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Firmenlauf: Organisatorin Katja Mayer hat "keine Chance gegen die Übermacht Fußball"

Firmenlauf

Organisatorin Katja Mayer hat "keine Chance gegen die Übermacht Fußball"

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    Katja Mayer, Inhaberin der km Sport-Agentur, organisiert seit 20 Jahren sportliche Großveranstaltungen. Nun musste sie erstmals einen Termin verlegen. Der Augsburger Firmenlauf findet nun am 21. Mai statt.  
    Katja Mayer, Inhaberin der km Sport-Agentur, organisiert seit 20 Jahren sportliche Großveranstaltungen. Nun musste sie erstmals einen Termin verlegen. Der Augsburger Firmenlauf findet nun am 21. Mai statt.   Foto: Michael Hochgemuth

    Wann haben Sie festgestellt, dass der Donnerstag, 23. Mai, als Austragungstermin für den Augsburger Firmenlauf mit über 12.000 Teilnehmern mit einem möglichen Relegationsspiel des FC Augsburg kollidieren könnte?

    Mayer: Ich buche für den Lauf, der an der Messe startet, immer auch den FCA-Parkplatz als Ausweichparkmöglichkeit. Und als ich das vor ein paar Wochen machen wollte und noch einmal auf den Spielplan schaute, fiel mir auf, dass am 23. Mai das Relegationsspiel eingetragen war. Ich denke wirklich an viele Dinge, aber das war nicht abzusehen. Wir legen den Termin aufgrund der vielen Veranstaltungen an der Messe ja zwei Jahre vorher fest. So sind wir gerade dabei, den Termin 2021 festzumachen, weil der Zeitraum im Mai sehr begehrt ist.

    Was berücksichtigen Sie sonst noch bei der Terminfindung?

    Mayer: Ich nehme gern einen Donnerstag im Mai, weil er sich für unsere Läufer als sehr guter Tag herausgestellt hat. Man kann abends noch ein wenig feiern und bekommt den Freitag trotzdem noch gut über die Bühne. Die Feiertage im Mai sind auch meistens Donnerstage, die fallen dann ebenso weg wie die Ferientermine. Dann bleiben nicht mehr viele Möglichkeiten.

    Seit vielen Jahren organisieren Sie mit Ihrer km Sport-Agentur sportliche Großveranstaltungen, etwa den Kuhsee-Triathlon nun schon zum 20. Mal. Haben Sie eine solche Terminkollision schon einmal erlebt?

    Mayer: Nein! Nie! Ich musste überhaupt noch nie etwas verschieben oder absagen. Einmal gab es beim Firmenlauf ein Champions-League-Viertel- oder -Halbfinale mit dem FC Bayern. Das hat uns dann insofern getroffen, dass die Leute alle heimgegangen sind. Aber so etwas kann man einfach nicht planen.

    Wie fühlten Sie sich, als Ihnen bewusst wurde, Sie kommen 2019 an einer Verlegung nicht vorbei?

    Mayer: Da ist mir echt die Farbe aus dem Gesicht gewichen. Denn ich habe geahnt, dass ich gegen diese Übermacht Fußball keine Chance habe. Eine Verlegung des Fußballspiels hätte über die Deutsche Fußball-Liga (DFL) laufen müssen, und da war ganz schnell klar, dass man da nicht ankommen braucht. Deshalb habe ich mir gedacht, je schneller ich eine Entscheidung treffe, desto besser ist es für alle Beteiligten.

    So haben Sie den Firmenlauf nun vorgezogen auf Dienstag, 21. Mai. War das problemlos möglich?

    Mayer: Ausschlaggebend war, dass die Messe bereit war zu wechseln. Dazu die Band, die Polizei, die Lieferanten und die Technik. Wir müssen jetzt alle Verträge umschreiben. Jeder Sponsor hätte theoretisch nun ein Rücktrittsrecht. Außerdem hat es richtige Kosten verursacht. Wir mussten den TV- und den Radiospot neu machen, die Druckwerke waren auch schon komplett fertig. Das ist alles nicht so lustig. Aber bei allem Graus, den diese Entscheidung mit sich brachte, gibt es viele Leute, die mitdenken und mithelfen.

    Wie waren die Reaktionen?

    Mayer: Ich muss sagen, absolut super. Alle haben Verständnis gezeigt. Und bedauert, dass ausgerechnet wir verschieben müssen. Sogar Teilnehmer, die nun ihre Startplätze zurückgegeben haben, haben gesagt, dass sie die Entscheidung verstehen.

    Gleichzeitig organisieren Sie noch den Organspendelauf am 27. März in München. Gab es da auch Probleme?

    Mayer: Nein, der ist mit nur 1000 Startern ja auch viel kleiner. Das wird gut klappen. Schon seit etwa zwei Wochen sind wir ausgebucht. Da haben wir ein anders Problem, eine Art Prominenten-Überhang – mit Karl-Heinz Rummenigge, Verona Pooth, Felix Magath, Heike Drechsler, Paul Breitner und Stefan Kretschmer. Ich weiß gar nicht, wie wir die alle beschäftigen.

    Was nehmen Sie mit aus der Augsburger Terminkollision?

    Mayer: (lacht) Beim Fußball passiert mir das sicher nicht mehr. Ich werde künftig mit Argusaugen die Spielpläne und die Tabelle bewachen.

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