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Allgäu: 40 Hotelgäste in Bad Hindelang mit Norovirus infiziert

Allgäu

40 Hotelgäste in Bad Hindelang mit Norovirus infiziert

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    Mit häufigem Händewaschen kann man sich vor dem Norovirus schützen.
    Mit häufigem Händewaschen kann man sich vor dem Norovirus schützen. Foto: Jochen Lübke, dpa (Symbol)

    Im Allgäu sind rund 40 Gäste eines Hotels in Bad Hindelang an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt. Das Gesundheitsamt ordnete am Montag umfangreiche Desinfektionsmaßnahmen für das Hotel an.

    Wie das Landratsamt Oberallgäu berichtete, sind nur Gäste und keine Mitarbeiter des Hauses erkrankt. Die Behörden vermuten, dass Noroviren in dem Hotel grassieren. Die Ergebnisse der Tests werden allerdings erst in den kommenden Tagen erwartet.

    In dem Hotel waren am Samstag zahlreiche Urlauber neu angekommen. Bei einigen von ihnen hatten sich am Sonntag Krankheitszeichen gezeigt, am Montag wurde das Gesundheitsamt eingeschaltet.

    Gesundheitsamt überprüft Hotel in Bad Hindelang auf Norovirus

    Wie ein Sprecher der Kreisbehörde erläuterte, werden die Kranken nun in dem Hotel medizinisch versorgt. Das Norovirus ist sehr leicht übertragbar und gehört zu den weltweit häufigsten Erregern für plötzlich auftretenden Brechdurchfall. Wer sich mit dem Norovirus infiziert hat, vermeidet am besten den Kontakt zu anderen - von einer pflegenden Person abgesehen. Erkrankte sollten unbedingt eigene Handtücher benutzen. Außerdem ist es sinnvoll, die Toilette, das Waschbecken, Türgriffe und auch Böden nach dem Benutzen mit Einwegtüchern zu reinigen.

    Vor einer Ansteckung schützt man sich am besten, wen man häufig die Hände wäscht. Handtücher und Kleidung des Kranken sollten bei hohen Temperaturen gewaschen werden, um die Viren abzutöten. Wer eine erkrankte Person betreut, trägt am besten Einweghandschuhe und entsorgt diese mehrmals am Tag.

    Das müssen Sie zu Norovirus-Infektionen wissen

    Der Norovirus ist weltweit für 50 Prozent der Durchfallerkrankungen verantwortlich.

    Die hoch infektiösen Noro-Viren, gegen die es bislang keine Impfung gibt, werden über den Stuhl der Menschen ausgeschieden.

    Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion, wie bei Husten und Schnupfen. Möglich ist aber auch eine Infektion durch kontaminierte Speisen, Getränke oder Gegenstände.

    Die Inkubationszeit beträgt zirka zehn bis 50 Stunden.

    Der Erkrankungsbeginn erfolgt mit akuten Magen-Darm-Beschwerden, die durch schwallartiges, heftiges Erbrechen und starke Durchfälle gekennzeichnet sind und zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust führen können.

    Gefährlich am Norovirus ist vor allem der Flüssigkeitsverlust, den Patienten am besten mit Mineral- oder Leitungswasser ausgleichen.

    Betroffene sind während der akuten Erkrankung und noch mindestens bis zu 48 Stunden nach Abklingen der klinischen Symptome ansteckungsfähig.

    Vorbeugend sollte man öffentliche Toiletten vor der Nutzung abwischen und sich danach unbedingt die Hände waschen.

    Häufiges Händewaschen ist auch dann oberstes Gebot, wenn ein Familienmitglied am Norovirus erkrankt ist.

    Da der Körper viel Flüssigkeit und Elektrolyte verliert, ist es für den Erkrankten wichtig, viel zu trinken. Die DGVS rät zu verdünnten Säften, Brühe oder gezuckertem Tee. Auch wenn die Symptome nachgelassen haben, wird das Magen-Darm-Virus noch bis zu zwei Wochen mit dem Stuhl ausgeschieden, warnen die Ärzte. Daher sollten Betroffene nicht gleich wieder arbeiten gehen, sondern mindestens zwei Tage nach Abklingen der Symptome noch zu Hause bleiben. Auch auf die Toilettenhygiene achtet man am besten weiterhin. (AZ)

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