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Bayerns „Botschaft“ in London

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Bayerns „Botschaft“ in London

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    Wenn die Briten die Europäische Union verlassen – dann geht Bayern eben auf die Insel. Das hat Ministerpräsident Markus Söder (CSU) noch einmal betont, als er in der vergangenen Woche die britischen Royals Charles und Camilla in München empfing. Söder erklärte: „Der Freistaat Bayern wird als klares Signal des Miteinanders und der Verständigung ein starkes Büro in London eröffnen“ – ob es nun zum Brexit komme oder nicht.

    Eine Art bayerische Botschaft in England – dieser Plan stand schon in den Koalitionsverhandlungen zwischen CSU und Freien Wählern erstmals zur Debatte. Doch angesichts des drohenden Ausstiegs der Briten aus der EU bringt der Ministerpräsident das Vorhaben wieder in die Diskussion. „Bayern und Großbritannien verbindet sehr viel“, sagt Söder. „Wir pflegen engste wirtschaftliche Beziehungen. Großbritannien ist einer unserer wichtigsten Handelspartner.“ Er verweist zudem auf kulturelle und gesellschaftliche Kontakte, zum Beispiel in der Zusammenarbeit zwischen Spitzen-Universitäten. „Das alles soll durch einen möglichen Brexit nicht gefährdet werden“, sagt Söder.

    Doch wie sich Bayerns Regierung konkret in Großbritannien engagieren und vernetzen möchte, ist bislang unklar. Der genaue Standort, personelle und finanzielle Fragen – das alles werde erst in der nächsten Zeit festgelegt und bekannt gegeben, erklärt die Staatskanzlei auf Nachfrage unserer Redaktion.

    Nur so viel: Das Büro des Freistaats Bayerns soll „in zentraler Lage in London entstehen, in unmittelbarer Nähe zur Regierung und zum Parlament“. Kurze Wege zu Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft sollen den Kontakt erleichtern. Von diesem Standort aus will die Regierung nach eigenen Angaben die Entwicklungen beim Brexit vor Ort „begleiten“ und „analysieren“. Auf die Frage, ob sich Bayerns Regierung schon mit den Immobilienpreisen in der englischen Hauptstadt befasst habe – die das Münchner Niveau noch deutlich übersteigen – äußerte sich die Staatskanzlei bislang nicht.

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