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Landtagswahl 2018: Ablauf und Ergebnis: Was Sie zur Bayern-Wahl wissen müssen

Landtagswahl 2018

Ablauf und Ergebnis: Was Sie zur Bayern-Wahl wissen müssen

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    Der bayerische Wähler ist anders - das bayerische Wahlrecht auch.
    Der bayerische Wähler ist anders - das bayerische Wahlrecht auch. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)

    Die Umfragewerte zur Landtagswahl sind dieses Mal so spannend, dass alle nur von einem wahrscheinlich historischen Ergebnis reden. Doch wie kommt das Wahlergebnis zustande? Und wie wählt man richtig? Das Wichtigste:

    Wie viele Wahlberechtigte gibt es und wer steht zur Wahl?

    Rund 9,5 Millionen Menschen dürfen ihre Stimme abgeben, rund 36.000 mehr als vor fünf Jahren. Darunter sind 600.000 Erstwähler. Zur Wahl stehen laut Landeswahlleiter 18 Parteien und Wählergruppen mit insgesamt 1923 Kandidaten. Deren Durchschnittsalter liegt bei 48 Jahren. 31 Prozent sind Frauen.

    Was ist der Unterschied zum Bundeswahlrecht?

    Im bayerischen Landeswahlrecht gibt es eine zentrale Besonderheit: Anders als bei der Bundestagswahl entscheidet die Summe aus Erst- und Zweitstimmen über die Sitzverteilung im Landtag. Beide Stimmen sind für die Sitzverteilung also genau gleich wichtig. Bei der Bundestagswahl ist allein die Zweitstimme für die Sitzverteilung ausschlaggebend.

    Was wählt man mit der Erststimme?

    Mit der Erststimme (kleiner weißer Stimmzettel) wählt man einen Kandidaten in einem der insgesamt 91 Stimmkreise direkt. Die Stimmabgabe erfolgt durch ein Kreuz im Kreis über dem Namen des Kandidaten. Es darf nur eine Person angekreuzt werden. Sieger ist, wer dort jeweils die meisten Stimmen bekommt, die einfache Mehrheit reicht. Voraussetzung für einen Einzug eines Stimmkreis-Siegers in den Landtag ist allerdings – anders als bei einer Bundestagswahl –, dass seine Partei landesweit mindestens fünf Prozent aller gültigen Gesamtstimmen erhält.

    Und was ist die Zweitstimme?

    Auf dem großen weißen Stimmzettel wird mit der Zweitstimme ein Listenabgeordneter des Wahlkreises gewählt. Auch hier ist nur ein Bewerber anzukreuzen. Die Wähler können dadurch, anders als im Bund, die Verteilung der Kandidaten auf den Listen noch ändern. Ein Spitzenkandidat muss nicht an der ersten Stelle bleiben. Werden eine Partei oder Wählergruppe oder innerhalb einer Wahlkreisliste mehrere Personen angekreuzt, dann wird die Stimme nur dieser Partei oder Wählergruppe zugerechnet, nicht aber einem einzelnen Abgeordneten.

    Wann ist ein Stimmzettel ungültig?

    Werden auf dem Stimmzettel mehrere Bewerber verschiedener Parteien angekreuzt, ist dieser ungültig. Außerdem machen Zusätze aller Art die Stimmabgabe ungültig.

    Was sind Überhangmandate und wie groß wird der neue Landtag?

    Erringt eine Partei in einem Wahlkreis mehr Direktmandate als ihr gemäß ihrer Gesamtstimmen an Sitzen zustehen, verbleiben ihr diese zusätzlichen Sitze als sogenannte Überhangmandate. In diesem Fall erhöht sich die Zahl der Mandate der anderen Parteien entsprechend dem tatsächlichen Stimmenverhältnis (Ausgleichsmandate). Und genau das dürfte am Sonntag der Fall sein.

    Unter dem Strich ist davon auszugehen, dass der Landtag künftig deutlich mehr Abgeordnete haben wird als die 180: Weil die CSU trotz ihrer aktuellen Schwäche nahezu alle Stimmkreise direkt gewinnen dürfte, bis auf einzelne Ausnahmen möglicherweise, wäre die CSU im Landtag deutlich überrepräsentiert, weil ihr Gesamtstimmenanteil nach allen Umfragen weit niedriger ausfallen dürfte. Deshalb wird es wohl viele Ausgleichsmandate geben. Manchen Berechnungen zufolge könnte der neue Landtag bis zu 215 Abgeordnete haben – das wäre ein neuer Rekord.

    Wer wählt den Ministerpräsidenten?

    Der Ministerpräsident wird von den neuen Landtagsabgeordneten gewählt. Dieser Wahl gehen, falls keine Partei eine absolute Mehrheit erringt, Koalitionsverhandlungen zwischen den Parteien voraus. Spätestens am 5. November konstituiert sich der neue Landtag.

    Wann wird das Ergebnis bekannt gegeben?

    Das vorläufige Wahlergebnis soll laut Landeswahlleiter am Sonntag etwa gegen Mitternacht feststehen. Die Verteilung der Sitze wird voraussichtlich am Mittwoch fix sein.

    Am Sonntag wird gleichzeitig der neue Bezirkstag gewählt. Alle Fragen dazu beantworten wir hier: Das müssen Sie zur Bezirkstagswahl 2018 wissen.

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

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