Unvorstellbar, sie zu missen im Konzertsaal, auch wenn ihre Schöpfer sie nicht mehr vollenden konnten: Werke wie Bruckners Neunte oder Mahlers Zehnte, Sinfonien, über deren Entstehung die Komponisten starben - und später andere sich an die Vervollständigung machten, mal mit mehr Erfolg, mal mit weniger. In die Reihe der nicht mehr von erster Hand fertiggestellten Werke gehört auch das Konzert für Viola und Orchester von Béla Bartók. Zu den Besonderheiten dieser letzten Arbeit des ungarischen Komponisten gehört, dass das Gesamtkonzept bereits bestand, als Bartók im Herbst 1945 seiner Leukämie erlag. Doch das wenigste war im Detail ausgeführt, unter anderem fehlte die Orchestrierung. An Skizzen, niedergeschrieben auf einem regelrechten Zettelsammelsurium, fehlte es nicht, doch mussten die Notate erst in einen Sinnzusammenhang gebracht werden - eine Herkulesaufgabe für jeden, der sich daran machen würde. Vier Jahre nach Bartóks Tod lag erstmals eine Fassung vor (nach welcher auch die Uraufführung gespielt wurde), seither gab es noch weitere Versuche.
Sinfoniekonzert