
Widerstand gegen Bahnausbau Augsburg-Ulm – hat das Projekt noch Chancen?

Plus Der Bahnausbau zwischen Augsburg und Ulm sorgt für Diskussionen. Augsburgs OB und drei Landräte schreiben eine Resolution – und ein Bahn-Experte warnt vor faulen Kompromissen.

Auf den Feldern und Wiesen neben dem Gersthofer Ortsteil Hirblingen stehen rund 100 Plakate mit dem Warnhinweis: "Achtung ICE Trassenvariante". Die Schilder wurden von Bürgerinnen und Bürgern des Ortes aufgestellt. Sie markieren die Dimension einer möglichen neuen Schnellzugstrecke, die zwischen Augsburg und Ulm gebaut werden soll. Die Schienenverbindung zwischen den beiden Städten soll besser und schneller werden. Deshalb plant die Bahn einen Aus- und zumindest teilweisen Neubau der bestehenden, gut 160 Jahre alten Bahnstrecke. Doch umso konkreter diese Pläne werden, umso mehr Widerstand gibt es auch. Vor allem in den Orten, die von den Plänen der Bahn betroffen sind. Die SPD will das Milliardenprojekt deshalb am liebsten deutlich abspecken - und setzt dabei auf die neuen Machtverhältnisse im Bund. Andere wiederum warnen davor, dass man das für die Region wichtige Projekt auf diese Weise zerrede.

Bahnstrecke Augsburg - Ulm: Autobahntrasse oder auf der Bestandsstrecke?
Der frühere Bahn-Manager Peter Lankes, der im Kreis Aichach-Friedberg lebt, kennt sich mit schnellen Zügen aus. Er hat den ersten ICE mit entwickelt und war Projektleiter für die ICEs der zweiten und dritten Generation. Was die Bahn zwischen Augsburg und Ulm plane, sei ein Jahrhundertprojekt, sagt er. Die Strecke müsse noch in Jahrzehnten den Ansprüchen gerecht werden. Jetzt nur eine kleine Lösung zu suchen, werde den Anforderungen des Bahnverkehrs in der Zukunft nicht gerecht. Er meint: „Das wäre Geldverschwendung.“ Aktuell sind die Planungen der Bahn so weit fortgeschritten, dass es vier mögliche Trassen gibt. Zwei folgen im Wesentlichen der Autobahn A8 und müssten größtenteils neu gebaut werden. Die beiden anderen Trassen liegen weiter südlich – und folgen zumindest zu Beginn (von Augsburg aus gesehen) weitgehend der bestehenden Bahnstrecke. Bahn-Experte Lankes sagt, er sehe Vorteile bei den Autobahntrassen, grundsätzlich seien aber alle vier Varianten gut geeignet.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Deutschland, das Land der Bedenkenträger.
Die Lösung bietet die Boring-Company. Verkehr unter der Oberfläche. Alle sind glücklich und die Kosten sind ohnehin vollkommen egal.
Während wir hier diskutieren, stampfen andere Länder ganze Städte aus dem Boden. Jedes Jahr reiht sich Deutschland weiter nach hinten ein, in der Liste der zukünftsträchtigen Ländern.
Die angrenzenden Gemeinden und ihre Bürger sollten lieber den offenen Dialog mit der Bahn und dem Land suchen und an einer Lösung, die für alle verträglich ist suchen.
Ansonsten sehe ich, wie erst Berichtet, Augsburg auf kurz oder lang vom Fernverkehr links liegen gelassen und macht Augsburg als Messestadt uninteressant.
Das sich der König, der jahrelang bei der MVG Kosten gespart hat was das Zeug hält sich für nur drei Gleise ausspricht wundert mich hingegen nicht.
Auch die SPD sollte eher pro Ausbau Bahn sein, aber geht meiner Meinung nach lieber auf Stimmenfang.
>> Es könnten auch eine Fahrzeit von 30 Minuten und drei Gleise reichen. Wurm beruft sich dabei auch auf den ehemaligen Geschäftsführer der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), Herbert König. <<
Natürlich reichen 2 Gleise für den Fernverkehr und 1 Gleis für einen reduzierten Augsburger Nahverkehr.
Warum die SPD dann aber diese 250 Mio Nahverkehrsdrehscheibe am HBF massiv unterstützt hat, müssten die Herren uns halt noch mal erklären.
https://vcd-augsburg.de/wp-content/uploads/2020/02/Flyer-6-Seiter-Wickelfalz_2020-02-01_web.pdf
>> Das „Dritte Gleis“ verhindert den 15-Min-Takt! <<
Man sollte auch an die bereits gescheiterte Durchbindung der Paartalbahn bis Augsburg-Oberhausen denken!
https://www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Augsburg-Rueckschlag-fuer-Regio-Takt-Nahverkehr-mit-Zuegen-kommt-weiterhin-nicht-in-Fahrt-id60263161.html
>> Geplant war seit Jahren der Bau eines Wendegleises in Oberhausen, um auch die Paartalbahnzüge (aktuell fahren sie tagsüber im Viertelstundentakt) auf die Stammstrecke schicken zu können. Wie die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Freistaats den Nahverkehr in Bayern koordiniert, jetzt mitteilte, werde der Bau des Wendegleises aber wohl nicht kommen. <<
Die Durchbindung der elektrifizierten Strecken im Augsburger HBF geht nur dann wirklich gut, wenn die Züge vor und hinter Augsburg frei von Abhängigkeiten fahren können. Und genau das ist eben schwierig, wenn der ÖPNV in Richtung Ulm auf ein Gleis zusammengepfercht wird und sich nur noch in den Bahnhöfen überholen kann. Damit macht nicht der Takt den Fahrplan, sondern die Ausweichstellen machen den Fahrplan.
Bei Verspätungen ist dann auch immer sofort die Gegenrichtung betroffen - ist das der ÖPNV den die SPD will?