
War die Umbenennung des "Hotel Drei Mohren" erst der Anfang?

Plus Das Augsburger Hotel Drei Mohren legt seinen Namen ab. Es sei vor Aktivisten eingeknickt, sagen Kritiker. Andere glauben: Jetzt kommt ein großer Wandel.
Die Köpfe waren überall. Auf den Hotelbetten, an Zimmertüren und Schreibtischauflagen, an Bademänteln und Briefbögen – und natürlich an der Fassade des berühmten Hotels in der Augsburger Maximilianstraße. Dort thronen sie auch jetzt noch, hoch über dem Eingangsportal. Seit fast 300 Jahren, genauer seit 1723, spaziert der Augsburger auf seiner Prachtstraße unter den Terracotta-Büsten der „drei Mohren“ hindurch. Edel sehen sie aus, knabenhaft, geschmückt mit goldenen Borten. Die Büsten sollen bleiben – auch wenn sich der Name des Hotels Drei Mohren in den kommenden Monaten ändert.
In der Hotelbar 3 M ist am Vormittag noch wenig los. Zwei Touristen trinken einen Kaffee. Die Bilderwand in Petersburger Hängung ist ein Blickfang. Hoteldirektor Theodor Gandenheimer hat an der Bar Platz genommen, ihm ist der Stress der vergangenen Tage anzumerken. Champagnerflaschen sind auf der Bartheke verteilt – in Champagnerlaune befindet er sich aber absolut nicht. Gandenheimer sieht müde aus. Doch er wird nicht müde zu erklären, warum sich Gesellschafter und Geschäftsführung zum viel diskutierten Schritt durchgerungen haben, das Hotel Drei Mohren umzubenennen. Seit 2015 ist er der Chef des Hotels. Eines weltoffenen Hauses mit 100 Mitarbeitern, sie stammen aus 22 Nationen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Alle Abbildungen von Schwarzen und Bezeichnungen für Selbige, die in der Öffentlichkeit zu sehen sind (Gebäude, Lebensmittel, Literatur, Filme, inkl. Puppenkiste, Straßen- und Hotelnamen) und aus der Vergangenheit stammen, sollen also partout verschwinden, wenn ich es richtig verstanden haben.
Ist dann die Welt schöner oder korrekter?
Und vergesst bitte Schiller nicht, auch nicht die Zauberflöte von Mozart...
"Die Köpfe waren überall. Auf den Hotelbetten, an Zimmertüren und Schreibtischauflagen, an Bademänteln und Briefbögen – und natürlich an der Fassade des berühmten Hotels in der Augsburger Maximilianstraße. "
Der guten Ordnung halber sollte erwähnt werden, dass die drei stilisierten schwarzen Köpfe - anders als die Büsten am Hotelportal - in der Tat phänotypische Merkmale übertrieben herausstellten und nach heutiger Ansicht eher unangenehm wirkten. Deshalb wurde das Logo ja schon im Zuge der ersten Kritik aus dem Briefkopf genommen.
Ich wäre beinahe in die Josef- Priller- Straße gezogen und wollte natürlich wissen, wer das war. Sein Verdienst war es, als Kampfpilot im zweiten Weltkrieg 101 aliierte Gegner abzuschießen. So gesehen war er also einer von Hitlers effizientesten Handlangern und wurde mit zahlreichen Orden dekoriert. Muss es sein, dass so etwas heutzutage noch in einem Straßennamen verherrlicht wird?
Augsburg hat noch keine Niels- Bohr Straße, das würde gut zur nahegelegenen Universität gut passen.
Und wann schafft die VGA den Begriff "Schwarzfahrer" ab? Die GEZ den "Schwarzseher"?
So langsam wird es lächerlich - wer meint damit Rassismus zu verhindern irrt gewaltig. Aber gut schaffen wir Jim Knopf, Pippi Langstrumpf und Karl May ab - gut gemeint ist halt nicht immer gut gemacht!
Und übrigens - Rassismus ist keine Einbahnstraße - wobei, solange wir von der 3. Welt sprechen hat sich meiner Meinung nach eine Diskussion um die Umbenennung des Hotels erübrigt... Aber dies ist ja ein anderes Thema!
Genauso wie wir keine Mohrenköpfe mehr essen, bin gespannt wann Wiener, Regensburger, Polnische, Berliner und Hamburger auch verboten werden. Zigeunersoße gibt es ja auch nicht mehr und das Zigeunerschnitzel - puuh - zum Glück gibt es ja das Wiener Schnitzel noch.
...und als nächstes kommt dann "Farbige", weil man ja damit Andersaussehende meint, die nach den Rassismusbekämpfern ja als Minderwertige angesehen werden könnten. Mein Gott, in welcher Welt leben wir eigentlich?!?