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Schach
03.01.2015

Von Träumen und Albträumen

Burhanudin Misini

Zwei Spieler aus dem Kosovo reisen als Ersatzleute zum Meisterturnier nach Augsburg und überraschen die Konkurrenz mit starken Partien. Doch noch heute leiden sie an den Folgen des Balkan-Krieges

Johannes Pitl hat sich umsonst Sorgen gemacht. Der Schach-Veranstalter vom SK 1908 Göggingen hatte nach zwei Absagen händeringend Ersatzspieler für sein Internationales Meisterturnier über den Jahreswechsel gesucht und war bei Ilir Seferi fündig geworden. Der Wirt der Dreischwabenküche vermittelte Pitl zwei seiner Landsleute aus dem Kosovo – und die erwiesen sich beim neuntägigen Turnier als die große Überraschung.

Neben dem 46-jährigen Schach-Schiedsrichter Burhanudin Misini sorgte vor allem der 61-jährige internationale Meister Bedri Sadiku mit seinen Partien für viel Aufsehen. Vor dem Finalwochenende hat er als Tabellenzweiter immer noch Chancen auf den Turniersieg – und das, obwohl der bisher Unbesiegte gestern seine erste Niederlage kassierte. Ausgerechnet gegen den Vertreter der Gastgeber vom SK 1908 Göggingen, Christoph Lipok.

„Bedri Sadiku hat von der Papierform her eigentlich nur die Spielstärke eines Augsburger Kreisligaspielers. Dabei ist er um Längen besser“, stellte der besorgte Johannes Pitl glücklicherweise gleich zu Beginn des Turniers fest, dass die ELO-Zahl, die die Spielstärke der Teilnehmer angibt, bei den Männern aus Pristina zu niedrig angegeben war. „Ich hatte anfangs wirklich Sorge, dass sie hier vom Brett gefegt werden. Stattdessen spielt Sadiku ganz vorne mit und hat sogar dem favorisierten Fide-Meister Deglmann einen halben Punkt abgeknöpft“, freute sich Pitl.

Dass die beiden Kosovaren auf dem Papier um mehrere hundert Punkte schlechter notiert sind, als es ihrer tatsächlichen Spielstärke entspricht, liegt letztendlich an den politischen Hintergründen in ihrem Heimatland. Die Republik Kosovo ist heute, fast 16 Jahre nach dem Jugoslawien-Krieg, noch immer nicht als offizielles Mitglied in die Vereinten Nationen (UN) aufgenommen. Vor allem Russland und Serbien blockieren die Aufnahme. Deshalb hat auch das Internationale Olympische Kommittee IOC die Republik Kosovo bisher nicht vollständig anerkannt, sodass das Land keine Nationalmannschaften für Welt- oder Europameisterschaften stellen durfte. Das betraf nahezu jede Sportart – auch Schach.

Entsprechend dünn sind deshalb die internationalen Beziehungen, die die Schachspieler aus dem Kosovo pflegen können. Entsprechend selten die Gelegenheiten, international ELO-Punkte zu sammeln. Seit dem 8. Dezember 2014 gibt es nun einen Lichtblick: Das IOC hat den Kosovo als vollwertiges 205. Mitglied akzeptiert. „Jetzt sind die Wege geöffnet und wir können endlich unsere Fähigkeiten zeigen“, freut sich Burhanudin Misini mit Blick auf die europäische Mannschaftsmeisterschaft 2015 in Island, bei der erstmals ein Schachteam aus dem Kosovo antreten wird.

Wenn er so gut weiterspielt, könnte Bedri Sadiku dabei sein. Auch der 61-Jährige ist noch heiß darauf, sich international zu bewähren: „Jetzt können wir zeigen, dass wir sehr gute kosovarische Schachspieler haben und diesen Sport pflegen“, sagt Sadiku. Ob er sich selbst aber seinen lang gehegten Traum, Großmeister zu werden, noch erfüllen kann, bezweifelt er mit Blick auf sein Alter. „Ich würde es unheimlich gern schaffen. Meine restliche Kraft verspricht aber nicht viel mehr als das, was ich hier zeige. Trotzdem wäre es mein größter Wunsch“, sagt er.

Sollte er seinen Traum trotzdem nicht mehr verwirklichen können, will er sein Wissen weitergeben, um der Republik Kosovo den ersten Schach-Großmeister des Landes zu schenken. „Ich möchte mich als Trainer und Lehrer einsetzen und der Jugend unseres Landes die bestmögliche Ausbildung zukommen lassen. Sie sollen keine Unterschiede mehr zu den anderen Nationen spüren, sondern sich als voll akzeptierte Sportler fühlen“, sagt Sadiku mit brüchiger Stimme. Noch heute treten Tränen in seine Augen, wenn er von den schweren Zeiten im Kosovo berichtet, von der Unterdrückung, den grausamen Kriegsjahren und der schweren Zeit danach. „Man kann sich nicht auf das Schachspielen konzentrieren, wenn man nicht weiß, was die Familie am nächsten Tag essen soll“, sagt er.

Nur mühsam kommt das Land auf die Beine, doch Sadiku und Misini sind dankbar über jeden Schritt nach vorn. Dazu gehört auch die Einladung zum Augsburger Meisterturnier. In den vergangenen Tagen haben sie neue Freundschaften geschlossen, die über das Turnier hinaus gehen sollen. So denken Turnierorganisator Johannes Pitl und seine Gäste beispielsweise über einen Schach-Jugendaustausch nach. Ihnen schwebt vor, in naher Zukunft eine junge Stadtauswahl aus Augsburg gegen eine Stadtauswahl aus Pristina antreten zu lassen.

Ergebnisse des Internationalen Meisterturniers vom Freitag Lipok – Sadiku 1:0, Deglmann – Schmittdiel 0,5:0,5; Nuber – Kett 0:1, Rooze – de Francesco 0:1, Misini – Redmond 1:0

Der Tabellenstand vor den Final-Runden am Samstag und Sonntag: 1. Deglmann 5,5 Punkte; 2. Sadiku 5; 3. Schmittdiel 4,5; 4. Rooze und Kett 4; 6. Misini 3

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