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G7-Gipfel 2015: G7-Vorbereitungen in München: Kanaldeckel versiegelt und 915 Halteverbote extra

G7-Gipfel 2015

G7-Vorbereitungen in München: Kanaldeckel versiegelt und 915 Halteverbote extra

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    Auch die Landeshauptstadt München bereitet sich auf den G7-Gipfel 2015 vor. Symbolbild
    Auch die Landeshauptstadt München bereitet sich auf den G7-Gipfel 2015 vor. Symbolbild Foto: Ralf Lienert

    Straßensperrungen, Halteverbote, Demonstrationen und Verkehrsbehinderungen - darauf müssen sich die Münchner einstellen, wenn der G7-Gipfel 2015 auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen beginnt. Denn auch in der Stadt München wird es zum G7-Gipfel turbulent.

    G7-Gipfel wirkt sich auf München aus

    Das ist die G7

    Die G7: Die Gruppe der Sieben ist ein Zusammenschluss der sieben einflussreichsten Industrienationen der Welt. Die Mitgliedsstaaten haben sich zusammengeschlossen, um sich politisch miteinander abzustimmen.

    Mitglieder: Zur G7 gehören Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA.

    Gründung: Die Gruppe hat sich mit sechs Mitgliedern im Jahr 1975 gegründet. Anlass waren dringende wirtschaftliche Probleme, die Einzelstaaten überforderten.

    Themen: Mittlerweile diskutiert die Gruppe viele Themen. Dazu gehören Sicherheit, Bildung, Wirtschaft, Umwelt oder Strafverfolgung.

    Zahl: Kanada wurde ein Jahr nach der Gründung siebtes Mitglied. Ab 1998 gehörte auch Russland dazu - bis die Gruppe das Land wegen der Krim-Krise 2014 wieder ausschloss und zum Format G7 zurückkehrte.

    Treffen: Jedes Jahr laden die Mitgliedsstaaten im Wechsel zu Treffen ein. Der G7-Gipfel 2015 mit allen Regierungschefs findet im Juni auf dem bayerischen Schloss Elmau statt.

    Kritik: Gegner werfen der G7 vor, nur eigene Interessen zu verfolgen und damit weltpolitisch für Ungerechtigkeit oder gar Krisen zu sorgen.

    Die zentrale Demonstration in München unter dem Motto "TTIP stoppen - Klima retten - Armut bekämpfen" am 4. Juni haben die Veranstalter für 10.000 Teilnehmer angemeldet. Die Ordnungsbehörden schließen aber bei schönem Wetter erheblich höhere Zahlen nicht aus. "30.000 halte ich für realistisch", sagte Polizeivizepräsident Robert Kopp. Er rechne in München mit einem insgesamt friedlichen Ablauf. "Im Moment schaut es eher so aus, dass sich die gewaltbereite Szene Richtung Garmisch und Elmau konzentriert." Im Internet werde zu "Aktionstrainings" aufgerufen, etwa werde das "Überlaufen von Polizeisperren" geübt.

    Beim G7-Gipfel ist die Polizei mit 17.000 Beamten im Einsatz. G7-Kritiker und Gegner wollen bei einer ganzen Serie von Veranstaltungen in München und Garmisch-Partenkirchen ihren Protest gegen die Politik der großen Industrienationen ausdrücken. Die Polizei rechnet damit, dass neben friedlichen Demonstranten auch Randalierer anreisen, teils aus dem Ausland, etwa Italien. Zudem bestehe grundsätzlich eine Gefahr von Anschlägen, insbesondere aus dem Bereich des islamischen Extremismus, hieß es.

    Absoluter Rekord für München: 915 zusätzliche Halteverbote

    Das ist Schloss Elmau

    Im Schloss Elmau findet der diesjährige G7-Gipfel statt. Vom 7.-8. Juni 2015 treffen sich die mächtigen Staats-und Regierungschefs in dem Schloss bei Garmisch.

    Das Schloss wurde in den Jahren von 1914 bis 1916 erbaut und steht heute unter Denkmalschutz.

    Schloss Elmau liegt auf 1008 Meter Höhe am Fuße des Wettersteinkamms in Oberbayern.

    In der Zeit des Nationalsozialismus wurde das Schloss von der Wehrmacht als Fronterholungsheim genutzt. Später beschlagnahmte es die US-Armee.

    Ab 1951 wurde das Schloss vom bayerischen Staat gepachtet und als Hotel betrieben. Hier zählten große Persönlichkeiten wie Johannes Rau und Loriot zu den Stammgästen.

    1997 wurde Schloss Elmau renoviert und als luxuriöses Spa-Hotel wieder eröffnet.

    Auf Schloss-Elmau finden jährlich mehr als zweihundert musikalische Veranstaltungen von klassischer Musik bis Jazz statt.

    Im Hinblick auf den G7-Gipfel im Juni werden zahlreiche Vorbereitungen getroffen. Straßen werden asphaltiert, Hubschrauberlandeplätze angelegt und ein Breitbild-Internetzugang geschaffen.

    Während des G7-Gipfels wird ein weiträumiger Sicherheitsbereich um das Schloss eingerichtet, weil das Landratsamt mit Demonstrationen und gewalttätigen Ausschreitungen rechnet.

    Nicht nur rund um den Tagungsort Schloss Elmau in Krün, sondern auch in München wurden bereits Kanaldeckel versiegelt. Vom heutigen Mittwoch an sollen Halteverbote aufgestellt werden - frühzeitig, damit die Menschen vor dem Pfingsturlaub ihre Autos wegparken können, wie Kreisverwaltungsreferent Wilfried Blume-Beyerle sagte. Es werde 915 zusätzliche Halteverbote geben. "Das ist, glaube ich, absoluter Rekord."

    Zum Gipfel hin werde es Straßensperrungen und somit Verkehrsbehinderungen geben. "Dass man überall mit Staus rechnen muss und mit längere Fahrzeiten, ist klar", sagte Blume-Beyerle. Am 8. Juni seien zudem mündliche Abiturprüfungen angesetzt. "Wir können den Abiturienten nur dringend raten, frühzeitig aufzubrechen, um die mündliche Prüfung nicht zu versäumen. Schlafen können sie eh nicht."

    Der G7-Gipfel - das jährliche Treffen der Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industrienationen - findet am 7. und 8. Juni auf Schloss Elmau statt. dpa/AZ

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