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Kanuslalom: Gebäudeumbau am Eiskanal: Barrierefrei und sportlergerecht

Kanuslalom

Gebäudeumbau am Eiskanal: Barrierefrei und sportlergerecht

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    Das heutige Gaststätten-Gebäude am Eiskanal soll bei der Sanierung der Olympia-Anlage in ein Organisationszentrum mit multifunktionaler Nutzung umgewandelt werden.
    Das heutige Gaststätten-Gebäude am Eiskanal soll bei der Sanierung der Olympia-Anlage in ein Organisationszentrum mit multifunktionaler Nutzung umgewandelt werden. Foto: Fred Schöllhorn

    Der Zeitplan für die Generalsanierung der traditionsreichen Kanuslalom-Anlage am Augsburger Eiskanal ist eng gesteckt. 860 Tage blieben in etwa noch bis zum ersten WM-Rennen, als die Mitglieder des Sportausschusses am vergangenen Donnerstag ihre Zustimmung für das Großprojekt und die damit verbundene Austragung der Kanuslalom-Weltmeisterschaft 2022 gaben.

    Doch in den vergangenen Monaten sind die Planungen des derzeit auf 19,5 Millionen Euro geschätzten Bauprojekts gut vorangekommen. Alle Beteiligten seien sich des knapp bemessenen Zeitplans bewusst, einschließlich des Denkmalschutzes, sagte Augsburgs Sportreferent Dirk Wurm und betonte: „Bisher ziehen alle an einem Strang.“ So auch die Mitglieder des Sportausschusses, die das Vorhaben einstimmig befürworteten.

    Nicht allerdings ohne sich zuvor eine angeregte Debatte über die vorläufigen Kostenschätzungen geliefert zu haben. Der parteilose Stadtrat Alexander Süßmair gab nämlich zu Bedenken, dass Kostenschätzungen bei bisherigen Bauprojekten der Stadt nie die Realität abgebildet hätten und man bei den bisherigen 19,5 Millionen Euro mindestens einen 25-prozentigen Puffer nach oben einrechnen müsse. „Ich halte die Maßnahmen für akzeptabel und gerechtfertigt. Allein der enge Zeitplan macht es erforderlich, Geldreserven zu haben, um schnell reagieren zu können“, sagte Süßmair.

    Eine Meinung, mit der er nicht alleine dastand. Parteiübergreifend stimmten ihm Kollegen zu. Doch Sportreferent Wurm bremste die Stadträte. Es sei zum momentanen Zeitpunkt noch zu früh, einen finanziellen Puffer einzurechnen. Erst wenn Anfang Juli die ersten verlässlicheren Kostenberechnungen vorlägen, könne darüber gesprochen und entschieden werden, so Wurm. Erfolge die Einstellung eines finanziellen Puffers zur früh, würde die Stadt möglicherweise die durchaus umfangreichen Zuschussbeteiligungen von Bund und Land gefährden. Bei der nächsten Sportausschusssitzung im Juli werde man dann in jener Leistungsphase sein, in der ein Puffer-Betrag für die Haushalte 2020 und 2021 beantragt werden könne.

    Wie sehr sich die Kosten für die Sanierung des Olympia-Parks von 1972 noch nach oben schrauben dürften, zeigte allein die Erhöhung der geschätzten Kosten von 18,5 auf 19,5 Millionen Euro. Diese kam aus zwei Gründen zustande. Zum einen, weil sich die Stadt entschlossen hat, im Zuge der allgemeinen Olympiapark-Sanierung auch die Räumlichkeiten im ehemaligen Richterturm wieder nutzbar zu machen, was mit rund 600000 Euro zu Buche schlägt. Zum anderen kommen die Interimsbauten für die zwei Augsburger Kanu-Vereine hinzu, die während des zweijährigen Umbaus aus ihren Bootshäusern in Container ausquartiert werden – was weitere Kosten von mindestens 300000 Euro mit sich bringt.

    Im Mittelpunkt der Olympiapark-Sanierung stehen neben den Außenanlagen vor allem die zwei großen Gebäude-Komplexe: Die beiden Bootshäuser oben am Einstiegspunkt des Eiskanals, die künftig als Athletenzentrum bezeichnet werden. Dort werden die beiden Vereine – der Augsburger Kajak Verein und Kanu Schwaben Augsburg – (weiterhin räumlich, aber nicht baulich voneinander getrennt) ihr künftiges Zuhause finden.

    Stellvertretend für die Kanu-Sportler wurde bei der Ausschusssitzung Hans-Peter Pleitner angehört, der Präsident der Kanu Schwaben Augsburg und Sportbeiratsvorsitzender in einer Person. „Aus Sicht der Vereine läuft es optimal, was die Sanierung betrifft. In den Raumbüchern spiegelt sich alles wider, was wir uns gewünscht haben. Wir sind auf einem sehr guten Weg“, lobte Pleitner die Zusammenarbeit mit der Stadt. Pleitners einzige Sorge gilt mit Blick auf die WM 2022 dem engen Zeitplan. „Wir wollen die neue Technik natürlich vor der Weltmeisterschaft einmal testen. Deshalb hoffen wir, dass vor allem auch die Außenanlagen rechtzeitig fertig werden.“

    Der zweite große Baukomplex ist die Eiskanal-Gaststätte, die nicht mehr als Restaurant betrieben, sondern in ein Organisationszentrum mit multifunktionaler Nutzung umgewandelt wird. Als Versammlungsstätte sowie als Austragungsort für private Feiern, Weiterbildungen, Lehrgänge und Seminare. Die Großküche wird zurückgebaut, Cateringmöglichkeiten bleiben aber erhalten. Da alle Gebäude – bis auf den Preisrichterturm – künftig barrierefrei werden sollen, erhält das Organisationszentrum einen Aufzug. Für Sportreferent Wurm alles unverzichtbare Maßnahmen für dieNutzung in der Zukunft: „Wir wollen ja schließlich, dass die Anlage den sportlichen Anforderungen der nächsten 25 Jahre gerecht wird.“

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