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Abschied vom ersten Spaßbad

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Abschied vom ersten Spaßbad

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    1984 schauten die Menschen mit großen Augen nach Königsbrunn bei Augsburg. Ein Hallenbad als Freizeitbad mit Blubberbecken, Sauna und Außenbereich, das kannte man in dieser Art bis dahin nicht in der Region. Entsprechend groß war der Zuspruch mit hunderttausenden Besuchern im Jahr und der Kreis derer, die dem Beispiel der Königstherme folgten und eigene Freizeitbäder bauten. Nun, 33 Jahre später, schauen die Königsbrunner mit traurigen Augen auf den Gebäudekomplex, der im Zentrum der Stadt vor sich hinrottet – und wohl schon im nächsten Jahr verschwunden sein wird. Der Stadtrat hat beschlossen, die Königstherme abreißen zu lassen.

    Dem Beschluss ging ein beispielloser Verfall der Therme voraus. Der frühere Betreiber Uwe Deyle habe über Jahre hinweg nur kosmetische Modernisierungen vorgenommen, sagt Bürgermeister Franz Feigl, aber nichts für die Substanz des Bades getan. Stück für Stück gingen die Besucherzahlen zurück. Die Stadt lehnte 2015 eine Übernahme ab. Deyle meldete daraufhin Insolvenz an und die Stadt sicherte sich das Erbbaurecht auf das Grundstück. Seitdem ist das Bad geschlossen und verfällt zusehends. Die Schäden sind so groß, dass die Stadt nun den Schlusspunkt setzt. Schweren Herzens, wie Feigl betont: „Die Therme war lange unser Markenzeichen.“ Deshalb habe man sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Um den Komplex weiterbetreiben zu können, wären allein für die Technik Investitionen von 15 Millionen Euro nötig gewesen, sagt er.

    Das Grundstück befindet sich in bester Lage mitten in der Stadt. Denkbar ist deshalb, dass dort nach dem Abriss Wohnungen entstehen. Entschieden ist das noch nicht.

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