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Lindau: Erfundene Vergewaltigung: Jetzt ermittelt der Staatsanwalt

Lindau

Erfundene Vergewaltigung: Jetzt ermittelt der Staatsanwalt

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    In Lindau hat sich das Gerücht von einer Vergewaltigung verbreitet. Doch die Geschichte war gelogen. Symbolbild
    In Lindau hat sich das Gerücht von einer Vergewaltigung verbreitet. Doch die Geschichte war gelogen. Symbolbild Foto: Symbolbild: Julian Leitenstorfer

    In Lindau hat an Weihnachten ein Bericht über eine angebliche Vergewaltigung einer Frau durch Flüchtlinge für Aufregung gesorgt. Die Polizeiinspektion Lindau erfuhr am Samstag von dem vermeintlichen Sexualverbrechen, dass am Vorabend im Stadtgebiet Lindau passiert sein sollte und Anlass einer intensiven Diskussion in den sozialen Medien war.

    Die Ermittler fand daraufhin auf der Plattform Facebook tatsächlich einen entsprechenden Eintrag. In dem Beitrag hieß es, dass eine junge Frau von mehreren Menschen attackiert, misshandelt und letztendlich von zwei Männern vergewaltigt worden sei. Dazu wurde behauptet, dass es sich bei den Tätern um Flüchtlinge arabischer beziehungsweise afrikanischer Abstammung gehandelt habe und die Frau aufgrund ihrer Verletzungen stationär im Krankenhaus behandelt werden müsse.

    Die Meldung führte in den sozialen Netzwerken zu vielen Diskussionen und emotionalen Kommentierungen. Parallel dazu erreichten die Polizei Lindau mehrere telefonische Hinweise auf diesen Eintrag. Auch wurden Fragen gestellt, warum die Vergewaltigung von der Polizei "verschleiert" würde.

    Vergewaltigung durch Flüchtlinge war erfunden

    Bis zum Samstagabend war bei der Polizeiinspektion Lindau allerdings kein derartiger Vorgang angezeigt worden, weder durch die angeblich betroffene Frau noch durch etwaige Zeugen. Rückfragen bei den umliegenden Polizeidienststellen sowie den Krankenhäusern, auch in Österreich, blieben nach Angaben der Polizei ebenso ergebnislos.

    Im Laufe des Abends gelang es den Beamten der Polizeiinspektion Lindau, den 39-jährigen Urheber des Eintrags sowie die angebliche Geschädigte zu kontaktieren und zum Sachverhalt zu befragen. Dabei kam heraus: Die angebliche Vergewaltigung hatte es nie gegeben - sie war frei erfunden.

    Jetzt prüft die Staatsanwaltschaft Kempten, ob der Vorfall strafrechtliche Konsequenzen für einen der Beteiligten haben wird. ina/goro

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