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Arbeitsmarkt: Agenturchef: Coronavirus-Krise lässt in Bayern Kurzarbeit und Arbeitslosenzahlen steigen

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Agenturchef: Coronavirus-Krise lässt in Bayern Kurzarbeit und Arbeitslosenzahlen steigen

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    Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, rechnet damit, dass noch mehr Firmen in Kurzarbeit gehen. 
    Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, rechnet damit, dass noch mehr Firmen in Kurzarbeit gehen.  Foto: Daniel Karmann, dpa

    Die Coronavirus-Krise trifft den bayerischen Arbeitsmarkt nicht nur mit einer drastischen Zunahme der Kurzarbeit sondern auch mit einem spürbaren Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen immer deutlicher. "Wir sehen einen Anstieg der Arbeitslosigkeit, sowohl im Bereich der Arbeitslosenversicherten als auch bei der Grundsicherung", sagte der Chef der bayerischen Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit, Ralf Holtzwart, unserer Redaktion. "Es handelt sich allerdings zum jetzigen Zeitpunkt um keinen eklatanten Anstieg und das liegt ganz klar an der der Kurzarbeit", betonte Holtzwart.

    Die Zahl der Firmen, die in Bayern Kurzarbeit beantragt haben, stieg seinen Angaben zufolge binnen einer Woche um 70 Prozent von 64.000 auf 108.000, Stand 6. April. "Wir gehen aber davon aus, dass die Zahl der Anzeigen noch weiter steigen wird", betonte Holtzwart. "Je länger der Shut-Down dauert, desto größer werden die Auswirkungen. Je länger der wirtschaftliche Stillstand dauert, desto länger wird es brauchen, bis sich auch der Arbeitsmarkt wieder reguliert."

    Holtzwart: Die Finanzierung für Kurzarbeit ist gesichtert

    Noch sei nicht absehbar, wie sich die Krise in den Arbeitslosenzahlen niederschlagen werde. "Erkennbar aber ist: Die Firmen wollen die Massen an Beschäftigten nicht entlassen sondern halten. Wirklich interessant ist deshalb, wie viele Firmen Kurzarbeit anzeigen." Die Finanzierung ist laut Holtzwart gesichert: "Wir zahlen immer weiter. Denn wenn der Topf leer sein sollte, wird der Bund weitere Mittel zur Verfügung stellen."

    Eine große Sorge sei dagegen der Ausbildungsmarkt, "da wir normalerweise in diesen Tagen in den Schulen unterwegs sind, um den Schülern zu sagen, in welchen Branchen die Chancen auf eine Ausbildungsstelle groß sind", sagte der Regionalchef der Bundesarbeitsagentur. "Viele kleine Firmen wissen im Augenblick aber einfach nicht, ob sie - bei all den Schwierigkeiten - Azubis finanzieren könnten. Deshalb überlegen wir gerade, ob wir dafür Sonderprogramme auflegen müssen."

    Lesen Sie hier das vollständige Interview.

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