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TSV Haunstetten: Aufschwung in der Bezirksliga Nord

Fußball

Warum der TSV Haunstetten Zuversicht ausstrahlt

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    In der Bezirksliga Nord haben die Fußballer des TSV Haunstetten eine gute Hinrunde gespielt. In den Spielen vor der Winterpause lief es nicht mehr ganz so rund.
    In der Bezirksliga Nord haben die Fußballer des TSV Haunstetten eine gute Hinrunde gespielt. In den Spielen vor der Winterpause lief es nicht mehr ganz so rund. Foto: Christian Kolbert

    Betrachtet Marc Riedl die Tabelle der Bezirksliga Nord, wirkt er zunächst zufrieden. „Wenn mir jemand prognostiziert hätte, dass wir im Mittelfeld der Tabelle stehen, hätte ich das sofort unterschrieben“, sagt der Fußball-Abteilungsleiter des TSV Haunstetten. Doch, so räumt er selbst ein, die Bilanz nach zwei Dritteln der Saison sehe womöglich besser aus, als sie in Wahrheit ist. Denn 23 der insgesamt 24 Punkte holte die Mannschaft von Spielertrainer Raffael Friedrich in der Hinrunde. In den letzten vier Spielen vor der Winterpause holte Haunstetten lediglich einen Zähler und belegt somit derzeit den letzten Platz der Rückrundentabelle.

    Dadurch hat sich die Ausgangslage für die restliche Spielzeit wieder verschlechtert. Der Abstand des TSV (10. Platz) zum ersten Relegationsplatz beträgt nur noch fünf Punkte. Riedl jedoch sieht das Positive. Gegenüber der vergangenen Saison hätte sich die Ausgangslage bedeutend verbessert. „Wenn man die Situation mit der in den vergangenen Jahren vergleicht, ist die jetzige geradezu luxuriös“, betont er. Im Sommer rettete sich der TSV am letzten Spieltag und hielt die Klasse. Nach einer kurzen Sommerpause, in der lediglich der Juni als Verschnaufpause diente, stiegen die Bezirksligakicker am letzten Juli-Wochenende bereits wieder in den Spielbetrieb ein. Und das in einer anderen Staffel.

    TSV-Fußballchef Marc Riedl: „Für uns war es gut, aus dem alten Trott rauszukommen“

    Der TSV Haunstetten wechselte von der Bezirksliga Süd in die Bezirksliga Nord. Riedl sieht darin einen Grund für die Erfolge im Sommer. „Für uns war es gut, aus dem alten Trott herauszukommen“, sagt der Fußballchef. Weite Fahrten ins Allgäu fielen weg, die spielerische Komponente nahm mehr Raum ein. „Neue Gegner, neue Spielorte, mehr Zuschauer und spielerisches Niveau - wir sind voll zufrieden mit dem Wechsel in die Nordstaffel“, erzählt Riedl. Den Haunstettern kam der fußballerische Tapetenwechsel entgegen, vorübergehend mauserte sich der Abstiegskandidat zu einer Spitzenmannschaft.

    Mitte Oktober duellierte sich Haunstetten mit dem TSV Gersthofen um die führende Position in der Liga. Friedrichs Team führte 2:0, unterlag am Ende aber 2:3. Für Riedl ein „Knackpunkt“. „Danach haben wir weiterhin gut mitgespielt. Aber wir haben es nicht geschafft, die Leistungen in Punkte umzumünzen.“ Auf die gute Phase, in der der TSV fünf von sechs Spielen gewonnen hatte, folgte eine schwache Serie. Die Pause sei jetzt zum richtigen Zeitpunkt gekommen, meint Riedl. Der 30-Jährige möchte die kommenden Wochen nutzen, um Weichen für die Zukunft zu stellen. Der angestoßene Entwicklungsprozess soll fortgesetzt werden. „Wir sind kontinuierlich jünger geworden und jetzt dabei, den nächsten Schritt zu machen.“

    Verstärkt werden A-Jugendspieler in den Seniorenbereich eingebaut

    Mit Mittelfeldspieler Fabian Strehle wird ein Spieler aus beruflichen Gründen den TSV im Winter verlassen, dafür kehren mit Daniel Obermeier und Mika Lenz nach Verletzungspause die beiden Stamm-Innenverteidiger zurück. „Das schafft Tiefe im Kader“, so Riedl. Mit seinem Trainer ist der Abteilungsleiter zufrieden, die Spieler sind engagiert und ziehen mit. Zudem ist es dem TSV in der jüngeren Vergangenheit verstärkt gelungen, eigenen Nachwuchs im Seniorenbereich einzubauen.

    Etliche Vereine plagen sich mit Problemen, Jugendliche bei der Stange zu halten. Im Kindesalter ist der Zulauf meistens überall groß. So auch in Haunstetten. „Die Kinder rennen uns die Bude ein“, erzählt Riedl, der früher als Jugendleiter beim TSV tätig war. Bei der vierten Mannschaft einer Altersklasse müsse man dann irgendwann sagen: Das wird zu viel. Schließlich sei es bedeutend schwieriger, Trainer zu finden als spielwillige Kinder. Während im Teenageralter das Interesse am Fußball erfahrungsgemäß abnimmt, kämpfte der TSV Haunstetten zuletzt erfolgreich gegen diesen Trend. Ein Zugpferd sei dabei die A-Jugend, die in der Bezirksoberliga etabliert ist. Riedl: „Sie beschert uns regelmäßig Spieler für den Seniorenbereich.“ Zudem sind Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Verein stärker verwurzelt.

    Rückrunde beginnt mit schwerem Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten

    Eigene Jugendspieler werden auch in den Plänen für die kommende Saison eine Rolle spielen. In den nächsten Wochen und Monaten wird Riedl die begonnenen Gespräche intensivieren. Derzeit spreche nichts gegen eine weitere Zusammenarbeit mit Spielertrainer Friedrich. „Der Trainer ist voll dabei und die Spieler sind zufrieden. Und wir sind mit der sportlichen Entwicklung zufrieden.“

    Auch wenn die Phase vor der Winterpause nicht so erfolgreich verlaufen sei, zeigt sich der 30-Jährige zuversichtlich für die Restsaison. Für Haunstetten beginnt diese Mitte März mit dem schweren Auswärtsspiel beim Tabellenzweiten SV Wörnitzstein-Berg. „Ich bin optimistisch, dass wir eine ruhige Saison haben werden“, sagt Riedl und ergänzt: „Ein entspannter Klassenerhalt wäre eine schöne Sache.“ Nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre möchte sich der Funktionär ein Zittern bis zum letzten Spieltag ersparen.

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