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Interview: Belastung Europa League? Thurk: „Das ist doch Quatsch“

Interview

Belastung Europa League? Thurk: „Das ist doch Quatsch“

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    Michael Thurk spielte zuletzt für den 1. FC Heidenheim.
    Michael Thurk spielte zuletzt für den 1. FC Heidenheim. Foto: Thomas Eisenhuth (dpa)

    Beim FC Augsburg zählte Michael Thurk zu den Aufstiegshelden, die 2011 mit dem Verein den Sprung in die erste Bundesliga geschafft haben. Bis Ende der vergangenen Saison spielte der 38-jährige noch beim 1. FC Heidenheim. Seit gut einem Jahr ist der ehemalige Torjäger verletzt. In unserer Serie Sportgespräch unterhielten wir uns mit Michael Thurk über den FCA und seine persönlichen Pläne.

    Es ist in den vergangenen Monaten ruhig um Sie geworden. Wie geht es Ihnen?

    Michael Thurk: Ich habe mir ja am Ende meiner Zeit in Heidenheim das Syndesmoseband am linken Fuß gerissen und wurde operiert. Es war mein allerletztes Spiel für den 1. FC Heidenheim, das Finale im Württembergischen Pokal. Es ist eine ziemlich komplizierte Verletzung, die mir leider heute noch ziemlich zu schaffen macht.

    Inwiefern?

    Thurk: Ich musste vor zwei Wochen nochmals unters Messer. Ich hatte eine hartnäckige Entzündung. Ein Narbengewebe musste entfernt werden. Da spielen halt auch etliche alte Verletzungen, wie etwa Bänderrisse eine Rolle.

    Wird man Sie nochmals als aktiven Fußballer sehen oder müssen Sie die Schuhe an den Nagel hängen?

    Thurk: Das ist schwer zu sagen. Am Donnerstag wurden mir die Operationsfäden gezogen, wie lange ich noch pausieren muss und ob ich irgendwann wieder spielen kann, dies ist nur sehr schwer abzuschätzen.

    Dabei wollten Sie nach Ihrem erfolgreichen Engagement in Heidenheim eigentlich Ihre Karriere im Ausland fortsetzen?

    Thurk: Das ist richtig. Es gab Angebote. Aus Indien etwa, dort spielt ja der ehemalige Nationalspieler Manuel Friedrich oder den USA. Mein Freund Greg Berhalter ist Coach in Columbus, der Flug war schon gebucht. Doch ich musste wegen der Verletzung absagen, wie auch in Gibraltar.

    Ganz vom Fußball können Sie aber wohl nicht loslassen.

    Thurk: Natürlich nicht. Ich habe im Sommer die Möglichkeit am Lehrgang zum Erwerb der DFB-Elite-Jugend-Lizenz teilzunehmen. Dieser Kurs ist mit dem B-Schein gleichzusetzen und findet im Juni und Juli in Dortmund statt.

    Bedeutet dies, dass Sie mal im Nachwuchsbereich arbeiten werden?

    Thurk: Sicherlich ist das eine Möglichkeit.

    Reden wir über den FC Augsburg. Die Mannschaft spielt ein überragende Saison und ist für den internationalen Wettbewerb qualifiziert. Pessimisten sagen, das würde die Mannschaft in der kommenden Saison überfordern und der Kampf gegen den Abstieg steht bevor. Wie sehen Sie das Ganze?

    Thurk: Das ist doch Quatsch. Als Profi gibt es doch nichts schöneres, als in Europa zu spielen. Da möchten die Spieler doch hin. Wo soll es da Probleme geben? Es sind vielleicht sieben oder acht Spiele zusätzlich. Die Eishockeyspieler, die mehrmals in der Woche ran müssen, jammern ja auch nicht. Die zusätzlich Belastung kann man übers Training dosieren.

    Überrascht Sie die Entwicklung des FCA?

    Thurk: Nein, die Mannschaft hat doch schon in der vergangenen Saison sehr gut gespielt und hat diese Leistungen vor allen Dingen in der Vorrunde bestätigt. Natürlich stand dem FCA auch manchmal das Glück zur Seite, doch wenn man nach 34 Spieltagen da vorne dabei ist, dann ist das kein Zufall. Die Tabelle lügt ja bekanntlich nicht.

    Sie selbst haben im UEFA-Cup, dem Vorgänger der Euro League gespielt und schossen in einem Spiel mal drei Tore. Für Sie war das ein ganz besonderer Abend.

    Thurk: Es waren viele besondere Momente. Ich habe mit dem FSV Mainz und der Eintracht Frankfurt in Europa gespielt. Beim FC Sevilla sind wir mit Mainz auf die beiden Brasilianer Dani Alvez und Adriano getroffen. Mit Eintracht Frankfurt habe ich gegen Bröndby Kopenhagen drei Treffer in einem Spiel erzielt. Das waren Höhepunkte und unvergessliche Erlebnisse in meiner Karriere.

    Neben dem Fußball haben Sie mit Eishockey noch ein zweites Hobby und sind beim AEV ehrenamtlich tätig. Warum?

    Thurk: Dort spielt mein Sohn Leon im Verein und deshalb engagiere ich mich, wie übrigens andere Eltern auch, als Betreuer in seiner Mannschaft.

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