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Allergie: Ambrosia-Pollen sind besonders aggressiv

Allergie

Ambrosia-Pollen sind besonders aggressiv

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    Gesundheitsminister Markus Söder rät die Ambrosia-Pflanze auszureißen.
    Gesundheitsminister Markus Söder rät die Ambrosia-Pflanze auszureißen.

    München (syr) - Die Pollen der Ambrosia-Pflanze sind besonders aggressiv: Das betonte Dr. Franziska Rueff bei der Vorstellung einer Studie zu dem gefährlichen Allergen.

    Demnach gehört die Pflanze mittlerweile zu den Hauptallergenträgern in Bayern, zu Erkrankungen wie Asthma kommt es bislang aber kaum. Damit das so bleibt, so Gesundheitsminister Markus Söder, sollen die Gewächse möglichst ausgerissen werden, bevor Mitte Juli die Pollen fliegen. Er befürchtet aber, dass sich das Wärme liebende Unkraut weiter vermehrt, wenn der Klimawandel voranschreitet.

    Die Pflanze stammt aus Amerika und breitet sich unter anderem durch importiertes Vogelfutter in Deutschland aus. Das Gefährliche an den Pollen ist, dass sie stark Allergie erzeugend sind. "Im Vergleich zu Birkenpollen reicht viel weniger, um allergische Folgen auszulösen", sagte Söder. Eine einzige Pflanze kann Millionen von Pollen ausstoßen - aber schon eine Konzentration von fünf bis zehn Pollen pro Kubikmeter genügt, um allergische Reaktionen hervorzurufen. Zudem kann es beim Kontakt mit dem Unkraut zu Ausschlag kommen.

    Große Bestände um

    In der Region gibt es größere Bestände mit über 100 Gewächsen um Augsburg und München herum. Söder rief dazu auf, einzelne der bis Oktober blühenden Pflanzen selbst auszureißen und ab 100 Stück die Stadt- oder Kreisverwaltung einzuschalten. Der Freistaat habe bereits 250 000 Euro in die Bekämpfung gesteckt und wolle dieses Jahr 100 000 Euro ausgeben. Andere Bundesländer seien noch nicht so weit, kritisierte der Minister. Deshalb will er die Vernichtung der Pflanze auf Bundes- und Europaebene zum Thema machen. "Pollenflug endet nicht an der Landesgrenze."

    Die Gefahr der
    Die Pollen gehören zu den stärksten Allergie-Auslösern

    Da die Beifuß-Ambrosie später als die meisten heimischen Arten (einschließlich Birke und anderer) bis Ende August blüht, besteht die Gefahr, dass sich die Leidenszeit der Allergiker um mehrere Wochen pro Jahr verlängert. Mit ihrer Blüte beginnt auch der Pollenflug von Ambrosia, die zunehmend in Gärten und auf öffentlichen Anlagen wächst und gedeiht. "Auch in Augsburg und der Region haben wir immer wieder Ambrosia-Pflanzen entdeckt, allerdings in diesem Jahr nur an wenigen Stellen im Stadtgebiet", weiß Irina Ehlert vom Amt für Grünordnung in Augsburg.
    Klinische Symptome
    Ein vom StMUG gefördertes Forschungsvorhaben der Ludwig-Maximilian-Universität München hat gezeigt, dass hier ebenfalls bereits rund 30 Prozent der Allergiker auch gegen die Beifuß-Ambrosie sensibilisiert sind. Die Hälfte davon zeigt bereits auch klinische Symptome (Heuschnupfen, Bindehautentzündungen) bei ausreichendem Kontakt mit dem Allergen. Im schlimmsten Fall kann eine Ambrosiaallergie zu Asthma führen.
    Bestände von mehr als 100 Pflanzen melden
    Daher sollten größere Ambrosiabestände gemeldet werden (mehr als rund 100 Pflanzen), am besten mit möglichst aussagekräftigen beschrifteten Fotos (Abzüge, Ausdrucke oder CDs) bei der örtlich zuständigen Kreisverwaltungsbehörde (Landratsamt, Stadtverwaltung).
    Mit Körperschutz arbeiten
    Einzelpflanzen und Nester mit weniger als 100 Pflanzen reißt der Finder am besten selbst aus. "Dazu sollte man aber, solange die Pflanze noch blüht, Handschuhe anziehen und Mundschutz tragen", rät Irina Ehlert. "Dabei muss man die Pflanze unbedingt mit der Wurzel komplett entfernen. Anschließend das Grün keinesfalls auf den Kompost werfen, sondern in einem Müllsack über die Restmülltonne entsorgen", erklärt die Pflanzenspezialistin. In der Gärtnerhalle im Botanischen Garten in Augsburg ist übrigens derzeit ein Exemplar der Problempflanze, unter einer Glaskugel geschützt, zu sehen. Hier kann man sich auch genauer informieren.
    Hotline der Stadt Augsburg
    Die Stadt Augsburg hat zu "Ambrosia" eine Hotline eingerichtet. Bürger können unter (08 21) 3 24 60 46 anrufen und sich beraten lassen. Die Hotline ist bis Mitte September von Montag bis Donnerstag zwischen 10 und 14 Uhr und am Freitag zwischen 10 und 12 Uhr geschaltet.

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