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Bamberg: Feuer im Asylheim

Bamberg

Feuer im Asylheim

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    Bei einem Feuer in einer Asylunterkunft im oberfränkischen Bamberg ist am Mittwochmorgen ein Mensch ums Leben gekommen. 15 Personen wurden leicht verletzt, sieben von ihnen kamen ins Krankenhaus. Wie es zu dem Brand kam, ist noch unklar. Es gebe aber bisher keine Hinweise auf eine Ursache von außen, wie etwa einen Anschlag, gab die Polizei bekannt. Die Identität des Todesopfers war zunächst nicht bekannt. Diese will die Polizei mithilfe einer rechtsmedizinischen Untersuchung klären.

    Der Brand war in der Nacht zum Mittwoch in der Einrichtung ausgebrochen. Gegen 3 Uhr nachts ging der Notruf bei der Polizei ein. Die Feuerwehr konnte den Brand schnell löschen. Bei den Arbeiten entdeckten die Einsatzkräfte den leblosen Körper. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler dürfte das Feuer in dem Zimmer ausgebrochen sein, in dem die Leiche gefunden wurde. Laut Polizei konnten sich viele Bewohner des betroffenen Gebäudetraktes in Sicherheit bringen. Dort wohnen mehr als 160 Menschen. Das Haus wurde evakuiert und die Bewohner in anderen Gebäudeteilen der Aufnahmeeinrichtung untergebracht. Den entstandenen Sachschaden schätzte die Polizei auf 50000 Euro.

    Die Aufnahmeeinrichtung Oberfranken, so der offizielle Titel der Anlage, ist nicht unumstritten. Früher wohnten hier Angehörige des US-Militärs. Nun leben hier Flüchtlinge. Ein Zaun und eine Schranke trennen sie von der restlichen Stadt. Die Regierung von Oberfranken als Betreiberin betont aber, dass jeder, wann immer er möchte, die Unterkunft verlassen könne. 2015 waren die ersten Flüchtlinge in die Einrichtung gezogen – sie war ursprünglich als Unterkunft für Menschen eingerichtet worden, deren Asylantrag kaum Chancen auf Erfolg hatte. Der Flüchtlingsrat kritisiert immer wieder die Bedingungen. Anfang des Jahres bezeichnete die Organisation die Einrichtung als menschenverachtendes „Abschiebelager“. Im September 2016 wurde in der ehemaligen Kaserne aber auch eine reguläre Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht. Erst im Sommer wurde der Ausbau abgeschlossen – theoretisch gäbe es jetzt Platz für 3400 Asylbewerber. Derzeit leben dort aber nur 1230 Menschen. (dpa)

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