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FCA: Eine Verbeugung mit Folgen

FCA

Eine Verbeugung mit Folgen

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    Im Nachhinein hätte Georg Teigl wohl lieber auf seinen ersten Bundesliga-Einsatz verzichtet. Wenn es nach vielen Fans des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg geht, hat Teigl bei der 1:2-Niederlage in Leipzig einen unverzeihlichen Fehler begangen. Dabei schien sich am vergangenen Freitag für Teigl alles zum Guten zu wenden. Der 25-jährige Verteidiger, den der FCA zum Saisonbeginn vom Aufsteiger RB Leipzig geholt hatte, durfte erstmals Bundesligaluft schnuppern. Ausgerechnet bei seinem Ex-Verein wechselte ihn sein Trainer Dirk Schuster nach 78 Minuten für Ja-Cheol Koo ein. „Ich wollte noch einmal mehr Speed auf die Außenposition bringen. Schorsch ist ja als Sprinter bekannt. Das war unser Ansatz“, begründete Schuster seine Einwechslung.

    Als Teigl auf den Platz kam, war die Stimmung schon etwas außergewöhnlich, denn der ehemalige Leipziger wurde von den RB-Fans mit Beifall überschüttet – als Anerkennung. Teigl spielte von 2009 bis zum Sommer dieses Jahres für den „Dosenklub“.

    Der gebürtige Österreicher tat in den letzten zwölf Minuten auch alles, um mit dem FCA noch den Ausgleich zu erzielen. Doch daraus wurde nichts mehr.

    Doch dann nahm die Sache ihren Lauf. Als er sich mit ein paar ehemaligen Mitspielern vor der Leipziger Fankurve unterhielt, wurde aus dieser lautstark sein Name gerufen. Teigl lächelte, hob den Daumen und verbeugte sich vor dem Publikum. Das war der Stein des Anstoßes, schließlich sind „Red-Bull-Klubs“ anderswo so beliebt wie Fußpilz und Haarausfall. So auch bei den meisten Fans des FCA. Für die war es eine „unmögliche Aktion“.

    Jedenfalls sah sich Teigl am vergangenen Wochenende einem wahren Shitstorm ausgesetzt. „Arschloch“ war noch einer der harmloseren Ausdrücke. Es gab auch einige in den Internetforen oder in den sozialen Medien, die sich dahingehend geäußert haben, dass Teigl nie mehr das Trikot des FCA tragen dürfe. Beim Traditionstag des FCA am Samstag in der Rosenau machten einige ihrem Unmut mit „Georg Teigl Hurensohn“-Gesängen lautstark Luft.

    Am Sonntag veröffentlichte Teigl nun auf seiner Facebook-Seite ein Video. „Ich wollte mich bei Leipziger Fans nur bedanken. Das war es eigentlich.“ Weiterhin sagte Teigl: „Ich wollte nur sagen, dass ich euch (die FCA-Fans) brauch’ und euch nicht verletzen wollte.“

    Manager Stefan Reuter würde unter dieses Thema liebend gerne einen Schlussstrich ziehen: „Georg hat sich dafür entschuldigt und damit ist das auch für uns erledigt.“ Auch zu den Anfeindungen gegenüber Teigl bezieht Reuter Stellung: „Georg Teigl hat das nicht verdient. Er ist ein Spieler, der immer alles gibt.“

    Es ist aber eher unwahrscheinlich, dass damit diese Geschichte durch ist.

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