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Test: Der Zweithellste: Polestar 2 Single Motor im Test

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Der Zweithellste: Polestar 2 Single Motor im Test

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    Da strahlt aber einer, und das nicht nur im Dunklen: Die Hecklicht-Grafik des Polestar 2 ist unverkennbar.
    Da strahlt aber einer, und das nicht nur im Dunklen: Die Hecklicht-Grafik des Polestar 2 ist unverkennbar. Foto: Volvo

    Der Name ist Anspruch. Polestar. Polarstern. Das ist der hellste Himmelskörper am Nordhimmel. Im Sternbild des kleinen Wagens. Kleine Wagen hat die Firma Polestar, Tochter des schwedischen Autobauers Volvo und des chinesischen Konzerns Geely, nicht im Angebot.

    Die Basisvariante des Polestar 2 leistet „nur“ 224 PS

    Der Polestar 2 ist eine viersitzige Elektro-Limousine und mit einer Länge von 4,61 Metern eher im Firmament von 4er BMW oder Mercedes C-Klasse anzusiedeln. Das Topmodell mit 408 PS haben wir noch in bester Erinnerung. Beeindruckende Fahrdynamik! Wie die beiden E-Aggregate auf Vorder- und Hinterachse ansetzen, lospreschen und in 4,7 Sekunden Tempo 100 erreichen, das ist fast schon vergnügungssteuerpflichtig. Jetzt kommt die Basisvarianten des Polestar 2 auf den Markt. „Kastriert“ auf 224 PS. Macht er genauso viel Spaß?

    Optisch gibt es keine Veränderung

    Optisch gibt es keine Veränderung. Im Design zurückhaltend, nordisch mit klaren, kühlen Linien – und mit dem ein oder anderen versteckten optischen Gag. Thors Hammer zum Beispiel, das Werkzeug des mythischen Nordgottes, findet sich wie auch bei Volvo als Licht-Animation in den Front-Scheinwerfern. Innen ist das Auto genauso klar. Bei den Farben lautet das Motto „Fifty shades of grey“, dazu schwarze Hochglanz-Farbe und gewebte Stoffbezüge auch auf dem Armaturenbrett. So weit wie möglich nachhaltig und heutzutage natürlich auch vegan. Auch digital lieben es die schwedischen Chinesen einfach. Warum ein eigenes Betriebssystem aufsetzen, wenn es Android von Google auch für das

    Polestar 2 Single Motor Standard Range: technische Daten

    • Leistung 165 KW/ 224 PS
    • Drehmoment 330 Nm
    • Länge/B./H. 4,61 /1,86/1,48 m
    • Leergewicht 1940 kg
    • Anhängelast gebr. 1500 kg
    • Kofferraum 405 – 1095 l
    • 0 – 100 km/h 7,4 s
    • Spitze 160 km/h
    • Normverbrauch 16,3 - 18,9 kWh
    • Batteriekapazität 61 kWh
    • max. Reichweite 440 km
    • Ladezeit 11 kW 7:20 Std.
    • Preis ab 45.500 Euro

    Leise schleichen wir uns auf die Autobahn. Im Gegensatz zum Topmodell stehen 184 PS weniger zur Verfügung – und nur noch ein Motor. Macht 7,4 statt 4,7. Und das ist jetzt kein Zahlendreher. Statt 4,7 Sekunden braucht der kleine Polestar nämlich 7,4 Sekunden von 0 auf Tempo 100. Das sind immerhin drei Sekunden weniger. Aber das fühlt sich ganz und gar nicht so an. Der Frontantrieb zieht das Auto richtig gut weg. Und wahrscheinlich spielt das geringere Gewicht von 1940 Kilo (minus 173 kg) die entscheidende Rolle, dass der Leistungsunterschied nicht so auffällt. Den Basis-Polestar gibt es mit einer kleinen 64 kWh-Batterie. Empfehlenswert ist jedoch der größere 78 kWh-Akku. Bringt bis zu 540 Kilometer Reichweite und damit rund 100 mehr als bei der kleineren Batterie.

    Polestar 2: Reale Reichweite und Ladezeiten

    Die Reichweite ist bekanntermaßen die Achillessehne der Elektromobilität. Zusammen mit der Ladegeschwindigkeit. Beides ist beim Polestar 2, zumindest auf dem Papier, alltagstauglich. Allerdings sollte man trotzdem prüfen, wie man sein Elektroauto einsetzen will. Denn mit 155 kW (116 kW bei der kleinen Batterie) Ladeleistung ist die Langstrecke schwer zu bezwingen. Die Probe aufs Exempel erfolgt an einem Hypercharger an der Autobahn. Mit 55 Prozent und 250 Kilometer Rest stecken wir an. Und ab zur Pausen-Standard-Prozedur.

    Für die Kurz- und Mittelstrecke passt es

    Rein in die Raststätte, Toilette, Kaffee – und noch 148 Mails checken. Wer weiß, was dann passiert an der Ladesäule. Zurück am Auto, dann das ernüchternde Ergebnis: Jetzt sind zwar wieder 87 Prozent Ladung drin - aber für die Zusatz-Reichweite von gerade mal 140 Kilometern hat der Polestar 35 Minuten gebraucht. Damit schafft man keine Langstrecke, es sei denn man ersetzt die Bockwurst durch ein mehrgängiges Menü. Voll tauglich ist der Polestar damit nur auf der Kurz- und Mittelstrecke. Aber da macht er auch ordentlich Spaß.

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