Startseite
Icon Pfeil nach unten
Bayern
Icon Pfeil nach unten

Bayern: Nachholbedarf bei den Flüssen

Bayern

Nachholbedarf bei den Flüssen

    • |
    Flüsse und Bäche in Bayern hinken beim ökologischen Zustand im europaweiten Vergleich hinterher: Nur knapp 21 Prozent der Gewässer werden als ökologisch gut oder sehr gut bewertet.
    Flüsse und Bäche in Bayern hinken beim ökologischen Zustand im europaweiten Vergleich hinterher: Nur knapp 21 Prozent der Gewässer werden als ökologisch gut oder sehr gut bewertet. Foto: Fred Schöllhorn (Symbolbild)

    Damit liegt der Freistaat im dem Vergleich auf Basis einer von der EU festgelegten Qualitätskontrolle zwar deutlich über dem Durchschnitt aller deutschen Fließgewässer: Dort erfüllen lediglich 9,5 Prozent die Anforderungen der höchsten Kategorie. In elf untersuchten nord- und westeuropäischen erreichen allerdings rund 40 Prozent der Flüsse den guten ökologischen Zustand.

    „Es reicht noch nicht“, findet Umweltminister Marcel Huber (CSU) bei der Vorstellung des ersten bayerischen „Flussberichts“ in München. Allerdings gebe es „ein großes Bemühen des Freistaats in diesem Bereich“. Schon in den nächsten Jahren soll sich deshalb die Quote der ökologisch guten Flüsse deutlich erhöhen. Bei der chemischen Belastung ist Bayern dagegen schon heute weit vorne: „Hier sind wir in Europa absolute Spitze“, berichtet Huber. Nur bei 1,2 Prozent der bayerischen Fließgewässer gibt es in diesem Bereich Probleme.

    Die ökologischen Belastungen sind eine Folge der Kanalisierung und der fehlenden Vernetzung mit dem Auwald. Die höchste Belastung entstammt einer deutlich zu hohen Nährstoffbelastung – vor allem mit Stickstoff und dem Pflanzennährstoff Phosphor –, die vor allem über Regenwasser und das Grundwasser in die Flüsse und Bäche gelangt. Es gelte, diese „diffusen Einträge“ deutlich zu reduzieren, heißt es in Hubers „Flussbericht“.

    Die Staatsregierung will dafür bis zum Jahr 2027 rund 750 Millionen Euro investieren. „Alles, was mit Wasserbau zu tun hat, wird gleich unglaublich teuer“, sagt der Umweltminister. Das Geld sei aber für die Natur wie für den Menschen eine gute Investition.

    Teuer ist auch der Hochwasserschutz, in den der Freistaat seit 2001 rund 1,5 Milliarden Euro investiert hat. Weitere 800 Millionen sollen bis 2020 folgen. In den letzten zehn Jahren wurden laut Huber über 400 Kilometer Deiche in Bayern ausgebaut und verstärkt. Mehr als 300000 Einwohner profitierten schon heute von diesem zusätzlichen Schutz.

    2500 Kilometer werden renaturiert

    Bis 2020 sollen zum Hochwasserschutz bis zu 2500 Kilometer Gewässerstrecke renaturiert werden. An den großen bayerischen Flüssen sollen zudem sechs Flutpolder mit rund 30 Millionen Kubikmeter gesteuertem Rückhalteraum entstehen, um vor allem die Städte vor Überflutungen zu schützen.

    Beim Ausbau der Wasserkraft will Huber zudem auf ökologische Belange Rücksicht nehmen: „Denn die Fische haben oft keine große Freude an der Wasserkraft.“

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden