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Memmingen: Allgäu Airport verbucht Rekordjahr und macht erstmals Gewinn

Memmingen

Allgäu Airport verbucht Rekordjahr und macht erstmals Gewinn

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    Am Allgäu Airport wurde 2007 der Passagierbetrieb aufgenommen.
    Am Allgäu Airport wurde 2007 der Passagierbetrieb aufgenommen. Foto: Andreas Gebert, dpa (Archiv)

    Der Allgäu Airport in Memmingen hat zum ersten Mal in seiner Geschichte ein Jahr mit einem Gewinn abgeschlossen. Die Flughafen Memmingen GmbH machte im vergangenen Jahr 11,6 Millionen Euro Umsatz, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Jahresüberschuss lag bei rund 111.000 Euro. Für den Allgäu Airport ist es der erste Gewinn in seiner elfjährigen Unternehmensgeschichte.

    Verantwortlich für die positive Entwicklung sind laut dem Unternehmen die stark gestiegenen Fluggastzahlen und die konsequente Entschuldung des Unternehmens. "Auch in den Jahren zuvor haben wir im laufenden Betrieb schwarze Zahlen erwirtschaftet", erläutert Geschäftsführer Ralf Schmid. "Doch sie wurden vom Schuldendienst der Anfangsjahre stets aufgezehrt."

    Mit knapp 1.180.000 Passagieren knackte der Allgäu Airport im vergangenen Jahr erstmals die Marke von einer Million Fluggäste - ein Plus von fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zudem wirkte sich der Umbau der Unternehmensstruktur positiv auf die Bilanz aus. 2017 übernahm die Betriebsgesellschaft Flughafen Memmingen GmbH das operative Geschäft der Allgäu Airport GmbH & Co. KG. Aufgrund des Engagements von Gesellschaftern, Kommunen und Gebietskörperschaften sei der Flughafen nun schuldenfrei, so das Unternehmen.

    Allgäu Airport hat Südosteuropa für sich entdeckt

    "Das Ergebnis zeigt, dass die Maßnahmen der jüngsten Zeit von Erfolg gekrönt waren", sagt Thilo Butzbach, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Flughafen Memmingen GmbH. Die Tatsache, dass auch die anderen neu gebildeten Besitzgesellschaften, die sich etwa um die Liegenschaften des Airports kümmern, mit Gewinn gearbeitet haben, unterstreiche, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist.

    Der ehemalige Militärflughafen in Memmingerberg hatte 2007 den Passagierbetrieb aufgenommen. Er ist heute nach München und Nürnberg der dritte und kleinste Verkehrsflughafen in Bayern. Seither hat der Allgäu Airport eine bewegte Entwicklung genommen.

    In den ersten Jahren hatte der Betreiber immer wieder versucht, innerdeutsche Verbindungen anzubieten. Air Berlin oder auch Tuifly kehrten dem Airport jedoch nach und nach den Rücken. Inzwischen hat sich der Flughafen komplett neu ausgerichtet: Im Angebot sind vor allem Verbindungen in den Mittelmeerraum und zahlreiche Ziele in Ost- und Südosteuropa, die in dieser Menge weitgehend einzigartig im süddeutschen Raum sind und wesentlichen Anteil an der positiven Entwicklung der Fluggastzahlen haben.

    Allgäu Airport soll bis 2020 ausgebaut werden

    Im Allgäu wurde der Flughafen allerdings nicht immer nur positiv gesehen. Die Ausbaupläne des Betreibers landeten 2015 vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof, der die Klage von Bund Naturschutz, zwei Gemeinden und mehrere Anwohner allerdings ablehnte.

    Bis 2020 sollen am Flughafen nun zahlreiche Baumaßnahmen erfolgen. Unter anderem wird die Startbahn von 30 auf 45 Meter erweitert, die Abstellflächen für Flugzeuge werden vergrößert, das elektronische Landesystem erneuert und die Gepäckabfertigung erweitert.

    Allerdings stockt das Projekt aktuell. Nach der ursprünglichen Planung sollten die Arbeiten Anfang Juni starten. Unlängst kündigt Flughafen-Geschäftsführer Schmid aber an, dass der Spatenstich wohl erst im September stattfindet. Dies liege unter anderem daran, dass ausgelastete Baufirmen um eine längere Frist für die Abgabe ihrer Angebote gebeten haben. Zudem falle das Projekt umfangreicher aus als zunächst geplant.

    Dies hat, in Verbindung mit allgemeinen Kostensteigerungen, zur Folge, dass der Ausbau mit der Verbreiterung der Start- und Landebahn teurer wird. Die Kosten steigen von 17,7 auf etwa 20 Millionen Euro. Laut Schmid hätten die Gesellschafter signalisiert, ihren Teil der Mehrkosten zu tragen. Ob anteilig auch die Zuschüsse des Freistaats (bislang 12,2 Millionen Euro) nach oben klettern, war zuletzt offen.

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