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Berge
21.08.2020

200 Jahre Erstbesteigung: Zugspitze erlebt heute einen Massenansturm

Alle wollen nach oben: ein ganz normaler Sommertag auf Deutschlands höchstem Gipfel.
Foto: Sven Hoppe, dpa

Plus Vor 200 Jahren wurde die Zugspitze erstmals bestiegen. Im Jahr 2020 bringen gleich drei Bahnen die Massen nach oben. Aber es geht auch ganz anders.

„Kaum zu glauben, dass dieser Berg erst vor 200 Jahren erstmals bestiegen wurde“, sagt einer aus der Gruppe, die sich an diesem Morgen auf den Weg zur Zugspitze macht. Es ist erst kurz vor acht, und am kleinen Höllentalferner hat sich schon ein regelrechter Stau gebildet. Unter den wartenden Bergsteigern kommt eine kurze Diskussion auf, wie sich der Alpinismus allein in den vergangenen 40 oder 50 Jahren verändert hat.

Wie soll das erst vor 200 Jahren gewesen sein?

Der Übergang vom kleinen Gletscher in den weiß-grauen Wetterstein-Fels gilt auf dieser Tour als Schlüsselstelle beim Besteigen der Zugspitze übers Höllental. Je nach Schnee- und Eislage müssen Alpinisten hier auch mal beherzt zupacken. In manchen Jahren hängen Bergführer sogar ein kurzes Seil ein, um den Übergang zu erleichtern. Zudem ist der Gletscher im Spätsommer oft nur noch mit Steigeisen zu begehen. Ansonsten ist die Zugspitze als Tagestour zwar konditionell anstrengend, aber machbar.

Außerdem bieten an den drei Normalwegen Hütten all jenen Unterkunft, die nicht 1700 oder gar mehr als 2000 Höhenmeter an einem Tag aufsteigen wollen oder können. Wer es über den kleinen Gletscher gepackt und die Randkluft überwunden hat, den erwarten noch weitere zwei, drei Stunden auf einem Klettersteig – nicht wirklich schwer, aber doch teilweise steil und ausgesetzt.

Die Zugspitze ist für alle ein beliebtes Ziel

Dass mancher Bergsteiger hier jetzt offensichtlich konditionelle Probleme bekommt und sich immer langsamer von Stufe zu Stufe hinaufarbeitet, bremst das Tempo der gesamten Kolonne. Ja, der Zugspitzgipfel ist ein beliebtes Ziel. Bei Wanderern, Bergsteigern, Ausflüglern – gleichermaßen aber auch bei extremen Kletterern.

Für Gäste, die er hier hinaufführt, sagt Wolfgang Pohl, 59, Diplom-Sportlehrer, Bergführer und Skilehrer aus Garmisch-Partenkirchen, seien es „unvergessliche und tiefe Erlebnisse, die ich mit ihnen teilen darf“. Pohl ist Chef der Bergschule Vivalpin in Garmisch.

Die Zahlen sind beeindruckend: Bis zu 750 Bergsteiger erklimmen an Sommertagen über die verschiedenen Wege den höchsten Punkt Deutschlands auf fast 3000 Metern Höhe. Nach Angaben der bayerischen Zugspitzbahn nutzen zudem an Spitzentagen an die 6000 Gäste die beiden Seilbahnen von Ehrwald in Tirol und vom Eibsee oder die Zahnradbahn, die in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden ist.

Es war der 27. August 1820, als der Vermessungsoffizier Joseph Naus und seine Begleiter als erste Menschen auf der Zugspitze standen. Das soll um 11.45 Uhr gewesen sein. Begleiter von Naus waren Bergführer Johann Tauschle aus Partenkirchen sowie ein Gehilfe und Träger namens Maier.

Der Gipfel war damals noch ganzjährig schneebedeckt und der Schneeferner von respektabler Größe. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich die kleinen Gletscher an der Zugspitze dramatisch zurückgezogen. Wissenschaftler gehen davon aus, dass aufgrund des Klimawandels der Schneeferner schon in wenigen Jahrzehnten ganz verschwunden sein könnte.

Als weithin sichtbaren Beweis steckte Naus damals einen Bergstock mit daran befestigtem Tuch in den Schnee. Bereits im Juli 1820 hatte der junge Leutnant zahlreiche Erkundungstouren unternommen, um den besten Weg auf den Gipfel zu finden. An jenem 27. August gab es keine lange Gipfelrast. Bald zog ein Gewitter mit Blitz und Donner auf. Die Bergsteiger stiegen ab. Zu einer Hirtenunterkunft im Reintal, die sie erst in der Nacht erreichten. Diese Hütte war ziemlich genau dort, wo heute die Reintalangerhütte steht. Diese Alpenvereinshütte ist für viele Bergwanderer Übernachtungsstützpunkt auf ihrem langen Weg zum „Top of Germany“.

Dichtes Gedränge herrscht schon vor Mittag unter dem goldenen Kreuz

Die ersten Bergsteiger auf der Höllental-Route haben inzwischen den Gipfel erreicht. Dichtes Gedränge herrscht schon vor Mittag unter dem goldenen Kreuz. Denn auch viele Bergbahngäste kraxeln noch die letzten paar Meter an einem Stahlseil zum Gipfel hinauf. Die Rundum-Sicht vom Gipfel ist überwältigend: von den Tauern im Osten bis zu den Schweizer Bergen im Westen, vom Ortler in Südtirol bis zum Starnberger See.

Bergführer Pohl, der in Grainau groß geworden ist, sieht den „unglaublichen Massenandrang“ mit Skepsis. Nicht nur am Berg, sondern vor allem unten, rings um das wuchtige Felsmassiv. Beispielsweise am grün-blau schimmernden Eibsee mit seinem klaren Wasser oder in der berühmten Höllentalklamm, die zwischen 1902 und 1905 für Touristen gangbar gemacht wurde. Pohl bezeichnet den höchsten Gipfel Deutschlands als „einen Berg voller Gegensätze“. Hier Touristenandrang und Rummel, dort einsame, über 1000 Meter hohe Felswände mit schwierigsten Kletteranstiegen.

Gipfelleben mit Seilbahnstation und Restaurant.
Foto: Michael Munkler

Am Gipfelplateau, das zum Teil auf deutschem, zum Teil auf Tiroler Boden steht, ist es mit der Einsamkeit vorbei. Thomas Bucher, Pressesprecher des Deutschen Alpenvereins, ist mit seinem Kumpel die schwere Kletterroute „Zwischen den Toren“ über die Westwand der Zugspitze hinaufgestiegen. Das sind 1000 Meter Wandhöhe und 24 Seillängen im siebten Schwierigkeitsgrad. „Acht Stunden ist man in absoluter Einsamkeit unterwegs, auch wenn Ehrwald stets in Sichtweite ist“, erzählt der 52-Jährige. In der letzten Seillänge zieht er sich zum Schluss über die Felskante und steht kurz darauf auf dem Schneefernerkopf. Da ist er, der Trubel am Zugspitzplatt: Rodeln auf einem kleinen Kunststoff-Bob, laute Musik und viele Menschen. „Was für ein Kontrast“, sagt Alpinist Bucher.

Auf einem verlassenen, kaum mehr zu findenden Klettersteig im unteren Teil der riesigen Zugspitz-Nordwand liegen haufenweise Metallschrott, Kabel und Werkzeuge, Isolatoren und Maschinenteile. Es geht in die „Eisenzeit“. So heißt eine Klettertour durch diese gigantische Wand aus grauem und rauem Wetterstein-Fels, die erst in den vergangenen Jahren eröffnet wurde. Im unteren Teil folgt die Kletterei dem alten Tunnelbauersteig.

Hier gingen vor über 90 Jahren die Arbeiter auf und ab, die beim Bau des Tunnels für die Zahnradbahn eingesetzt waren. Von den verschiedenen Stollenlöchern in der Nordwand wurden Zugänge geschaffen, um von mehreren Stellen gleichzeitig mit dem Bau des Haupttunnels beginnen zu können. Bis zu 1500 Männer sollen hier zeitweise gearbeitet haben. Viele übernachteten dann wochenweise in den feuchten, kalten Nordwand-Kavernen.

Auch im höchst gelegenen Biergarten Deutschlands lichten sich die Reihen

Im vergleichsweise guten Tageslohn inbegriffen war eine tägliche Bier-Ration. Vielleicht sollte diese das Leben am Berg erträglicher machen. In den Kavernen findet man leere, fast 100 Jahre alte Bierflaschen. Zehn Arbeiter kamen seinerzeit beim Tunnelbau ums Leben. Es gab damals verschiedene Materiallager, Transport-Seilbahnen, Werkstätten und eine Kantine für 800 Arbeiter.

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Nach Tunnelfenster IV führt die Tour durch dieses einzigartige Freilichtmuseum über Rampen, Platten, Rinnen und Steilstufen weiter zu einer brüchigen Stufe im unteren vierten Schwierigkeitsgrad. Vorbei an den noch erhaltenen Kavernen und einem Stollenloch geht es weiter die Wand hinauf. Den Routenverlauf in der riesigen, strukturierten Nordwand zu finden, ist nicht ganz leicht. Einige Bohrhaken weisen den Weg. Bis nach vielen weiteren Seillängen der Höllental-Klettersteig erreicht ist. Über ihn führen die letzten 300 Meter zum Gipfel. Während beispielsweise auf dem „Stopselzieher“-Klettersteig über die Westseite von Ehrwald täglich viele Bergsteiger hinaufkommen, sind in der Tour „Eisenzeit“ vergleichsweise wenige Kletterer unterwegs.

Es ist Nachmittag geworden. Ab etwa 16 Uhr drängen die meisten Ausflügler zur Talfahrt. Oben, auf dem Gipfelplateau mit all den Bauten, mit Rolltreppen, Glasfassaden und Schaufenstern, wird es ruhiger. Auch im höchst gelegenen Biergarten Deutschlands lichten sich die Reihen. Draußen zu sitzen, wäre jetzt ohnehin nicht mehr so angenehm. Von Westen heraufziehende dicke, dunkelgraue Wolken hüllen den Gipfel ein. Auf fast 3000 Metern kühlt es dann auch im Hochsommer rasch ab. Ein Gewitter zieht auf. Bald wird es regnen, blitzen und donnern. So wie vor 200 Jahren, nachdem Leutnant Joseph Naus mit seinen Begleitern die Erstbesteigung gelungen war.

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