Eigentlich sollte diese Pressekonferenz gar nicht nötig sein. Da sollte kein 17-jähriges Mädchen vor die Kameras treten und sich genötigt fühlen, eine Erklärung abzugeben. Doch genau das ist der Fall in Deutschland im Jahr 2019. Da muss sich eine Schülerin vor die Presse stellen und sich zu Anfeindungen äußern, die so hanebüchen, traurig und widerlich sind, dass es einen völlig sprachlos macht.
"Nürnberg hat ein neues Christkind. Eines Tages wird es uns wie den Indianern gehen", hatte der AfD-Kreisverband München- Land auf seiner Facebook-Seite in Anspielung auf die Vertreibung der Ureinwohner Nordamerikas geschrieben und ein Foto von Benigna Munsi, dem neuen Christkind, gepostet. Die ganze Sache lässt sich ziemlich schnell auf einen traurigen Nenner bringen: Das ist Rassismus. Nichts anderes. Und da kann sich die AfD, die den Post nach massiver Kritik schnell wieder gelöscht hatte, auch nicht herausreden.
Genau das versucht die Partei nämlich immer wieder. Mit Rassismus habe man doch nichts am Hut, wird da tatsächlich behauptet. Von Politkern und Wählern gleichermaßen. Spätestens seit der Landtagswahl in Thüringen aber klingen diese Bekundungen noch mehr wie Hohn. Fast ein Viertel der Wähler hat mit Björn Höcke einen Mann unterstützt, den man offiziell als Faschisten bezeichnen darf. Die Zeit der Ausreden und Verharmlosungen ist damit endgültig vorbei.
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