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FCA: Michael Parkhurst: Ein Nothelfer ohne Aufgabe

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Michael Parkhurst: Ein Nothelfer ohne Aufgabe

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    Michael Parkhurst ist auf der Position des Außenverteidigers nur die Nummer drei hinter Paul Verhaegh und Ronny Philp. Der US-Amerikaner gibt aber nicht auf.
    Michael Parkhurst ist auf der Position des Außenverteidigers nur die Nummer drei hinter Paul Verhaegh und Ronny Philp. Der US-Amerikaner gibt aber nicht auf. Foto: Fred Schöllhorn

    Als Michael Parkhurst, 29, seinen Dienst beim FC Augsburg Anfang Januar antrat, da war sein Verhandlungspartner gar nicht mehr da. Manager Sport Jürgen Rollmann hatte den Transfer eingefädelt, begrüßen konnte er Parkhurst nicht mehr. Ihm wurde am 23. Dezember gekündigt.

    Personalnot bei der Abwehr

    Kurz vor der Winterpause hatte beim FCA auf der rechten Abwehrseite akuter Personalnotstand geherrscht. Kapitän Paul Verhaegh fehlte schon seit Oktober mit einer Sprunggelenksverletzung und Ronny Philp, die Nummer zwei hinter Verhaegh, war schon seit dem Sommer außer Gefecht. Die Alternativen funktionierten nicht so richtig, Rollmann ließ seine Kontakte spielen. Unter anderem auch den zu US-Nationaltrainer Jürgen Klinsmann.

    Mit dem FC Nordsjaelland dänischer Meister

    Der empfahl Michael Parkhurst, und der FCA griff zu. Der US-Amerikaner hatte gute Referenzen vorzuweisen. Er ist aktueller Nationalspieler, wurde mit dem FC Nordsjaelland dänischer Meister und spielte alle sechs Partien in der Champions-League-Gruppenphase gegen Donezk, Chelsea und Juventus.

    Mit amerikanischem Optimismus zum FCA

    Augsburg bot Parkhurst einen Vertrag bis 2015 an, gültig für beide Ligen. Parkhurst, der einen irischen Vater und eine amerikanische Mutter hat, unterschrieb und ging das Abenteuer Bundesliga mit dem ureigenen amerikanischen Optimismus an. „Ich will so schnell wie möglich ins Team, und ich denke schon, dass ich Augsburg helfen kann“, sagte er im Trainingslager in der Türkei. Die Bundesliga sollte eine weitere Stufe in seiner Karriereleiter sein. Bis dato war es eher eine Stolperfalle. Erst zwei Mal kam er zum Einsatz. Am 10. Februar wurde er beim 1:1 gegen Mainz kurz vor der Halbzeit eingewechselt, als sich Ronny Philp schwer verletzte.

    Durch eine Knieverletzung ausgebremst

    Parkhurst schien die Gunst der Stunde zu nutzen, anschließend spielte er beim 1:2 in Leverkusen durch. Dann hatte Parkhurst einfach Pech. „Er hätte auch gegen Hoffenheim gespielt“, erinnert sich Trainer Weinzierl. Doch Parkhurst fiel zwei Wochen mit Grippe aus. Dafür hatte sich Ersatz-Ersatz-Ersatz-Verteidiger Kevin Vogt seinen Platz geschnappt. Dann kam Kapitän Paul Verhaegh zurück, und plötzlich zog der wiedergenesene Ronny Philp an ihm vorbei, weil Parkhurst zwei Wochen mit einem sogenannten Läufer-Knie, einer schmerzhaften Entzündung, pausieren musste. „Es wurde immer schlimmer, da musste ich aussetzen und dem Knie Zeit zur Erholung geben“, sagt Parkhurst.

    Hoffen auf eine Chance

    Seit dieser Woche darf er wieder trainieren. Doch der Nothelfer hat derzeit keine Aufgabe. Aufgeben will Parkhurst aber nicht. Er war auf einen harten Wettbewerb in der Bundesliga eingestellt. „Natürlich hätte ich es mir anders gewünscht. Aber was Vergangenheit ist, ist Vergangenheit. Ich kann es nicht ändern. Ich trainiere hart und hoffe, dass ich noch eine Chance bekomme.“ Das erwartet auch Weinzierl: „Er muss sich wehren.“

    Erfahrung im Abstiegskampf hat Parkhurst auf jeden Fall. „In der ersten Saison in Dänemark haben wir die Klasse auch erst am Ende gehalten.“. Das war 2008, vier Jahre später spielte der FC Nordsjaelland Champions League.

    Gegen den VfB wieder auf der Bühne

    Ganz so schnell wird es beim FCA wohl nicht gehen. Der Klassenerhalt wäre aber ein genauso großer Erfolg. Am Samstag (15.30 Uhr) wird Parkhurst gegen den VfB Stuttgart wohl wieder auf der Tribüne sitzen. Sollte der FCA erstklassig bleiben, würde er dieses Los weiter akzeptieren. „Ich bin überzeugt, dass wir in der Liga bleiben. Dann gehe ich davon aus, dass ich weiter ein Teil der Mannschaft sein werde.“ Frau Samantha, Tochter Rees, 3, und Sohn Finn, 2, fühlen sich in Diedorf (Lkr. Augsburg) wohl. Mit kleinen Kindern zieht man nicht gerne alle paar Monate um. Im Falle eines Abstiegs allerdings, meint er, müsse man „am Saisonende noch einmal schauen“.

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