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Augsburger Panther: Hauptgesellschaftler will Mike Stewart als Trainer behalten

Augsburger Panther

Hauptgesellschaftler will Mike Stewart als Trainer behalten

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    AEV-Trainer Mike Stewart. "Er wird sicherlich auch mal zu einem Top-Klub mit Meisterschaftsambitionen und einem großen Budget gehen", sagt Lothar Sigl, Hauptgesellschafter des AEV.
    AEV-Trainer Mike Stewart. "Er wird sicherlich auch mal zu einem Top-Klub mit Meisterschaftsambitionen und einem großen Budget gehen", sagt Lothar Sigl, Hauptgesellschafter des AEV. Foto: Christian Kolbert (Archiv)

    Wie bewerten Sie den Auftritt der Augsburger Panther bei der 2:3-Niederlage gegen Straubing?

    Lothar Sigl: Das Ergebnis hat mir nicht gefallen. Mir war zwar klar, dass es ein solches Spiel werden würde. Aber ich hätte es natürlich gern gewonnen. Allein, wenn ich mir die Gegentore zwei und drei anschaue: Die sind ja nicht aus Chancen heraus entstanden, sondern hatten eher mit Zufall zu tun. Aber manchmal ist es einfach so, wenn du den Druck hast und den vielleicht nicht mehr aushältst. Dann kommen solche Spiele heraus. Und Straubing ist locker drauf, für die geht es um nichts mehr. Das hat man deutlich gemerkt. Die haben gelacht und hatten richtig Spaß.

    Der Rückstand auf Platz zehn, der noch zur Teilnahme an den Pre-Play-offs berechtigt, beträgt jetzt sieben Punkte. Fünf Spiele stehen noch aus. Wie realistisch ist es, den zehnten Platz noch zu erreichen?

    Sigl: Wir geben dieses Ziel sicher nicht auf. In dieser Saison gab es schon so viele Überraschungen. Jetzt müssen wir zusehen, dass wir am Mittwoch in Berlin eine schaffen.

    Es scheint ohnehin ein Panther-Trend in dieser Saison zu sein, gegen starke Gegner gut zu spielen, um dann gegen vermeintlich schwächere Mannschaften zu verlieren.

    Sigl: Es schaut ein bisschen so aus. Die Gründe dafür sind schwer zu analysieren. Ich wüsste nicht, woran das liegt. Vielleicht tun wir uns schwer, selbst das Spiel zu machen. Vielleicht ist es für uns leichter, wenn der Druck beim Gegner ist. Das würde am Mittwoch für uns sprechen.

    Büßt die Mannschaft jetzt für die Schwächephase im November?

    Sigl: Ja, das muss man ganz klar sagen und da brauchen wir jetzt nicht zu jammern – auch wenn wir es immer noch reparieren können. Zwischendrin haben wir die Punkte fast schon hergeschenkt. Bis auf eine kurze Phase im Januar haben wir nie eine gewisse Konstanz reingebracht. Die ganze Saison war ein Auf und Ab. Und dann ist es eben so, dass der Druck in den letzten Spielen immer größer wird. Wir werden sehen, ob wir das Ding noch herumreißen können.

    Lothar Sigl ist Hauptgesellschafter des AEV. Der Druck würde in den letzten Spielen größer, sagt er. "Wir werden sehen, ob wir das Ding noch rumreißen können."
    Lothar Sigl ist Hauptgesellschafter des AEV. Der Druck würde in den letzten Spielen größer, sagt er. "Wir werden sehen, ob wir das Ding noch rumreißen können." Foto: Siegfried Kerpf (Archiv)

    Nach einer erfolgreichen Vorsaison mit der nahezu gleichen Mannschaft: Hätten Sie sich vorstellen können, dass diese Saison so beschwerlich wird?

    Sigl: Ja, ganz klipp und klar. Ich glaube, ich war der einzige Mahner weit und breit. Weil ich ganz genau weiß, dass für eine Saison wie die vergangene, alles hundertprozentig perfekt laufen muss. Gleichzeitig darf genau das bei ein paar anderen Mannschaften nicht der Fall sein. So eine Saison zu wiederholen, ist für einen Klub wie uns fast unmöglich. Ich vermisse da mancherorts den Realitätssinn und auch den Respekt vor den anderen Teams. Die arbeiten genauso hart wie wir und dreiviertel haben mehr Budget zur Verfügung. Wenn man dann noch sieht, wie eng die Liga in diesem Jahr zusammenliegt, weigere ich mich, unsere Leistung als ein Versagen zu bewerten. Wir waren immer konkurrenzfähig und es gab keine Handvoll Spiele, in denen wir wirklich komplett chancenlos waren. Eine gewisse Frustration ist dennoch da, aber sehr viel weiter geht das bei mir nicht. Dafür mache ich das schon viel zu lange und weiß, dass Erfolg und Misserfolg extrem nah beinanderliegen.

    Wie weit sind die Planungen für die neue Saison schon gediehen?

    Sigl: Momentan steht im Vordergrund, dass wir unser Budget absichern. Wir können nicht Geld ausgeben und auf der anderen Seite zu viele Fragezeichen bei den Einnahmen haben.

    Trotzdem: Wurden schon Verträge verlängert?

    Sigl: Wir werden unsere Hausaufgaben machen und diese öffentliche Diskussion, die ja automatisch in die Kabine transportiert wird, aus dem laufenden Spielbetrieb möglichst raushalten. Wir werden das zu einem Zeitpunkt veröffentlichen, den wir für richtig halten – größtenteils nach der Saison. Klar ist, dass wir zuerst an die Trainerstelle und dann an die deutschen Positionen ran müssen. Vielleicht gibt es dazu in der Olympiapause etwas Neues. Grundsätzlich wollen wir das Gerüst der Mannschaft behalten.

    Das bedeutet, dass in der Trainerfrage noch nichts entschieden ist?

    Sigl: So ist es. Mike ist jung und ehrgeizig genug, dass er weiterkommen will in seiner Trainerlaufbahn. Er wird sicherlich auch mal zu einem Top-Klub mit Meisterschaftsambitionen und einem großen Budget gehen. Ob er das jetzt schon will und ob er die Möglichkeit dazu hat, weiß ich nicht. Aber Mike ist so klug, dass er sich das ganz genau überlegen wird. Denn er ist auf der anderen Seite auch noch jung genug, um dazuzulernen. Er weiß, dass er wenige Standorte finden wird, wo er seine Philosophie und seine Art zu spielen so in den Klub einbringen kann, wie hier in Augsburg. Hier geht seine Tätigkeit über das reine Trainersein hinaus, denn er rekrutiert ja auch die Spieler.

    Die Entscheidung liegt also bei ihm?

    Sigl: Er muss entscheiden. Wenn es eine Möglichkeit gibt und er hier bleiben will, dann werden wir mit Mike Stewart weitermachen.

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