Wenn die Bundesliga-Faustballer des TV Augsburg am Samstag zum Rückrunden-Auftakt nach der Weihnachtspause zu ihrem Auswärts-Doppelspieltag am Samstag in Pfungstadt (bei Karlsruhe) und am Sonntag bei Käfertal (Stadtbezirk von Mannheim) im Südwesten der Republik starten, dann war die Rollenverteilung noch nie so klar wie Anfang Januar. Während der ungeschlagene Tabellenführer TV Pfungstadt am vergangenen Wochenende kurz mal den Europapokal in der Halle holte und der Dritte TV 1880 Käfertal sich Platz drei auf europäischer Ebene sicherte, wartet der TVA als Aufsteiger immer noch auf seinen ersten Punktgewinn in der Liga.
Pfungstadt dominiert die Bundesliga wie der FC Bayern München
Es sind also mehr als ungleiche Duelle für den TVA. Pfungstadt gilt als der FC Bayern München im Faustball und auch der TV Käfertal zählt zu den besten Teams in Deutschland und damit in Europa. Denn Deutschland ist mit zwölf Titeln Rekord-Weltmeister, auch wenn das Rückschlag-Spiel in Italien erfunden wurde. Und auch Käfertal zählt eigentlich zu den härtesten Verfolgern von Pfungstadt. Dass man derzeit „nur“ Dritter ist, liegt daran, dass die Hessen zu Beginn der Saison einige Corona-Ausfälle hatten. Darum musste auch das Heimspiel gegen Augsburg abgesagt werden, das nun am Sonntag nachgeholt wird.
Dennoch will TVA-Trainer Uwe Schäfer, selbst zweimal Weltmeister (86 und 90) nicht gleich die Flinte ins Korn werfen: „Natürlich sind wir klarer Außenseiter, aber wenn wir da hinfahren, wollen wir uns auch teuer verkaufen. Warum sollten wir in Pfungstadt nicht ein, zwei Sätze gewinnen? Und gegen Käfertal ist auch was drin.“
Allerdings hat Schäfer Personalsorgen im Angriff. Steffen Sellmann (Knie) fällt aus, Sohn Michael (Ellbogen) und David Färber (Handgelenk) sind angeschlagen. Den Kampf gegen den Abstieg hat Uwe Schäfer noch nicht aufgegeben. Die notwendigen Punkte muss der TVA aber nicht unbedingt bei der europäischen Faustball-Elite holen.