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Corona-Fasching: Rosenmontag und keiner geht hin - Fasching in Corona-Zeiten

Corona-Fasching

Rosenmontag und keiner geht hin - Fasching in Corona-Zeiten

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    Da 2021 keine Karnevalsumzüge stattfinden dürfen, gibt es die Verantaltung in Offenbach im Miniformat mit Playmobilfiguren.
    Da 2021 keine Karnevalsumzüge stattfinden dürfen, gibt es die Verantaltung in Offenbach im Miniformat mit Playmobilfiguren. Foto: Arne Dedert, dpa

    Auch wenn es für die Narren ein bitterer Verlust ist - die fünfte Jahreszeit wird in diesem Jahr coronabedingt für viele wenig spektakulär enden. Kein stundenlanges Schunkeln und Klatschen bei den zahlreichen Faschingsumzügen vor allem in Franken. Kein über die Stränge schlagen im sorgfältig ausgewählten Kostüm in den Stadthallen und Vereinsräumen der Fastnachtsgilden mit Büttenreden, Tanzmariechen und Elferrat. Die Faschingszeit ist heuer nahezu beschränkt auf ein paar tapfere Jecken und Vereine, die trotz Pandemie online etwas auf die Bühne stellen. Egal ob Fasching, Fastnacht oder Karneval - alles fällt aus.

    "Wir leben weiterhin mit Kontaktbeschränkungen", mahnt der Präsident des Fastnacht-Verbands Franken, Marco Anderlik, in Veitshöchheim bei Würzburg. "Karnevalisten sind sehr vorsichtige Menschen", daher verlagerten viele ihr feucht-fröhliches Treiben nun gezwungenermaßen ins Netz. Egal ob Online-Sitzungen oder Überlebenspakete für Karnevalisten für zu Hause mit Pappnase und Konfetti: Bundesweit sind die Narren in diesen auf Distanz angelegten Zeiten einfallsreich.

    Corona-Fasching in Franken: "Ja dann gebmer wieder Gas!"

    Der Erlenbacher Carneval Verein 1960 und der Oberndorfer Carnevalverein "Die Rattel" etwa erinnern mit einem speziellen Faschingslied an die vielfach trübe Fastnacht in der Corona-Krise: "Wenn das Ganze da mal rum ist, ja dann geb mer wieder Gas", singen die Unterfranken zu röhrenden Gitarrensounds.

    In der kommenden Faschingssaison wird es Bilder wie dieses im Landkreis Dillingen wohl nicht geben.
    In der kommenden Faschingssaison wird es Bilder wie dieses im Landkreis Dillingen wohl nicht geben. Foto: David Ebener, dpa (Archiv)

    Der Verein Coburger Narrhalla präsentiert auf Facebook und Youtube kleine Faschingsspots für das heimische Spektakel auf dem Sofa. Die Nürnberger Luftflotte des Prinzen Karneval grüßt alle "Kratzbärscht'n" zur Weiberfastnacht mit Erinnerungen an die unbeschwerteren Tage mit Tusch und co. Unter dem Motto "Cyberfasching - Prunksitzung absagen kann jeder" gibt es Online-Auftritte von fränkischen Solisten und Kleingruppen mit Schunkelmusik, scharfzüngigen Sketchen und markigen Büttenreden. "Ich möchte nicht, dass wir alle in Weltuntergangsstimmung verfallen", sagt Pfarrer Thomas Eschenbacher, der in Hammelburg (Landkreis Bad Kissingen) auch in diesem Jahr wieder eine Faschingspredigt vorbereitet hat.

    Fasching zu Corona-Zeiten: Spenden für den guten Zweck

    Ablenkung vom tristen Corona-Alltag möchten auch die Narren in Oberpfalz. Die Karnevalsgesellschaft Narragonia Regensburg 1848 verbindet Spaß und Soziales. "Unsere Idee ist, die Menschen dazu zu bewegen, in ihrer nächsten Umgebung der Wohnung oder des Hauses allein oder innerhalb der eigenen Familie in einem Faschingskostüm, maskiert oder in einem lustigen Outfit spazieren zu gehen und dabei Müll zu sammeln", erklärt Vereinspräsident Erich Lichtl. Die Siegenburger Faschingsgesellschaft verkauft ihren traditionellen Faschingsorden, den sonst nur das Prinzenpaar auf Bällen verleiht, heuer im Internet für einen guten Zweck.

    Ein Altbier und ein Kölsch mit Pappnasen.
    Ein Altbier und ein Kölsch mit Pappnasen. Foto: picture alliance / Roland Weihrauch/dpa

    Schon die Sessionseröffnung am 11.11. fand coronabedingt via Youtube und Facebook statt. Das Prinzenpaar der Landeshauptstadt München etwa wurde digital gekrönt - üblicherweise findet die "Volkstümliche Inthronisation" am Marienplatz im Beisein zahlreicher Faschingsfans statt. Traditioneller Höhepunkt in München ist am Faschingsdienstag der Tanz der Marktweiber auf dem Viktualienmarkt - nur eben nicht in diesem Jahr. Bleibt die große bange Frage, ob denn wenigstens im nächsten Jahr wieder richtig gefeiert werden kann. (dpa/lby)

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