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Bayern: Nach Anschlag in Berlin mehr Kontrollen in der Region

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Nach Anschlag in Berlin mehr Kontrollen in der Region

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    Die Polizei kontrollierte nach dem Anschlag in Berlin an zahlreichen Stellen in der Region.
    Die Polizei kontrollierte nach dem Anschlag in Berlin an zahlreichen Stellen in der Region. Foto: Matthias Balk, dpa (Symbolbild)

    Einer der Schwerpunkte der Kontrollen war die Adenauerbrücke, die über die Donau führt und Ulm mit Neu-Ulm verbindet. Der Verkehr wurde in der Nacht bis zum frühen Morgen von drei Fahrspuren auf eine verengt, was im Berufsverkehr zu langen Staus auf der Bundesstraße 10 führte. Auch an anderen Stellen in der Region wie auf der B 12 bei Kempten oder der A 8 bei Günzburg kontrollierte die Polizei.

    "Es hat keinen speziellen Verdacht gegeben, und den gibt es auch jetzt nicht", sagte Christian Eckel, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West. Es gäbe gewisse Konzeptionen, die bei einem Terrorverdacht umgesetzt werden, und dazu gehörten auch diese Kontrollen. Dass die Region Ulm/Neu-Ulm immer wieder wegen islamistischer Umtriebe in die Schlagzeilen geraten ist, habe mit den Kontrollen nichts zu tun, so Eckel.

    Es habe in Schwaben eine Vielzahl von Kontrollstellen gegeben. Schwerpunkt waren überörtliche Verkehrswege wie Bundesstraßen und Autobahnen. Wie viele Beamte eingesetzt wurden und ob es bei den Kontrollen irgendwelche Auffälligkeiten gegeben hat, wollte der Polizeisprecher nicht sagen. Christian Eckel: "Ich bitte um Verständnis dafür, dass wir keinen tieferen Einblick in unsere Polizeitaktik geben können." Weitere Aktionen seien vorerst nicht geplant, doch das hänge von den weiteren Entwicklungen in Berlin ab.

    Polizei verstärkt Kontrollen auf Weihnachtsmärkten

    Auch auf den Weihnachtsmärkten in Bayern patrouillierten am Dienstag deutlich mehr Polizeibeamte und überwachten die Eingänge teilweise sogar mit Maschinenpistolen. Auch Sperren wurden errichtet. Auf dem weltberühmten Nürnberger Christkindlesmarkt etwa verstellten Polizeiautos - wie schon in den Wochen zuvor - die Zugänge, um Besucher besser kontrollieren zu können. Gleichzeitig warnten die Behörden vor Panikmache. Es lägen keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung vor, hieß es übereinstimmend. 

    Die Innenminister von Bund und Ländern hatten sich am Dienstag dagegen ausgesprochen, Weihnachtsmärkte vorzeitig zu schließen. Eine Sprecherin der Stadt Bamberg begrüßte dies. Man dürfe das Gefühl von Unsicherheit nicht mehren: "Es wäre die falsche Botschaft: Sonst hätten die Angreifer ja erreicht, was sie erreichen wollen." Viele Einkäufer sahen es offenbar ähnlich. Innenstädte und Märkte waren nicht nur in München gut besucht. Für den Abend luden Kirchen etwa in Regensburg oder Nürnberg zu Friedensgebeten und Schweigeminuten ein. 

    In Bayern herrsche dieses Jahr ohnehin eine höhere Wachsamkeit, das meldeten etwa Polizeibehörden in Oberbayern, Bamberg, Würzburg und Schwaben-Nord. "Wir halten das höhere Sicherheitsniveau, das wir dieses Jahr bereits auf den Weihnachtsmärkten haben", hieß es in Augsburg. Trotzdem waren dort wie in vielen anderen Städten am Dienstag mehr Beamte unterwegs. 

    In Nürnberg sollte an der Kinderweihnacht auf dem Hans Sachs Platz eine Sperre errichtet werden. Damit solle verhindert werden, dass Terroristen mit einem Lastwagen auf den Platz rasen könnten, erklärte die Polizei. Auch im oberfränkischen Forchheim waren Sperren geplant, um großen Fahrzeugen die Durchfahrt auf den Rathausplatz zu verwehren. Die Polizei Regensburg versichert: "Die Weihnachtsmärkte sind bereits so gut wie es menschlich geht abgesichert."

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