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Bayerischer Wald: 10.000 Euro Belohnung: Polizei sucht Befreier der Wölfe

Bayerischer Wald

10.000 Euro Belohnung: Polizei sucht Befreier der Wölfe

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    Das Bild aus einem Video zeigt einen der frei gelassenen Wölfe an einer Straße bei Lindberg im Bayerischen Wald Bayern.
    Das Bild aus einem Video zeigt einen der frei gelassenen Wölfe an einer Straße bei Lindberg im Bayerischen Wald Bayern. Foto: Anett Kalmar, dpa

    Die im Nationalpark Bayerischer Wald mutwillig aus einem Gehege freigelassenen Wölfe werden immer seltener gesichtet. Die Zahl der Hinweise sei deutlich zurückgegangen, sagte der Sprecher des Nationalparks, Gregor Wolf, am Samstag im niederbayerischen Grafenau.

    Bei zwei der drei noch lebenden Tiere hätten Fachleute noch eine ungefähre Ahnung, wo sich diese aufhalten könnten. Vom dritten Wolf gebe es nur wenige Informationen. Möglicherweise sei er in Tschechien.

    Unterdessen ist in Lohberg (Landkreis Cham) ein totes Schaf auf einer Weide gefunden worden. Nach Angaben der Polizei war es am Freitagmittag von einem Raubtier gerissen worden. Es sei "zu großen Teilen aufgefressen" gewesen. Es war aber unklar, ob sich ein Wolf über das Schaf hergemacht hatte. Ein Suchtrupp des Nationalparks war bis in den Abend in der Gegend unterwegs, um nach einem Wolf Ausschau zu halten. Die mit Betäubungs-Pfeilen und Gewehren bewaffneten Experten hätten aber kein Tier in der Gegend gesehen, sagte Sprecher Wolf.

    Der Fundort des toten Schafs liegt etwa 25 Kilometer Luftlinie von dem Freigehege bei Lindberg (Landkreis Regen) entfernt, aus dem sechs Wölfe vor gut einer Woche entlaufen waren. Zwei der Wölfe wurden erschossen, ein anderer war wenige Stunden nach seinem Entwischen von einem Zug erfasst worden. Unbekannte hatten nach Angaben der Polizei ein Vorhängeschloss an einem Tor entfernt. Das Gehege war mit einem durchgehenden, vier Meter hohen Zaun gesichert, der im unteren Bereich unter Strom stand.

    Fotofallen sollen auf die Spur der Wölfe führen

    Um die Wölfe besser lokalisieren zu können, sollen Fachleute nun täglich sogenannte Fotofallen auswerten, erklärte Sprecher Wolf vom Nationalpark. Dafür seien spezielle Kameras an bestimmten Orten aufgestellt und aufgehängt worden, die automatisch Bewegungen von Tieren aufnehmen.

    Bei der Polizei sind am Samstag zwei mutmaßliche Sichtungen von Wölfen eingegangen. Ein "graues hundeartiges Wesen" soll am frühen Morgen eine Bundesstraße nahe Chamerau (Landkreis Regen) überquert haben, wie ein Sprecher berichtete. Abends soll erneut ein Wolf durch Lohberg gestreift sein - ein Anrufer meldete den Beamten einen in der Nähe eines Grundstücks. Polizisten hätten die Meldungen überprüft, jedoch keine Wölfe entdeckt.

    Neben den Wölfen wird weiter nach dem oder den Unbekannten gesucht, die das Tor zum Wolfs-Gehege geöffnet haben. Für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, hat das bayerische Umweltministerium 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt. dpa

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