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Circus Corty Althoff: Allgäuer ist neuer Zirkusdirektor

Circus Corty Althoff

Allgäuer ist neuer Zirkusdirektor

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    Der Perdeflüsterer Elmar Kretz ist jetzt Direktor des Circus Corty Althoff
    Der Perdeflüsterer Elmar Kretz ist jetzt Direktor des Circus Corty Althoff Foto: Alexander Kaya

    Von einem Lebenstraum, der in Erfüllung gegangen ist, spricht Elmar Kretz. Von einem weiteren Meilenstein in seinem bislang schon recht turbulenten Leben. Der gebürtige Westallgäuer hat den Circus Corty Althoff als Direktor übernommen, ist seit ein paar Wochen mit dem fahrenden Unternehmen in ganz Deutschland unterwegs und macht nun in seiner Heimatregion Station: in Kaufbeuren, Ravensburg, Kempten und Memmingen.

    Elmar Kretz ist gelernter Koch – und erst 35 Jahre alt. Und einer, der auf dem Land aufgewachsen ist, im winzigen Oberreute im Westallgäu. Er wohnt noch immer in dieser ländlichen Gegend. Nicht unbedingt die besten Referenzen für den Posten als Zirkus-Direktor in einem der traditionsreichsten Unternehmen dieser Branche. Kretz ist ein Seiteneinsteiger. Die nimmt man in der Zirkuswelt nicht gerade mit offenen Armen auf.

    Kretz war der Wunschkandidat des 76-jährigen Corty Althoff

    Weshalb also gerade er, dem der 76-jährige Corty Althoff diese Aufgabe nicht nur zutraut, sondern den er sich geradezu wünschte als seinen Nachfolger? „Weil ich zirkusverrückt bin“, antwortet Kretz. Und auch, weil er in den letzten Jahren gelernt hat, sich durchzusetzen, risikofreudig, aber dennoch realistisch zu sein. Weil er trotz der jungen Jahre über einiges an unternehmerischer Erfahrung verfüge und zu Hause in Oberreute seit Jahren die Dinner-Varieté-Show „Buenissimo“ biete oder in Ravensburg einen eigenen Weihnachtszirkus auf die Beine gestellt hat. Und natürlich auch deshalb, weil er die Familie Althoff schon eine halbe Ewigkeit kenne und dort bereits als Kind Zirkusluft schnuppern durfte.

    Die Verantwortwortung ist groß

    „Die Zirkusarbeit“, sagt Elmar Kretz, „ist meine Passion.“ Was als Direktor noch alles auf ihn zukommen wird in den nächsten Monaten und Jahren, darüber ist sich Kretz, Sohn einer Gastwirtfamilie, im Klaren. Immerhin: Er ist nun Chef eines 60-Personen-Unternehmens, das pro Woche um die 70 000 Euro verschlingt und das er seriös führen will. Alles soll seine Richtigkeit haben, weshalb er ein bisschen verschnupft reagierte, als beispielsweise dieser Tage, als er mit seinen Kollegen das große Zelt in die Höhe zog, der Angestellte eines örtlichen Stromversorgers meinte: „Können wir sofort abrechnen?“

    Der Traum vom perfekten Zirkus

    Das seien eben Vorurteile gegenüber reisenden Unternehmen, meint Elmar Kretz, mit denen man immer wieder konfrontiert werde. „Ich will zeigen, dass man in dieser Branche auch ganz korrekt sein kann.“

    Und er will den Besuchern unterhaltsame Stunden bieten, nach denen sich mancher die Frage stellt: „Wie ist das nur alles möglich?“ Seine Rechnung hört sich simpel an: Wenn die Akteure und Artisten mit Herzblut bei der Sache sind, mit großer Passion, wie es Elmar Kretz formuliert, dann merke das auch das Publikum und komme zu den Vorstellungen.

    Der Westallgäuer geht selbst als Pferdeflüsterer in die Manege

    Er selbst geht auch in die Manege, als Pferdeflüsterer. So jedenfalls steht es in der Ankündigung. Der Allgäuer ist mit Pferden aufgewachsen. „Seither“, sagt er, „faszinieren mich diese Tiere.“ Er könne gar nicht exakt erklären, weshalb das so sei. Sicher ist: „Ein Leben ohne Pferde kann ich mir nicht vorstellen.“ Und wenn man es genau nehme, meint Elmar Kretz und lächelt, habe er den Posten als Zirkusdirektor nur deshalb angenommen, um auch weiterhin mit seinen geliebten Pferden arbeiten zu können.

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