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Tennis: Der Hauptsponsor ging pleite, doch der ruwu-Cup lebt

Tennis

Der Hauptsponsor ging pleite, doch der ruwu-Cup lebt

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    Hans Rußwurm
    Hans Rußwurm

    Schlechter hätte das Jahr 2018 für das bis dahin größte Tennisturnier in der Region, die offenen Meitinger Pokalmeisterschaften um den ruwu-Cup, nicht enden können. Der Namensgeber, die Rußwurm Ventilatoren GmbH (ruwu), musste im Dezember Insolvenz anmelden. Das Aus schien unabwendbar, denn deren Inhaber Hans-Jörg Rußwurm ist nicht nur Vorsitzender des TC Meitingen, sondern auch Veranstalter des ruwu-Cups.

    „Bei drei Projekten wurden wir nicht bezahlt“, erzählt Rußwurm offen. Die Außenstände beliefen sich auf rund 750000 Euro. „Die hätten wir einklagen können, aber zuvor hätten wir Rückstellungen bilden müssen. Am Ende waren wir bilanziell überschuldet. Wir mussten Insolvenz anmelden“, fasste Rußwurm das langwierige Ende seiner Firma in wenigen Worten zusammen. „Gott sei Dank sind alle meine 30 Mitarbeiter bei anderen Firmen untergekommen“, sagt Rußwurm. Und auch der 53-Jährige selbst hat nach 25 Jahren Selbstständigkeit eine neue Arbeitsstelle. Er leitet das Vertriebsbüro Süd seines ehemaligen Konkurrenten Pollrich, der im Mai auch die ruwu-Markenrechte und das Programm der Industrieventilatoren übernommen hat.

    Und auch seine Herzensangelegenheit, das große Meitinger Tennisturnier, konnte Rußwurm nicht nur retten, sondern sogar noch ausbauen. Auch wenn seine Firma als Hauptsponsor ausfiel. „Es war harte Arbeit. Wir haben noch mehr Firmen ansprechen müssen. Aber wir haben das Preisgeld auf 15000 Euro gesteigert“, freut sich Rußwurm.

    Erstmals ist das Turnier, das am heutigen Donnerstag mit der Qualifikation beginnt, sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen in die Kategorie A-2 eingestuft. „Wir sind das einzige Turnier in Deutschland, das in beiden Konkurrenzen diese Kategorie anbietet“, sagt der 53-jährige Rußwurm mit Stolz in der Stimme.

    In der Qualifikation kämpfen 64 Männer und 48 Frauen um jeweils acht freie Plätze in den Hauptfeld-Runden. „Durch das höhere Preisgeld ist die Qualität in den Hauptfeldern enorm gestiegen“, verspricht Rußwurm tollen Tennissport auf der Anlage des TC Meitingen und des TC RW Gersthofen.

    Bei den Männern geht Vorjahressieger Stephan Hoiss, der in der deutschen Rangliste an Nummer 38 steht, als Topfavorit ins Turnier. Direkt für das Hauptfeld qualifiziert hat sich Hannes Wagner vom TC Schießgraben als Nummer sechs. Eine Wildcard erhielten der Augsburger Constantin Frantzen, der für den TC Ismaning spielt, und Luca Wiedenmann vom TC Augsburg. Bei den Frauen ist Lea Gasparovic (Aachen) als Nummer 28 der Rangliste topgesetzt. Maria Schneider (TC Schwaben) und Sarah Medik (TC Schießgraben) sind als Augsburgerinnen im Hauptfeld gelistet.

    Dass sein Turnier jetzt im Schatten des internationalen ATP-Challenger-Turnieres (46600 Euro Preisgeld) steht, das am 5. August auf der Anlage des TC Augsburg startet, macht Rußwurm nichts aus: „Wichtig ist, dass sich im Tennis in der Region etwas rührt.“ Dafür soll auch die Turnierserie Schwaben-Challenge im Großraum Augsburg sorgen, an deren Spitze der ruwu-Cup steht. Für die hat Rußwurm für das kommende Jahr einen Hauptsponsor gefunden. Es ist die Pollrich GmbH, sein ehemaliger Konkurrent, für den Rußwurm jetzt arbeitet.

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