ist dabei wohl auch der Lärmschutz. Rumps, Donner, Krach! Foto: Silvio Wyszengrad
Baustellen sind Orte der Improvisation und der Poesie. Die Dinge gruppieren sich zu wundersamen Assemblagen und Zufallszuständen. Gerätschaften und Absperrungen, Löcher, Rohre, Werkzeuge, Ablagerungen und unterschiedlichste Materialien und Stoffe bilden ungewöhnliche Mikro-Landschaften. Keine Baustelle, die nicht nach Arbeitsschluss ein schönes, rätselhaftes Stillleben abgäbe. Wo sonst könnte man einen mittels einer Holzlatte in der Luft gehaltenen Schlauch so anmutig sich schlängeln sehen wie auf einer Baustelle? Diese ist in der Altstadt und temporär, und dahinter ist eine fast ewige Baustelle zu sehen.
27/37Baustellen sind Orte der Improvisation und der Poesie. Die Dinge gruppieren sich zu wundersamen Assemblagen und Zufallszuständen. Gerätschaften und Absperrungen, Löcher, Rohre, Werkzeuge, Ablagerungen und unterschiedlichste Materialien und Stoffe bilden ungewöhnliche Mikro-Landschaften. Keine Baustelle, die nicht nach Arbeitsschluss ein schönes, rätselhaftes Stillleben abgäbe. Wo sonst könnte man einen mittels einer Holzlatte in der Luft gehaltenen Schlauch so anmutig sich schlängeln sehen wie auf einer Baustelle? Diese ist in der Altstadt und temporär, und dahinter ist eine fast ewige Baustelle zu sehen. Foto: Michael Schreiner
Was passiert da gerade hinterm blickdicht geschlossenem Rolladen? Wird da in Abwesenheit des Hausherrn der Geheimtresor überm Wohnzimmer-Sofa geknackt? Oder der Perlenschmuck der Hausherrin aus der Schmuckschatulle im Schlafzimmer geraubt? Oder soll da einfach nur die Welt draußen gehalten werden, weil drinnen sich ein Ruhebedürftiger eine Handvoll süßen Schlummers gewährt? Fragen über Fragen. Auch diese noch: Was hat es mit dem liegen gelassenen Schloss auf sich? Der Dieb, der mit dem Fahrrad kam, abzuschließen vergaß und nun selbst seines Fluchtvehikels beraubt ist? Das wenn man wüsste, man könnte herrlich weiterspinnen …
28/37Was passiert da gerade hinterm blickdicht geschlossenem Rolladen? Wird da in Abwesenheit des Hausherrn der Geheimtresor überm Wohnzimmer-Sofa geknackt? Oder der Perlenschmuck der Hausherrin aus der Schmuckschatulle im Schlafzimmer geraubt? Oder soll da einfach nur die Welt draußen gehalten werden, weil drinnen sich ein Ruhebedürftiger eine Handvoll süßen Schlummers gewährt? Fragen über Fragen. Auch diese noch: Was hat es mit dem liegen gelassenen Schloss auf sich? Der Dieb, der mit dem Fahrrad kam, abzuschließen vergaß und nun selbst seines Fluchtvehikels beraubt ist? Das wenn man wüsste, man könnte herrlich weiterspinnen … Foto: Silvio Wyszengrad
Wenn heute neue Wohnanlagen und Mehrparteienhäuser errichtet werden, dann sind die erstens fast immer weiß, zweitens in Würfelform, drittens mit Tiefgarage, viertens mit ausladend großen Balkonen und Terrassen und fünftens mit sehr großen Glasflächen bestückt. Wie gewöhnlich und wohltuend anders sind da doch die älteren Mietshäuser im Textilviertel mit ihrer schlichten Fenster-Rhythmisierung, deren schönes Gleichmaß im frischen Anstrich durchaus zu gefallen vermag. Und einen Parkplatz zwischendrin findet man zur Not auch noch überirdisch. Wie viele Biografien sind in diesen Häusern wohl schon mitgeprägt worden?
29/37Wenn heute neue Wohnanlagen und Mehrparteienhäuser errichtet werden, dann sind die erstens fast immer weiß, zweitens in Würfelform, drittens mit Tiefgarage, viertens mit ausladend großen Balkonen und Terrassen und fünftens mit sehr großen Glasflächen bestückt. Wie gewöhnlich und wohltuend anders sind da doch die älteren Mietshäuser im Textilviertel mit ihrer schlichten Fenster-Rhythmisierung, deren schönes Gleichmaß im frischen Anstrich durchaus zu gefallen vermag. Und einen Parkplatz zwischendrin findet man zur Not auch noch überirdisch. Wie viele Biografien sind in diesen Häusern wohl schon mitgeprägt worden? Foto: Michael Schreiner
Vor 50 Jahren hätte man sich unter einem Liebesschloss einen romantischen Rückzugsort von der Welt vorgestellt, ein altes Gut, an dem zwei Verliebte nur noch um sich kreisen. Heute sind Liebesschlösser keine Orte mehr, sondern Symbole der Liebe – auf der ganzen Welt. In Rom und Paris soll dieser neue Brauch aufgekommen sein, von dort hat er sich über die ganze Welt verbreitet. Wer heute als Paar ein Zeichen setzen will, muss nicht mehr nach Köln zur Hohenzollernbrücke fahren, um dort im Rhein den Schlüssel zu versenken. Es geht auch näher und eine Spur kleiner, etwa in Augsburg am Oberen Graben. Und der Schlüssel landet nach dem Liebesschwur im Stadtbach.
30/37Vor 50 Jahren hätte man sich unter einem Liebesschloss einen romantischen Rückzugsort von der Welt vorgestellt, ein altes Gut, an dem zwei Verliebte nur noch um sich kreisen. Heute sind Liebesschlösser keine Orte mehr, sondern Symbole der Liebe – auf der ganzen Welt. In Rom und Paris soll dieser neue Brauch aufgekommen sein, von dort hat er sich über die ganze Welt verbreitet. Wer heute als Paar ein Zeichen setzen will, muss nicht mehr nach Köln zur Hohenzollernbrücke fahren, um dort im Rhein den Schlüssel zu versenken. Es geht auch näher und eine Spur kleiner, etwa in Augsburg am Oberen Graben. Und der Schlüssel landet nach dem Liebesschwur im Stadtbach. Foto: Silvio Wyszengrad
Viel ist in jüngerer Zeit die Rede davon, dass die Natur zurückschlägt, wenn der Mensch ihr zu arg zusetzt. Dabei bleibt meist unbeachtet, dass Natur nicht nicht nur im ganz großen, im Katastrophenausmaß mit Dürren, Hitzen, Stoßfluten ihre Missbilligung kundtun kann. Nein, das geht auch auf weit niedrigerer Schwelle. Wenn beispielsweise ein von Menschenhand platziertes Leuchtmittel einem ausbreitungswilligen Grün im Wege steht, dann wird das Hindernis zwar nicht geflutet oder hinweggebrannt, wohl aber grün ummantelt. Da kann die Lampe so viel leuchten, nach außen dringt dann kaum mehr etwas. Und der, dem geleuchtet werden soll, der tappt im Dunkeln.
31/37Viel ist in jüngerer Zeit die Rede davon, dass die Natur zurückschlägt, wenn der Mensch ihr zu arg zusetzt. Dabei bleibt meist unbeachtet, dass Natur nicht nicht nur im ganz großen, im Katastrophenausmaß mit Dürren, Hitzen, Stoßfluten ihre Missbilligung kundtun kann. Nein, das geht auch auf weit niedrigerer Schwelle. Wenn beispielsweise ein von Menschenhand platziertes Leuchtmittel einem ausbreitungswilligen Grün im Wege steht, dann wird das Hindernis zwar nicht geflutet oder hinweggebrannt, wohl aber grün ummantelt. Da kann die Lampe so viel leuchten, nach außen dringt dann kaum mehr etwas. Und der, dem geleuchtet werden soll, der tappt im Dunkeln. Foto: Silvio Wyszengrad
Dieser Baum, eine wunderbare Weide, wächst seit einer kleinen Ewigkeit unterm Himmel im Domviertel. Gegenüber stand einst die alte Jugendherberge, längst abgerissen. Gibt es in Augsburg einen schöneren Stadtbaum? Schwer vorstellbar. Die alte Weide aus dem Domviertel ist ein Solitär. Ihr wie Rapunzels Haar herabhängendes Geäst ist wie eine filigrane Grafik, die sich über die Jahreszeiten stetig ändert. In manchen Jahren wurde der Baum gestutzt – doch die Befürchtung, er könne an Schönheit verlieren, verlor sich schnell angesichts stetig wiederkehrender Anmut. Das Foto entstand im März. Jetzt, einige Wochen später, hat die Weide sich schon wieder gewandelt.
32/37Dieser Baum, eine wunderbare Weide, wächst seit einer kleinen Ewigkeit unterm Himmel im Domviertel. Gegenüber stand einst die alte Jugendherberge, längst abgerissen. Gibt es in Augsburg einen schöneren Stadtbaum? Schwer vorstellbar. Die alte Weide aus dem Domviertel ist ein Solitär. Ihr wie Rapunzels Haar herabhängendes Geäst ist wie eine filigrane Grafik, die sich über die Jahreszeiten stetig ändert. In manchen Jahren wurde der Baum gestutzt – doch die Befürchtung, er könne an Schönheit verlieren, verlor sich schnell angesichts stetig wiederkehrender Anmut. Das Foto entstand im März. Jetzt, einige Wochen später, hat die Weide sich schon wieder gewandelt. Foto: Michael Schreiner
Ladies and Gentlemen, das ist doch eine Straßenmusik, die den Sound der Staaten in die Gassen von Augsburg bläst: Benny Waters und die Latin Jazz Band spielen Ihnen den „St. Louis Blues“ und obendrein die geswingte, olle Melodei von „Petite fleur“. So lässt sich das Foto beschreiben. Oder aber sang- und klanglos: Da liegt eine Jazz-Platte. Getreten, zerbrochen, ausgesetzt, nein ausgelegt am Straßeneck. Sie ruht am Boden, auf dem Niveau der von Schuhsohlen eingetrampelten Kaugummispuren. Im Griesegrau des Trottoir. Und trotzdem liegt Musik in diesem Bild: das Rauschen der Straße, das Rauschen der Rillen auf der Platte, so schwarz wie heißer, frisch gegossener Asphalt.
33/37Ladies and Gentlemen, das ist doch eine Straßenmusik, die den Sound der Staaten in die Gassen von Augsburg bläst: Benny Waters und die Latin Jazz Band spielen Ihnen den „St. Louis Blues“ und obendrein die geswingte, olle Melodei von „Petite fleur“. So lässt sich das Foto beschreiben. Oder aber sang- und klanglos: Da liegt eine Jazz-Platte. Getreten, zerbrochen, ausgesetzt, nein ausgelegt am Straßeneck. Sie ruht am Boden, auf dem Niveau der von Schuhsohlen eingetrampelten Kaugummispuren. Im Griesegrau des Trottoir. Und trotzdem liegt Musik in diesem Bild: das Rauschen der Straße, das Rauschen der Rillen auf der Platte, so schwarz wie heißer, frisch gegossener Asphalt. Foto: Silvio Wyszengrad
Schön saubere Fenster, durch die man einen ungetrübten Blick hinaus hat und die zugleich von außen betrachtet einen guten Eindruck machen, solche Fenster haben zweifellos etwas für sich. Andererseits sind es häufig die kleinen Irritationen, die das Schauen bereichern können. Zum Beispiel ein Fleck, eine Art Wucherung auf dem Glas. Es gibt ein hohes Fenster in den Ausstellungshallen im Glaspalast, das eine solche unscheinbare Verrätselungs-Stelle aufweist. Die Verfremdung verwandelt das an sich eher gewöhnliche Szenario draußen – Auto, Reihenhaus, Baum, Himmel – ins Geheimnisvolle. Der Blick hinaus verliert sich gleichsam in der reizvollen Unschärfe.
34/37Schön saubere Fenster, durch die man einen ungetrübten Blick hinaus hat und die zugleich von außen betrachtet einen guten Eindruck machen, solche Fenster haben zweifellos etwas für sich. Andererseits sind es häufig die kleinen Irritationen, die das Schauen bereichern können. Zum Beispiel ein Fleck, eine Art Wucherung auf dem Glas. Es gibt ein hohes Fenster in den Ausstellungshallen im Glaspalast, das eine solche unscheinbare Verrätselungs-Stelle aufweist. Die Verfremdung verwandelt das an sich eher gewöhnliche Szenario draußen – Auto, Reihenhaus, Baum, Himmel – ins Geheimnisvolle. Der Blick hinaus verliert sich gleichsam in der reizvollen Unschärfe. Foto: Michael Schreiner
Mitten im hektischen Alltag, zwischen beruflichen und privaten Terminen, wenn der Kalender überquillt und der nächste freie Abend viel zu weit entfernt ist, erscheint die Welt oft als ein trister, sich dafür aber ziemlich schneller drehender Ort, der immer nur fordert und einem wenig Ruhe gibt. Manchmal hilft es da, einfach mal kurz anzuhalten, den Blick zu heben, irgendwo hinzuschauen ohne Grund. Und wenn man Glück hat, entdeckt man da auch mal ein Zeichen, das einen auf andere Gedanken bringt und einen hinterfragen lässt, wozu all diese Hektik tagein tagaus, ein Zeichen wie dieses hier über den Hausdächern in der Wilhelm-Hauff-Straße, wo die Türme von Don Bosco zu sehen sind.
35/37Mitten im hektischen Alltag, zwischen beruflichen und privaten Terminen, wenn der Kalender überquillt und der nächste freie Abend viel zu weit entfernt ist, erscheint die Welt oft als ein trister, sich dafür aber ziemlich schneller drehender Ort, der immer nur fordert und einem wenig Ruhe gibt. Manchmal hilft es da, einfach mal kurz anzuhalten, den Blick zu heben, irgendwo hinzuschauen ohne Grund. Und wenn man Glück hat, entdeckt man da auch mal ein Zeichen, das einen auf andere Gedanken bringt und einen hinterfragen lässt, wozu all diese Hektik tagein tagaus, ein Zeichen wie dieses hier über den Hausdächern in der Wilhelm-Hauff-Straße, wo die Türme von Don Bosco zu sehen sind. Foto: Silvio Wyszengrad
Ein Zigarettenautomat ist kein Tresen. Aber drei Cocktails im Plastikbecher to go lassen sich darauf doch stilvoll abstellen, wie man sieht. Es ist daneben sogar noch Platz für zwei Kronkorken. Was an diesem Arrangement verblüfft, ist die absolute Harmonie in der Reihung. Das ist eine Art Getränke-Ikebana mit drei Stohhalmen, die exakt in der gleichen Neigung in den Bechern stehen. Und nicht nur das: Es wurden alle drei Drinks offensichtlich auch bis zu einer identischen gedachten Eichmarke geleert. Hier hatte jemand (oder war es ein Trio?) Freude am Präsentieren und sich mit einem schnöden Abstellen nicht zufrieden gegeben, sondern über 3 Sekunden ausstellen wollen.
36/37Ein Zigarettenautomat ist kein Tresen. Aber drei Cocktails im Plastikbecher to go lassen sich darauf doch stilvoll abstellen, wie man sieht. Es ist daneben sogar noch Platz für zwei Kronkorken. Was an diesem Arrangement verblüfft, ist die absolute Harmonie in der Reihung. Das ist eine Art Getränke-Ikebana mit drei Stohhalmen, die exakt in der gleichen Neigung in den Bechern stehen. Und nicht nur das: Es wurden alle drei Drinks offensichtlich auch bis zu einer identischen gedachten Eichmarke geleert. Hier hatte jemand (oder war es ein Trio?) Freude am Präsentieren und sich mit einem schnöden Abstellen nicht zufrieden gegeben, sondern über 3 Sekunden ausstellen wollen. Foto: Michael Schreiner
Winter, das ist ja mittlerweile nicht mehr wochenlang Schnee oder Schneematsch, sondern diese zermürbende Aneinanderreihung von grauen Tagen, die einem immer irgendwann aufs Gemüt schlagen. Das Licht immer nur fahl, die Kontraste unscharf, die Welt wie in Watte gepackt. Dem Wetter ist es gleichgültig, dass ein bisschen mehr Licht das menschliche Gestimmtsein positiv beeinflussen kann. Sonnenlicht kann sogar das Grau des Sichtbetons in etwas Einladendes verwandeln, wie auf diesem Bild. Doch wird hier gleich auch die Warnung mitgeliefert: Achtung, dunkler Tunnel scheint die Ampel zu sagen, die nur als Schatten an der Wand zu erkennen ist.
37/37Winter, das ist ja mittlerweile nicht mehr wochenlang Schnee oder Schneematsch, sondern diese zermürbende Aneinanderreihung von grauen Tagen, die einem immer irgendwann aufs Gemüt schlagen. Das Licht immer nur fahl, die Kontraste unscharf, die Welt wie in Watte gepackt. Dem Wetter ist es gleichgültig, dass ein bisschen mehr Licht das menschliche Gestimmtsein positiv beeinflussen kann. Sonnenlicht kann sogar das Grau des Sichtbetons in etwas Einladendes verwandeln, wie auf diesem Bild. Doch wird hier gleich auch die Warnung mitgeliefert: Achtung, dunkler Tunnel scheint die Ampel zu sagen, die nur als Schatten an der Wand zu erkennen ist. Foto: Silvio Wyszengrad
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