Letzter Goldfinger-Prozess endet mit einem Knall
Plus Die letzte Verhandlung mündet in einen Freispruch. Die Ex-Angeklagten gründen eine Stiftung für Opfer der Augsburger Strafjustiz. Und für den Staat wird das Steuerhinterziehungsverfahren teuer.
Nach einem Verfahren, das über Jahre hinweg von beiden Seiten mit erbitterter Härte geführt wurde, hätte man ja auf die Idee kommen können, dass am Ende alles versöhnlich ausgeht. Aber der Stachel der jahrelangen Strafverfolgung sitzt sehr tief bei den Betroffenen im Goldfinger-Verfahren. Sie waren - letztlich zu Unrecht - monatelang in Untersuchungshaft, eine renommierte Wirtschaftskanzlei wurde zerstört, Existenzen aufs Spiel gesetzt. Und daher endet der letzte Goldfinger-Prozess in Augsburg trotz eines Freispruchs eben gar nicht versöhnlich, sondern mit scharfen Attacken der Verteidiger - und mit einer völlig überraschenden Ankündigung, die Sprengkraft hat.
Rechtsanwalt Richard Beyer hat der Augsburger Staatsanwaltschaft gerade eineinhalb Stunden lang schwere Vorwürfe gemacht, als er einem Höhepunkt seines gepfefferten Plädoyers zustrebt: Die ehemaligen Angeklagten im Goldfinger-Verfahren gründen eine Stiftung für Opfer der Augsburger Strafjustiz. Diese Stiftung „Gelebter Rechtsstaat“ soll laut Beyer „Kontrolle über die Tätigkeiten der Ermittlungsbehörden in Augsburg, insbesondere im Bereich des Steuerstrafrechts, ausüben“. Sie wolle betroffenen Bürgern mit Beratung zur Seite stehen und geeignete Rechtsanwälte vermitteln. Die Stiftung werde intensiv mit den Medien zusammenarbeiten, um Fälle, in denen gegen Prinzipien des Rechtsstaats verstoßen wurde, öffentlich zu machen, kündigt Beyer an. „Die Stiftung soll ein Sprachrohr für den Rechtsstaat in Augsburg werden“, sagt der Münchner Anwalt. Auch er selbst werde sich mit einer Spende daran beteiligen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Vermutlich wird dieser Skandal (für die Staatsanwaltschaft) ohne Folgen bleiben. Schade.