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Fachmann wird zur Fachkraft

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Fachmann wird zur Fachkraft

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    Alle Geschlechter sollen sich angesprochen fühlen. Die Sensibilisierung der Mitarbeiter in ihrer Wahl der Wörter ist das Ziel von mehreren bayerischen Stadtverwaltungen. So sollen bei der Stadt Augsburg die rund 6700 Angestellten ab Februar auf eine geschlechtersensiblere Sprache achten. Dazu wurde eine interne Broschüre mit Empfehlungen erstellt.

    Darin wird an die städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter etwa appelliert, statt „Mütterberatung“ künftig das Wort „Elternberatung“ zu verwenden oder „Mädchenname“ durch „Geburtsname“ zu ersetzen. Bei einer persönlichen Ansprache soll immer die Doppelnennung als höflichste und eindeutigste Form gewählt werden, wie „Bürgerinnen und Bürger“. Bliebe man nur bei „Bürger“, würde der Eindruck erzeugt, Frauen seien nur mitgemeint, erklärt Richard Goerlich, Sprecher der Stadt Augsburg. Für ihn ist Sprache ein wichtiger Teil des respektvollen Miteinanders. Künftig soll in offiziellen Prospekten der Stadt auch darauf geachtet werden, dass die Vielfalt der Menschen abgebildet wird. Bilder, die Klischees oder Stereotype verstärken, gelte es zu vermeiden. Laut Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) bekennt sich die Stadt zur Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen und Männern. Weiter schreibt er in der Arbeitshilfe: „Dies vermittelt Wertschätzung und Respekt und ist Grundlage unserer Kommunikation – sowohl nach innen als auch nach außen.“

    Doch die Stadt Augsburg ist mit ihrem Bemühen nicht allein. Zwar hat der Bayerische Städtetag keine Auflistung der Verwaltungen, die sich dem Thema annehmen. Doch München beispielsweise hat nach eigenen Angaben schon seit 1995 „Anweisungen zur Verwendung geschlechtersensibler Sprache“. So sollte die Ansprache entweder die Geschlechter differenzieren (Beispiel: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) oder geschlechterneutral behandeln (Beispiel: Bedienstete).

    Die Stadt Kempten hat zwar kein schriftliches Gender-Regelwerk. Sprecher Andreas Weber betont aber, dass dieses Thema in den Verwaltungsprozessen weit oben steht. Gerade Führungskräfte seien sensibilisiert und würden den Sprachgebrauch ständig überprüfen.

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